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Donnerstag, 28. März 2024
25 x Festplattenabgabe pro Familie

„Über 200 Euro im Jahr tun weh“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 13.03.2014 | |  Archiv
Die Plattform für ein modernes Urheberrecht rechnet vor, dass das Festplatten-Belastungspaket die geplante Erhöhung der Familienbeihilfe schlucken würde Die Plattform für ein modernes Urheberrecht rechnet vor, dass das Festplatten-Belastungspaket die geplante Erhöhung der Familienbeihilfe schlucken würde

Wie die Plattform für ein modernes Urheberrecht in einer Ausendung informiert, würde die im Raum stehende Festplattenabgabe nicht nur über 1.000 Arbeitsplätze vernichten, sondern auch jeden einzelnen Österreicher spürbar belasten - „ganz besonders Familien“. Am Beispiel einer vierköpfigen Familie rechnet die Plattform vor, wie hoch die Belastung beim Kauf von Geräten wäre, „die aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind“.

Es gehe ja genau genommen nicht um eine, sondern um viele Festplattenabgaben, „da für jedes einzelne Gerät mit Speicherfunktion Geld an die Verwertungsgesellschaften zu liefern wäre“, so die Plattform. Ein Ja zur Festplattenabgabe sei daher ein Ja zur Mehrbelastung aller österreichischen Haushalte.


Rechenbeispiel

Die Plattform rechnet vor: Vier Familienmitglieder bedeutet rund 25 Geräte, was wiederum zu 208,58 Euro Belastung im Jahr 
führt.

Auf eine Familie mit zwei Erziehungsberechtigten und zwei Kindern könnten beispielsweise folgende Festplattenabgaben zukommen:



4 Handys: 86,4 Euro

1 Laptop: 18 Euro

2 Tablets: 28,8 Euro

1 PC: 36 Euro

1 digitale Fotokamera: 21,6 Euro

3 USB-Sticks: 1,8 Euro

1 Externe HD: 21,6 Euro

2 MP3 Player: 25,2 Euro

1 Navigationsgerät und 1 Musik-Datenspeicher (für 1 Auto): 48 Euro

1 Spielkonsole: 18 Euro

3 Speicherkarten (Handy, Kamera, Tablet): 64,8 Euro

1 Festplattenrekorder: 24 Euro

1 Video-Kamera: 28,8 Euro

1 Scanner: 81,1 Euro

1 Drucker mit Kopierfunktion: 67,2 Euro

1 Fax für das Homeoffice: 54 Euro



Gesamt ergeben sich so Festplattenabgaben von 625,70 Euro.

Wenn man nun von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer pro Gerät von drei Jahren ausgehe, betrage die Jahresbelastung 208,58 Euro. „In dieser Gesamtbelastung sind ebenso die bestehenden Abgaben auf Drucker, Scanner, USB-Stick etc. zu berücksichtigen, also auch die geforderten neuen Speichermedienabgaben auf alle Geräte mit Datenspeicher“, so die Plattform, die sich dabei auf Literar-Mechana und Austro-Mechana als Quellen bezieht.  

„Festplatte frisst die erhöhte Familienbeihilfe“ 


Mit 1. Juli 2014 soll die Familienbeihilfe erhöht werden, was im Fall einer Familie mit zwei Teenagern pro Jahr 133,30 Euro mehr bedeute. „Dieser Bonus wäre allerdings schnell wieder weg, wenn man nur wenige der oben genannten Geräte kauft. Das Geld fehlt dann für Schulschikurse, Musikunterricht oder Sportstunden. Dazu kommt, dass die Festplattenabgabe jede Kostensicherheit unmöglich macht. Der technischen Entwicklung folgend werden die Kapazitäten der Speicher in den Geräten weiter steigen und damit die Höhe der jeweils fälligen Festplattenabgaben“, erklärt die Plattform.

In Zukunft werden immer mehr Geräte mit Speichern, zum Beispiel Datenchips, ausgestattet sein und somit ebenfalls der neuen Festplattenabgabe unterliegen. „Das Konzept Festplattenabgabe entspricht dem Mediennutzungsverhalten der 80er-Jahre und ist hoffnungslos überholt!“
, hält die Plattform für ein modernes Urheberrecht fest.

Die Plattform für ein modernes Urheberrecht tritt daher dafür ein, „die bestehenden Geräteabgaben abzuschaffen und stellt sich gegen die Ausweitung der veralteten Abgaben. Um einen zeitgemäßen gerechten Ausgleich zu ermöglichen, schlägt die Plattform einen technologieneutralen Kulturbeitrag von 50 Cent monatlich pro Haushalt vor.“

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