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Gremium: 6 Sterne-Leistungsverzeichnis für den Fachhandel

Hintergrund | Dominik Schebach | 06.12.2017 | | 11  Archiv

Mit seinem letzten „Insider“ bezüglich dem Marktverhalten einzelner Hersteller hat das Bundesgremium ein starkes Echo in der Branche hervorgerufen. Der Markt bei TV-Geräte ist unter Druck und dieses Mal kann man nach Ansicht von Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik die Schuld nicht auf den ausländischen Online-Handel schieben. Es geht vielmehr um das Zusammenspielen von Fachhandel und Lieferanten. Hier will nun Krejcik mit einem „6 Sterne“-Leistungsverzeichnis die die Qualitätskriterien für den Elektrofachhandel aber auch die Industrie festlegen.

Es geht um die Frage, was zeichnet einen Fachhändler gegenüber anderen Anbietern aus? Welche Leistungen erbringt der Fachhandel und welche Leistungen verlangt er von seinen Lieferanten? Denn gerade die augenblickliche Situation im TV-Markt zeigt, dass der Fachhandel nicht nur von ausländischen Internet-Anbietern unter Druck gesetzt wird, sondern auch mit hausgemachten Probleme der Branche zu kämpfen habe. Um hier bestehen zu können, benötigt der qualitative Fachhandel auch die Unterstützung durch seine Lieferanten, wie Krejcik ausführte: „Die Leistungen eines Elektrofachhändlers müssen sich von denen eines Gemischtwaren-Lebensmittelhändlers unterscheiden. Aber je mehr Leistungen der Fachhandel für seine Kunden und Lieferanten eine erbringt, desto mehr Unterstützung durch die Lieferanten benötigen wir.“

Das 6 Sterne Leistungsverzeichnis greift durchaus auch heiße Eisen an, wie die Konkurrenz für den Fachhandel durch die Lieferanten im Netz oder den Einsatz von Promotoren in der Großfläche. Gleichzeitig definiert das Leistungsverzeichnis die typischen Eigenschaften, die einen Fachhandel bzw einen guten Lieferanten für den Fachhandel auszeichnen. Krejcik fordert die Mitglieder des Bundesgremiums des Elektro- und Einrichtungsfachhandels auf, ihre Betriebe nach dieser „Checkliste“ zu überprüfen, aber auch ihre Lieferanten danach zu bewerten.  (Dieses Leistungsverzeichnis finden Sie auch auf der Internet-Seite des Elektro- und Einrichtngsfachhandels.)

Mit dem 6 Sterne Leistungsverzeichnis für Fachhändler und Lieferanten will Krejcik nun eine auch Motivation für Fachhändler schaffen, einerseits sich über ihre Leistung zu definieren, andererseits aber auch die notwendigen Leistungen von den Lieferanten einzufordern.Ansonsten lassen wir uns auf die Dauer ja alles gefallen“, so Krejcik gegenüber E&W. Das Gremium werde jedenfalls in Zukunft Sterne auch an die Lieferanten vergeben.  

 

Lesen Sie im Anschluss den Text des heutigen „Insiders“:

 

6 Sterne Leistungsverzeichnis

Sehr geehrte Damen und Herren!

Unser letzter „INSIDER“ bezüglich Marktverhalten einzelner Hersteller hat ein großes Echo in der Branche hervorgerufen. Es ereichten uns viele Meinungen, überwiegend zustimmend. Leider waren auch anonyme Rückmeldungen dabei, sodass ein direkter Meinungsaustausch nicht möglich war.
 
Natürlich müssen auch wir den Markt beobachten. Hier helfen uns vor allem die Zahlen von GfK, die sehr akkurat und zuverlässig erhoben werden. Während die Geschäfte bei kleinen und großen Haushaltsgeräten sehr befriedigend verlaufen, mussten wir bei der Heimelektronik, speziell bei TV-Geräten, dramatische Markteinbrüche in den letzten 2 Monaten feststellen:
 
Während wir in den genannten Monaten im Jahr 2016 sicher von der Sender-Digitalisierung profitiert haben, gibt der Vergleich zum Jahr 2015 sehr zu denken. In unserem Nachbarland Deutschland ist dieser negative Marktverlauf nicht feststellbar. Daher kann das oft genannte Argument, eine Marktsättigung sei bei TV-Geräten bereits eingetreten, nicht zutreffen. Da sich die Einkommenssituation der Österreicher im Jahr 2017 in Österreich verbessert hat, müssen andere Gründe für diese Kaufzurückhaltung in unserem Land vorliegen.
 
Die stark gesunkenen Verkaufszahlen, mit denen unsere Lieferanten offenbar in keiner Weise gerechnet haben, haben zu einer massiven Marktunruhe geführt. Dies zeigt sich in Angeboten, die nicht nur für uns, besonders aber auch für unsere Kunden nicht mehr nachvollziehbar sind. Ankündigungen mit 40%, 50%, 60% Preisreduzierungen untergraben das Vertrauen in unsere Produkte, in Marken, ja leider auch in unsere Unternehmen. Natürlich kann der Händler seine Preise nicht beliebig gestalten, sondern muss sein Konkurrenzumfeld berücksichtigen. Gerade im TV-Bereich dürfte der Marktanteil ausländischer Versandfirmen überschaubar sein. Die aktuellen Probleme scheinen daher hausgemacht zu sein.
 
 

TV-Geräte (GfK Panelmarkt) 2015 2016 2017               
September 44000 Stück 58000 Stück 45000 Stück -22%
Oktober
65000 Stück
91000 Stück 58000 Stück -36%
Umsatz        
September 27 Mio € 32 Mio € 29 Mio € -9%
Oktober 40 Mio € 49 Mio € 38 Mio € -22%

Einige unserer Lieferanten haben sich mit der Frage an uns gewandt, was denn einen „Fachhändler“ gegenüber anderen Anbietern auszeichnen würde, welche Leistungen er erbringen sollte und welche Leistungen er von seinem Lieferanten verlangen würde.
 
Dazu haben wir eine klare Vorstellung, unser „6-Sterne“-Leistungsverzeichnis für Fachhändler:
 

Der Fachhändler verfügt über eine Warenpräsentation, seinen räumlichen und personellen Möglichkeiten angemessen. Eine Spezialisierung auf Warengruppen und auf Lieferanten wird oft unumgänglich sein. Produkte sind hier optimal ausgestellt, vorführbereit und für unsere Kunden als Qualitätsware erkennbar.

Unsere Lieferanten unterstützen diese Ausstellung mit Vergünstigungen beim Einkauf dieser Demo-Geräte mit zumindest zweistelligen Prozentabschlägen, mit Unterstützung durch Dekoration und Ladenbau, mit permanenter Überprüfung auf Aktualität durch den Außendienst.
 

*  Der Fachhändler verfügt über ausreichendes Produktwissen, damit er seine Kunden kompetent beraten kann.

Unsere Lieferanten veranstalten Schulungen, bei denen informierte Fachleute vortragen. Höhepunkte dieser Schulungen sollen nicht irgendwelche Nebenaktivitäten sein – zB. Gokart-Rennen oder Schlemmermenüs –  sondern tatsächlich Argumente, die unseren Kunden überzeugen können.
Auch wird der sehr aufwendige Einsatz von sogenannten Promotoren zu prüfen sein, der von manchen Handelsformen als kostengünstiger Ersatz für eigenes Personal betrachtet wird. Objektive und glaubwürdige Beratung für Konsumenten schaut anders aus.
 

*  Der Fachhändler kann seine Waren zu einem konkurrenzfähigen Preis anbieten, auch im Vergleich zu ausländischen Anbietern. Um Kunden gegenüber glaubwürdig zu sein, kann sich eine Preisdifferenz maximal nur im einstelligen Prozentbereich bewegen.

Unsere Lieferanten haben ihr Angebot auf unser Konkurrenzumfeld abzustimmen, zum Versandhandel, zur Großfläche oder zum Gemischtwaren-Lebensmittelhandel. Dies bedeutet keinesfalls, dass der Handel Einfluss auf Konkurrenzangebote nehmen will, kann oder darf. Der Fachhandel benötigt aber eine auskömmliche Handelsspanne, um seine Kosten abdecken zu können.
 

*  Der Fachhändler tritt im Internet als kompetenter Partner des Herstellers auf. Seine Leistungen sind hier klar erkennbar.

Unsere Lieferanten betreiben eine informative Produktseite auf Ihrer Website, auf der ihre Fachhändler bei der Händlersuche leicht auffindbar sind, wobei auch erkennbar ist, wer die Produkte auch tatsächlich verfügbar und ausgestellt hat. Auf dieser Website ist es nicht möglich, direkt beim Lieferanten unter Umgehung des Fachhändlers Ware zu bestellen.
 
*  Der Fachhändler liefert seinem Kunden die Ware, installiert, nimmt in Betrieb und nimmt ein vorhandenes Altgerät zurück. Das Gerät wird erklärt, Zubehör angeboten.

Unsere Lieferanten liefern einwandfreie Ware, die fehlerlos arbeitet. Sollte ein Problem auftreten und ein Austausch erforderlich sein, unterstützen unsere Lieferanten mit größtmöglicher Schnelligkeit, Kulanz und Hilfe.

* Der Fachhändler hilft auch nach dem Kauf seinen Kunden, wenn Fragen oder Probleme auftreten. Im Vergleich zu anderen Anbietern darf er nicht als „Servicewüste“ erscheinen, sondern muss bezüglich Raschheit und unbürokratischer Abwicklung mit anderen Handelsformen mithalten können, ja diese sogar überflügeln.

Unsere Lieferanten verfügen über leistungsfähige Serviceunternehmen, die auch ausreichend honoriert werden, schnell und zuverlässig arbeiten, über ein ausreichendes Ersatzteillager verfügen, nicht mehrere Wochen für die Behebung von Fehlern benötigen und die auch bei Gewährleistungs- und Garantiefällen nicht kleinlich und bürokratisch handeln.  
 
Überprüfen Sie in Ihrem eigenen Betrieb, wie viele „Sterne“ Sie an Ihre Lieferanten vergeben können. Der Fachhandel muss Leistungen für seine Kunden erbringen, jedoch müssen uns dazu unsere Lieferanten tatkräftig unterstützen, deutlich mehr als bisher. Nur den Marktanteil als oberste Priorität zu sehen, wird das Überleben einer Marke nicht absichern. Beispiele gibt es genug. Helfen auch Sie mit, dass auf jeder Ebene signifikante Verbesserungen eintreten.

 

[Anmerkung der Redaktion]

Wir werden das Thema auf jeden Fall weiter verfolgen, da wir den Vorschlag für eine hervorragende Idee halten.

 

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Kommentare (11)

  1. Mir fällt auf

    Hier schreibt genau diese Internetszene.
    Das sind diese, die alles von allem am allerbesten wissen, bei der Einbringung einer Reparatur gleich die Internetanleitung für die Fehlerbehebung mitbringen.
    Ja da brauchen wir den Fachhandel wirklich nicht mehr.
    Gott sei Dank gibt es doch noch Menschen die mit beiden Beinen im Leben stehen und nicht nur vor dem Computer sitzen und alles über alles am besten wissen.
    Können diese auch mit einem Besen richtig umgehen, natürlich, gibt ja eine Anleitung im Internet.

  2. Blind

    Sg. Hr. Krejcik,
    ich schätze Ihre getane Arbeit. Ich darf erwähnen dass Ihr unermüdlicher Einsatz um und für den Fachhandel auch lobenswert erwähnt werden muss. Jedoch, sehr geehrter Herr, wollen wir die Vergangengeit ad acta legen und uns der Gegenwart widmen und den Zeitgeist aufkommen lassen. Ich kann mich erinnern, so meine Neuronen noch in rechten Bahnen laufen, dass Sie in grauer Vorzeit, bei Aufkommen der ersten Online Shops, Sie diese – so sage ich – verteufelt haben und jetzt sind auch Sie ein Kunde von Geizhals und vertreiben Ihre Ware über diese sehr aussagekräftige Plattform. Ich möchte fast sagen, auch wenn ich es mir verkneifen wolle, ich kann es nicht – so sage ich es: Wasser predigen und Wein trinken. Entschuldigen Sie, sehr geehrter Hr. Herr, aber hier kommt Unverständnis auf. Ich darf erwähnen, dass in den 80er Jahren, so mancher Verkäufer war hier noch nicht geboren, 3 bis 5 Fernseher p. M. ausreichten diese zu verkaufen um einen Verkäufer zu bezahlen. Ja richtig und heute unvorstellbar. Ich möchte all jene jungen Verkäufer informieren, dass wir hier den Schilling hatten,kontrollierte Grenzen, Social Media ein Fremdwort war und die Kommunikation über die Ferne mit Festnetz erfolgte. Die SIM-Karte noch imaginär war und Mark Zuckerberg -Facebook – 1984 gerade geboren wurde.
    Ach ja, sehr geehrter Herr, ich kann mich an die Zeit erinnern wo Philips und Grundig die Servicezeiten von Reparaturen 1:1 nach Aufwand abgegolten haben. Ja der Fachhandel hat hier sehr, sehr gut verdient. Zu gut verdient?
    Man musste schon einige Monate sparen um sich als Endkonsument einen Fernseher leisten zu können, wenn überhaupt!
    Sehr geehrter Herr, wir haben 2017 und die Zeit der „2er“ Aufschläge gehören der Vergangenheit an. Die Zeit ist nicht schlechter geworden, die Zeit ist schnelllebiger und die Technik kurzlebiger geworden.
    Der „alte“ oder eher der „veraltete“ Fachhandel wird die jetzige Konsolidierungsphase nicht überleben. Der agile, technisch informierte und querdenkende Fachhändler ist jedoch auf der sicheren Seite. Keine Sorge!
    Nun sehr geehrter Herr, wie komme ich darauf?
    Meine Meinung ist national und international empirisch geprägt und meine Enttäuschung groß.
    Wieviel Verkäufer können ein Netzwerk erklären und beim Endkunden einen Smart Tv mit d. Netzwerk verbinden.
    Wieviel Verkäufer können neueste Technologien d. Endkonsumenten verständnisvoll erklären?
    Ich sage Ihnen, sehr geehrter Herr, keine 10% der Verkäufer im Fachhandel können hochwertig verkaufen gepaart mit Know How in der Technik und angetrieben von einem unternehmerischen Denken.
    Fragen Sie einen Verkäufer wieviel BW und WW er verkaufen muss um sich „kostendeckend“ zu finanzieren. Sind es 10% , 20%, 30% die Ihnen eine richtige Antwort geben?
    Erschütternd? Nein, Realität!
    Vielleicht eines noch, sehr geehrter Herr, verlangte der Endkunde früher noch 10% Rabatt so muss gesagt werden, dass so mancher Fachhändler Ware verkauft mit 10% Aufschlag.
    Daher möchte ich, so meine persönliche Meinung, Ihre Ideen ad absurdum führen. Glauben Sie mir, die Industrie sucht und findet den „guten“ Fachhandel mit dem Konsens eines beidseitigen „Geben und Nehmen.
    …und ein DANKE an alle Verkäufer die verkaufen und nicht verteilen.

    Hochachtungsvoll Ihr
    UC

  3. @elektrofux

    Ohne Anonymität würde die Wahrheit hier garnicht stehen. Endlich sprechen einmal die Richtigen. Das #MeeToo der Elektro Branche. Ein riesiges Versagen jener die im FH das Sagen haben. Zeit für neue Köpfe.

  4. Wenn einem oder mehreren die Hutschnur hochgeht.

    Finde es hoch interessant wie hier so manch Experte endlich sagt was Sache ist und welche Meinung er/sie vom Fachhandel hat….

    …dann aber doch das Ganz nicht mit seinem Klar – Namen schreibet.

  5. Des Österreichers liebstes Kind

    Man stelle sich vor
    – es ist Messe und der Fachhändler glänzt durch Abwesenheit
    – ist eine Schulung und der Fachhändler glänzt durch Abwesenheit
    – eine Abendveranstaltung für den, der durch Abwesenheit glänzt
    – es wird eine neue Jahresvereinbarung getroffen,……..nein der FH ist da – aber dann keiner mehr der Ihn betreut.
    Der Plan in allen Ehren,…doch Sg.Hr.Krejcik,….wann lassen Sie Ihre Mitarbeiter zu solchen Veranstaltungen gehen oder sind diese alle bestens geschult? Und wann kommen Sie endlich aus dem Tal der Tränen und sehen was wirklich los ist. Ihre Kollegen Wissen warum das Geschäft nicht geht,….. es sind die fehlenden Margen,………

    Das ist nicht lache! ! !

    Es ist schlicht ergreifen das versagen des FH einem Kunden das zu bieten wofür er Geld ausgeben möchte. Da können Sie 100x sagen es sind alle Schuld – Nur nicht der Fachhandel !
    Ich denke es ist Zeit aufzustehen,…… und der Wahrheit ins Auge schauen. Die Industrie hat gar nicht mehr das Geld zur Verfügung was durch Sie und Ihre sogenannten FH verbrannt wurde. Die Wirtschaftskammer verteufelt das Internet,…. nebenbei gesagt – Sie verachten diese Plattform auch nicht und beteiligen sich auch noch am Geld vernichten, wo doch der Kuchen im Offline-Handel viel größer ist.
    Vorschlag: Internet ist Internet und Fachhändler ist Fachhändler. Mal schauen ob Sie und Ihre sogenannten Fachhändler dann noch weiter die Preise zerstören können.

    Oder,…wir gehen zur Tagesordnung über,….und lassen es so wie es ist,……..und jammern!

  6. Lieferant

    Hallo an Alle,

    wir sind seit Jahren bemüht, sowohl den Fachhandel als auch die Großfläche fair und kompetent zu unterstützen.
    ABER:
    Der Beitrag von HHM hat schon alles korrekt dargestellt, vielen Dank dafür.

    Es beginnt beim FH schon bei der Präsentation der Produkte: zu alte Möbel, seit den letzten 20 Jahren keine Veränderung usw…
    Seitens FH kommen so gut wie keine Ideen in Sachen Warenpräsentation, Werbungen oder sonstiges, seinen Kunden ein Einkaufserlebnis zu bieten oder das besondere hervorzuheben um aufzugeigen, was er vom FH hat und daher etwas mehr bezahlt. Nein, bei einer Konfrontation mit dem Preis aus Internet oder Großfläche schreckt der FH zurück und beschimpft die Industrie.
    Auch in Sachen Bevorratung, zum Beispiel jetzt im Weihnachtsgeschäft: Seit der IFA informieren wir unsere Kunden permanent, jetzt oder so rasch wie möglich die Sortimentsplanung für das Hauptgeschäft durchzuführen, die Ware wird jedes Jahr knapp, spätestens im November sind die ersten Produkte ausverkauft und doch ist dann der ein oder andere verwundert, wenn im Dezember eingekauft wird und diverse Top-Seller Produkte ausverkauft sind. Nein, der FH sieht hier nicht die Schuld bei sich, sondern der Lieferant hat große Schuld, weil er die Ware mal wieder der Großfläche oder den Online-Anbietern verkauft hat.

    Liebe Fachhändler, kommt auf uns zu, wir helfen bei der Planung, informieren und unterstüzen nach unseren Möglichkeiten. Aber wenn von Eurer Seite mal heute, mal morgen oder gar nichts passiert, dann bitte schiebt den schwarzen Peter nicht immer an den Lieferanten.

    Eine Lieferanten-Bewertung ist ja eine tolle Sache, nur bitte dann auch eine FH-Berwertung seitens Lieferanten einsteuern lieber Herr Krejcik, wir wollen doch fair bleiben.

    Zum Abschluss möchte ich noch sagen:
    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
    Das gilt für den Lieferanten als auch für den Händler

    Denkt mal drüber nach und verbessert Eure Einstellung zu uns.

    Wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest und guten Rutsch!

  7. Kauferlebnis

    @Auch Kunde
    Leider kein Einzelfall, denn z.B. bei einem Händler in 1030 Wien wusste man nicht einmal die einfachsten Features eines Dyson Staubsaugers (Laufzeit Akku), die Unterscheidung zwischen V6 und V8 war nicht erklärbar usw. Gekauft wurde dann bei 08/15, da braucht man keine Beratung und bekommt den besseren Preis, vom ursprünglichen Händler mit einem kleinen Spaziergang erreichbar. Wer sich so auskennt, braucht eigentlich nur eine Sorge, nämlich jene der Geschäftsexistenz.

    Generell:
    Dieses ständige Gejammere und Gesudere was die Industrie nicht alles tun soll, verschleiert bei vielen Händlern nur die eigenen Probleme.

    – Über Prospekt- und Internetwissen hinausgehende Kompetenz
    – Engagement bei Zusatzleistungen, die nachvollziehbar sind und Sinn machen
    – Ganz schlimm sind die trostlosen Wände von nicht eingeschalteten TV und die erschreckend geringe Markenvielfalt. Wie in einer Totenkammer. Argument ist, die müssen ja einmal verkauft werden….
    – Wie im MM und S wird meist nur ein Demobild angeboten, alles andere bedeutet oftmals einen unwirschen Augenaufschlag.
    – Auswahl? Fehlanzeige! Wenn ich überall die gleichen Produkte von zwei Kabelherstellern, nämlich H oder V bekomme und keine andere Ware führe oder diese nicht kenne, dann kann ich das wirklich überall kaufen. Trauen sich viele nicht mehr einem kleinen Hersteller oder Innovationen die Chance zu geben und darauf zu setzen?
    – In den Computer zu schauen was ein Gerät so alles kann, dass geht gar nicht und oftmals weiß man ja nicht einmal was so am Markt aktuell im Trend ist. Man verkauft stur die Fernseher wo eine gute Marge besteht und nachschüssige Konditionen locken. Frage war der Unterschied zwischen einem P und einem S Fernseher, die Antwort war ein Nachschlagen im Prospekt…Lesen können die meisten Kunden selber.
    – Installation ist auch so ein Punkt. Es kommen immer öfter irgendwelche Botenfahrer z.B. von Veloce (ja die fahren auch für Radio K..), die keinen blassen Schimmer vom Produkt haben und wo man frech gefragt wird, ob man helfen kann den TV raufzutragen. Geht’s noch, wozu zahle ich teure Zustellung? Installation wäre da aufgrund von mangelndem Wissen sowieso nicht möglich gewesen. Will man aber den eigenen super druper Dienst des Händlers, dann gibt es bis über eine Woche Wartezeiten und die Slots werden quasi wie Gold angepriesen. Wehe das Personal kommt über die im teuren Paket genannten Zeiten. Über einen Hunderter für Zustellung und Montage….Wen wundert da noch, dass man überall anders kauft, nur nicht beim Fachhandel.

    – Hilfe nach dem Kauf ist meistens ein Fremdwort, denn man putzt sich gerne ab. Da gibt es dann nur den Kontakt zum Hersteller, man wird an dessen Servicedienst verwiesen und es wirkt, als ob man nach dem Kauf nicht mehr gerne gesehen wird. Hier werden die unwirschen Verkäufer dann nochmals eine Stufe kälter. Das Problem wird einfach zum Endkunden dirigiert, oder man verlangt witzlose Horrorpreise für die Erledigung. Amazon ruft, vielen Dank.

    – Preise…Ganz ehrlich, geschieht es den Händlern recht, dass ab und wann einmal einzelne Preise „zu tief“ sind. Nur nochmal zur Info: Der UVP ist ein empfohlener Preis, den die Industrie gerne sehen würde, der hat überhaupt keine Relevanz für den tatsächlichen Preis. Der tatsächliche Preis ist jener, den der Markt dann hergibt und es ist lt. Kartellrecht dem Hersteller untersagt, hier Druck auf die Korrektur von UVP anzuwenden. Und über ein Metro Flugblatt zu jammern, wo viele Kunden diese Werbung ja nicht einmal ansatzweise lesen, hat dazu geführt, dass dieses Thema erst recht zu den Kunden getragen wurde und aus einer Mücke ein Elefant entstand. Ein guter Händler kann für das Gerät einen gerechtfertigten Preis verlangen, den der Markt auch hergibt. Fantasiepreise gab es vor dem Internet vielleicht, da dem Konsument die Vergleichsmöglichkeit fehlte. Da tat man dann dem Freund einen Gefallen, wenn es ein wenig billiger war und Dankbarkeit war gewiss und gekauft wurde die Empfehlung mit guter Marge. Diese Zeiten sind lange vorbei und trotzdem schaffen es Händler zu überleben und ein gutes Service zu bieten. Die sollte man ausfindig machen und als Lehrbeispiel hernehmen anstatt von einer Industrie, die diesen Markt nicht mehr wie früher bedienen kann, den heiligen Input in Form von Geld zu fordern.

    -Warum es keine Messe mehr gibt? Warum sollte die Industrie tausende Euro für kaum Besucher und Suderei in die Hand nehmen? Keine Messe hat jemals in letzter Zeit dazu geführt, dass die Beratung und Auswahl besser wurde. Aber das Essen war gut und die Getränke haben gemundet.

    Die 6 Sterne sind eine nette Ablenkung von den tatsächlichen Problemen der Branche und deren Fachhändler. Ich empfehle dringend ein Mystery Shopping in den Fachgeschäften, damit man sich vor Ort einmal neutral ansieht, woran es krankt. Und weil Sonos gerade so aktuell ist. Nicht der Fachhandel hat Sonos wirklich aufgebaut. Das Produkt würde über das Internet ein Renner und war in vielen Ländern schon bekannt, als man es in Österreich noch nicht einmal schreiben wollte und am Thema Streaming fast vorbeigelaufen wäre. Kann mich noch gut daran erinnern, als ich es vor vielen Jahren in Österreich kaufen wollte und niemand den Namen auch nur einmal gehört hatte. Es war aber genauso klar, dass Sonos irgendwann einmal genug verkauft haben würde und die Marktsättigung nach einem anderen Konzept schreit und Sonos wird sich sicher vom Hardware mehr zu einem generellen Anbieter entwickeln wollen. Auch beim Thema TomTom war das absehbar….Und auch bei Sonos kann man ruhig sagen, dass die wenigsten Verkäufer wirklich wissen, was diese Geräte können und eben nicht können. Zu erleben bei vielen Fachhändlern.

    Es gibt sicherlich viele Fachhändler die gut sind, keine Frage und die melden sich zu diesen Themen auch nicht. Aber diese Jammerei zu lesen, dass immer die Industrie alles reparieren soll geht einfach an der Realität vorbei…der Fachhandel stirbt wenn er so weiterarbeitet und nicht wegen der bösen Industrie….

    Sorry, aber da geht einem die Hutschnur hoch..

  8. @ Kunde

    @ Kunde: Ihre Schilderung klingt stark nach einer klassischen MediaMarkt bzw Saturn-Erfahrung (Verkäufer liest nur runter) … kann das sein? Wenn ja, würde ich das nicht unter „Fachhandels-Episode“ einordnen

    mfG

  9. Frage

    Eine Stellungnahme der FH GFs in diesem Forum ist längst überfällig! Dem FH laufen die Lieferanten weg, und dazu wird geschwiegen? Katholische Kirche als Vorbild??

  10. Nett, aber nicht ausreichend im Jahr 2017

    Warum orientieren sich die Vorschläge am kleinsten gemeinsamen Nenner anstatt daran wie man die Kunden beeindruckt?

    Die Mehrheit der Kunden recherchiert im Internet und orientiert sich daran was sie dort vorfinden (damit ist nicht nur Preis gemeint, davor muss ich ja wissen was ich überhaupt will). Vergebt doch Sterne wie Eure Auswahl, die Einfachheit des Kaufprozesses, die Demo-Möglichkeit, die Öffnungszeiten, die Warenverfügbarkeit, die Rücksendemöglichkeit ggü dem Internet abschneiden und vergebt euch ehrliche Sterne. Überlegt Euch welche Sterne die Industrie Euch geben würde und gebt nicht nur der Industrie Sterne.

    Die Kunden kaufen 2017 nicht weniger, sie kaufen nur weniger Fernseher.

    Daher ist jede Betrachtung die die Verantwortung gegenüber dem Kunden nicht als Kombination aus Industrie und FH als Einheit betrachtet, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Insofern ist der Ansatz von Hr Krejcik der richtige erste Schritt, aber er ist halt etwas zahm.

  11. Gespräch

    Liebe Fachhändler,

    wenn ich das lese platzt mir förmlich der Kragen. Ich hatte erst vor kurzem das Vergnügen bei einem ihrer sogenannten Fachhändler eine „Beratung“ zu erfragen. Leider war die Dame im Verkauf nur im Stande Daten eines Prospektes abzulesen. Solange sich das nicht ändert, wir der Preis durch das Service definiert, somit kann sich jeder Fachhändler ausrechnen, wie viel Umsatz er durch seinen „kompetenten“ Service verlieren wird.

    mfg

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