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Freitag, 29. März 2024
Multimedia-Kommentar E&W 12/2017

Stilfragen oder ein amerikanisches Déjà vu!

Multimedia | Wolfgang Schalko | 10.12.2017 | | 5  Archiv

Eigentlich sollte an dieser Stelle, so kurz vor Weihnachten und dem Jahresende, entweder ein Rückblick auf die bereits absolvierten elfeinhalb Monate oder passend zur Jahreszeit etwas Besinnliches, Tröstliches bzw. Nachdenkliches stehen – jedenfalls nichts Hochbrisantes aus der Branche. Allerdings lassen mir die aktuellen Geschehnisse in der heimischen Fachhandelslandschaft keine andere Wahl, zumal sie durchaus etwas mit Aspekten der Besinnung zu tun haben und auch einiges zum Nachdenken geben.

Gemeint ist damit in erster Linie Sonos und die Kündigung mit Jahresende, die man sowohl gegenüber seinem langjährigen Distributor Novis als auch gegenüber allen autorsierten Fachhandels-Partnern (immerhin rund 300) kürzlich ausgesprochen hat.

Aber blicken wir zunächst rund eineinhalb Jahre zurück: Da sorgte Bose für Aufruhr im Fachhandel, weil man die Vertragskriterien derart verschärfte (oder anders gesagt: die Umsatzvorgaben erhöhte), dass sie von vielen, auch über viele Jahre treuen Fachhändlern nicht mehr erfüllt werden konnten. Beim Versuch, Licht in die Angelegenheit zu bringen, erhielt E&W damals nur die wenig aufschlussreiche Auskunft: „Sie werden verstehen, dass wir die Geschäftsvereinbarungen mit unseren Vertriebspartnern sowie unsere Vertriebsstrategie vertraulich behandeln. Aus diesem Grund können wir Ihre konkreten Fragen nicht beantworten.“ Noch kurz zuvor, unter dem „alten“ Bose Management geführt von Anton Schalkamp, waren genau diese Dinge stets explizit und sehr datailliert erörtert worden (auch und gerade gegenüber der Fachpresse) – aber so ändern sich die Zeiten. Wie Bose heute dasteht soll an dieser Stelle gar nicht weiter erläutert werden.

Einer der Profiteure der damaligen Situation war Sonos. Eine ganze Reihe von Händlern fand darin eine Alternative zu Bose bzw entdeckte überhaupt ein neues Geschäftfeld für sich. So unterschiedlich die beiden Unternehmen Bose und Sonos in ihrer Philosophie, Ausrichtung und Produktgestaltung auch sein mögen, bestehen doch einige auffällige Parallelen: Etwa, dass es sich um US-amerikanische Unternehmen handelt, dass beide vom Fachhandel aufgebaut bzw. „groß“ gemacht wurden und dass irgendwann der Punkt kam, an dem man sich dem unliebsam gewordenen „Entwicklungshelfer“ wieder entledigte – bei Sonos eben jetzt (denn dem Vernehmen nach soll die Zahl der autorisierten FH-Partner zukünftig nur noch im mittleren zweistelligen Bereich liegen). Und es gibt eine weitere Gemeinsamkeit: Sonos ging zwar auf einige der von E&W gestellten Fragen ein, blieb aber – mittlerweile leider typisch für Konzerne – konkrete Zahlen, Namen sowie Angaben zur Strategie und der Vertriebsstruktur in Österreich bis dato ebenso schuldig wie eine plausible Begründung für den getätigten Schritt. Was sogleich Gerüchte schürte, man müsse ja nur 1 und 1 zusammenzählen, wer von der neuen Situation profitiere, um den Treiber dahinter auszumachen. Ich will hier aber gar nicht den Boden für weitere Spekulationen nähren, sondern nur noch einen bezeichnenden Satz von Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik anführen, der sich auf die geleistete Aufbauarbeit des EFH rund um bezog: „Dankbarkeit hat in unserer Branche keinen Stellenwert mehr.“ Aber wie heißt’s so schön: neues Jahr, neues Glück!

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Kommentare (5)

  1. Amüsant

    Amüsantes Geplänkel zwischen Sonntagsschreiber, JM und –

    Ganz ehrlich? Beleidigend empfinde ich alle drei Beiträge. Mehrwert beinhaltet keiner von denen …

  2. @JM

    Wenn Ihr Kommentar dort aufgehört hätte, wo Sie der Welt mitteilen dass Sie mit dem anderen Kommentar nicht übereinstimmen wäre es einfach nur eine Meinungsäußerung gewesen. (die inhaltlich keine neuen Erkenntnisse bringt)

    Dann folgen Unterstellungen und Beleidigungen. Und, geht’s Ihnen jetzt besser? Um beim ersten Kommentar zu bleiben: was ist der Mehrwert?

  3. Auf den Punkt gebracht

    Sehr geehrter Herr Schalko. Sie haben es mit Ihrem Kommentar auf den Punkt gebracht. Die die Ereignisse der letzten Monate wiederspiegeln die Fachhandelssituation in Österreich und Europa. Loyalität und Partnerschaft sind Werte die Amerikanische Konzerne nicht kennen und deshalb auch nicht leben.

    Gerade in der Entwicklung rund um die Person von Anton Schalkamp erkennt man dies sehr gut. Seine Werte die über Jahre aufgebaut und gepflegt wurden, werden kurzerhand verworfen.
    Aber es gibt auch positive Signale für uns Fachhändler. Es gibt Sie noch, Hersteller die auf Werte wie Loyalität, Partnerschaft und Qualität setzen. Wenn sich nun ein solcher Hersteller mit Personen finden, die genau diese Werte leben und nach vorne treiben, gibt es für uns als Fachhändler interessante Alternativen. Im Beispiel von Revox und Anton Schalkamp (inkl. Team) ist genau dies zu beobachten. In dem Sinne: Frohes neues Jahr!

  4. Sehr geehrter Sonntagsschreiber!

    Sie kommen auf der einen Seite so eloquent daher, auf der anderen Seite dürften Sie nicht einmal wissen was ein „Kommentar“ per Definition darstellt bzw. was der Zweck eines Solchen ist.

    „Ein Kommentar im Journalismus ist ein Meinungsbeitrag zu einem Thema, der den Autor namentlich nennt. Eine kritische und/ oder persönliche Stellungnahme und/ oder Anmerkung zu einem aktuellen Thema. …“

    Ich teile Ihre Meinung nicht, dass Herr Schalko in diesem Fall eine neutrale Haltung einnehmen sollte, wie Sie das in den Raum stellen!
    Ich teile Ihre Meinung auch nicht, dass Herr Schalko in Interviews offenbar die falschen Fragen stellt!
    Ich glaube viel eher, dass SIE einer dieser großkotzigen Konzerntypen sind, die über Leichen gehen, keinerlei Menschlichkeit mehr in sich fühlen und denen Herr Schalko mit seiner Meinung ein bisschen auf die Füße getreten ist, weil er das von US-amerikanischen Konzernen so gerne postulierte eigene Saubermannimage anpatzt!

    In diesem Sinne, wünsche ich einen schönen Sonntag!

  5. Neutralität

    SG Hr Schalko, sehen Sie Ihre Aufgabe nicht darin, eine neutrale Haltung einzunehmen? FH = gut, ‚die Konzerne‘ böse? Ziemlich verklärte Haltung, die gerade jetzt genau nichts bringt. Die Frage ‚was ist geschehen‘ erübrigt sich. ‚Was ist zu tun‘ doch viel dringender zu klären. Wenn ein Unternehmen mit Ihnen nicht seine Vertriebsstrategie bespricht, brauchen Sie nicht beleidigt sein. Wer als Journalist nichts Neues erfährt, stellt vielleicht einfach die falschen Fragen. Dieser gesamte Artikel ist ein Abgesang auf die gute alte Zeit. Wo ist der Mehrwert?

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