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Freitag, 29. März 2024
Der größte Teil des Weihnachtsgeschäfts ist im klassischen Handel geplant

Deloitte Christmas Survey: Sparen ist angesagt

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 15.11.2022 | |  Unter der Lupe
Weihnachten, die „schönste Zeit des Jahres“, steht vor der Türe und somit beginnt für den Handel die „heißeste Zeit des Jahres“. Die aktuelle Inflation und die explodierenden Energiepreise hinterlassen allerdings ihre Spuren am vorweihnachtlichen Kauferlebnis, wie auch der Deloitte Christmas Survey bestätigt. Demnach ist die Vorfreude auf Weihnachten bei der Hälfte der Österreicher getrübt. Das Budget für Geschenke und Festivitäten wird heuer in vielen Haushalten bewusst kleiner gehalten.

Angesichts des aktuellen geopolitischen Ausnahmezustandes, der auch in Österreich in Form von wirtschaftlichem Abschwung und einer umfassenden Teuerungswelle zu spüren ist, sparen viele Österreicher und das wird sich natürlich auch auf die diesjährige Weihnachtszeit auswirken, wie aus der jüngsten Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte unter 500 heimischen Konsumenten hervorgeht. „Bei der Weihnachtsstimmung der Österreicher zeigt sich heuer ein gespaltenes Bild. Während sich die eine Hälfte die Vorfreude auf das Fest trotz der zahlreichen Krisen nicht nehmen lässt, ist die Stimmung bei der anderen Hälfte deutlich getrübt. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Kaufkraft und gibt der Wirtschaft in diesen Krisentagen einen zusätzlichen Dämpfer“, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sparen an den Feiertagen

Zwar habe mehr als die Hälfte in diesem Jahr kein geschrumpftes Weihnachtsbudget, immerhin 38% der Konsumenten planen laut Umfrage aber heuer weniger Geld für Geschenke ein. Konkret haben sich die meisten ein Geschenkebudget zwischen 100 und 350 Euro gesetzt. Und auch an den Weihnachtsfeiertagen selbst wollen 34% weniger als im Vorjahr ausgeben. „Die Gründe für den Sparkurs liegen auf der Hand, sagt Breit: „Neben der hohen Inflation (56%) beeinflussen vor allem die explodierenden Energiepreise (48%), aber auch die Veränderung der familiären finanziellen Situation (23%) sowie des persönlichen Einkommens (21%) die Weihnachtsausgaben der Österreicher.“

Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich, warnt: „Die Teuerung bereitet der Bevölkerung große Sorgen, viele Menschen müssen ihre Konsumausgaben drastisch einschränken – auch über Weihnachten. Den Handel, der aktuell ebenfalls mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen hat, trifft das hart.“ Neben dem Handel bekomme auch der Tourismus die gedämpfte Stimmung zu spüren. Über die Hälfte der Befragten verbringt die Vor- und Nachweihnachtszeit dieses Jahr zu Hause, nur 19% haben bereits einen Weihnachtsurlaub gebucht oder fix geplant.

Online-Shopping auf dem Vormarsch

Trotz schwieriger Umstände will die Mehrheit der Bevölkerung nicht völlig auf das Weihnachtsshopping verzichten. Eingekauft wird noch immer mehrheitlich im stationären Handel: 47% wählen das traditionelle Einkaufserlebnis im Geschäft. Doch auch Online-Shopping ist hoch im Kurs. 30% kaufen ihre Weihnachtsgeschenke mittlerweile bei reinen Online-Händlern wie Amazon oder Zalando, 11% greifen auf die Online-Shops von stationären Händlern zurück. „Der größte Teil des Weihnachtsgeschäfts bleibt laut unserer Umfrage für die klassischen Läden reserviert. Doch der Online-Handel ist weiter auf dem Vormarsch. Angesichts dieser Entwicklung müssen vor allem Besitzer kleiner Läden kreativ werden, um die Menschen vom Sofa ins Geschäft zu holen“, so Hegedüs.

Nur 10% nutzen Black Friday

Der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft fällt für die Mehrheit der Bevölkerung (39%) im Laufe des Novembers, die speziellen Angebote am Black Friday nutzen aber nur 10%. Und ein Drittel der Befragten besorgt die Präsente erst in der ersten Dezemberhälfte. Über drohende Lieferengpässe machen sich dabei nur die wenigsten Sorgen. Lediglich 16 % der Konsumenten kalkulieren das ein und ziehen Besorgungen vor.

Verlässlichkeit unterm Christbaum

Bei der Wahl der Geschenke gibt es heuer keine großen Überraschungen. Mit 33 % stehen Geschenkgutscheine an der Spitze der Top 5 Weihnachtspräsente der Österreicher, Spielzeug und Spieleartikeln liegen mit 30 % auf Platz 2. Nach gemeinsamer Zeit (28 %) und Bargeld (25 %) teilen sich Kulinarisches wie Feinkost, Pralinen oder Wein und Bücher mit je 20 % den fünften Platz.

„Das diesjährige Weihnachtsfest bleibt von den vielen Krisen nicht unbeeinflusst. Zumindest bei der Geschenkewahl setzen die Österreicher aber auf Altbekanntes – und sorgen damit zumindest für ein wenig Verlässlichkeit in unischeren Zeiten“, erklärt Harald Breit abschließend.

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