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Donnerstag, 28. März 2024
Künstliche Intelligenz

Und plötzlich sind sie da

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.12.2017 | |  Archiv
Smarte Assistenten machen sich im Haushalt breit. Smarte Assistenten machen sich im Haushalt breit.

Das Projekt künstliche Intelligenz (KI) und an welchen Assistenzsystemen derzeit gearbeitet wird, beschäftigt uns schon länger. Was lag also näher diesem Zukunftsthema einen größeren Beitrag zu widmen. Schließlich sollen diese Assistenzsysteme in Zukunft uns die Bedienung unserer smarten Hausgeräte erleichtern.

Wer allerdings in der Vorweihnachtszeit durch Wien streift, wird feststellen, die Zukunft ist schon da. Waren bisher Amazons Echo-Lautsprecher samt dem darauf installierten Assistenzsystem ALEXA eher ein Minderheitenprogramm, so wirbt der Internet-Handelskonzern derzeit an allen Ecken und Enden für sein System. Die smarten Lautsprecher werden dabei als Entertainment-Gerät angepriesen, das nebenbei auch das Einkaufen und die Kommunikation vereinfacht. Dass sich dahinter eine ausgefeilte künstliche Intelligenz verbirgt, geht unter. Dabei verfügt ALEXA nicht nur über eine recht fortschrittliche Spracherkennung, Amazon hat die Plattform so offen gestaltet, dass sie sich auch als Steuerung für die unterschiedlichsten Hausgeräte eignet. Dass Amazon so einen weiteren direkten Zugang zum Kunden erhält, sei hier der Vollständigkeit halber auch erwähnt.

Was bedeutet das allerdings für den Elektrofachhandel? Bisher waren Assistenzsysteme für die Branche unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Hin und wieder las man etwas über die verschiedenen Forschungsprojekte der diversen Hersteller, aber von der Marktreife waren diese Ansätze in der Regel noch weit entfernt. Amazons Echo-Lautsprecher wurde zwar misstrauisch beäugt, aber nicht weiter beachtet, man hat genug andere Probleme. Nur jetzt nähert sich das Thema künstlicher Intelligenz der kritischen Masse. Rechenleistung wird rasant billiger, leistungsfähige Internetverbindungen lassen die Attraktivität von Cloud-Diensten steigen und die Forschung für künstliche Intelligenz hat in den vergangenen Jahren rasante Fortschritte erzielt. Die großen Internetkonzerne gehen jetzt daran, die Früchte ihrer Arbeit zu ernten.

Selbst Unternehmen wie Liebherr springen auf den Trend auf. Ein wenig erinnert mich das an die Situation im Mobilfunk. Anfänglich einigen wenigen vorbehalten, verbreiteten sich die Handys rasant, sobald die grundlegenden Probleme bezüglich Preis und Netzabdeckung gelöst waren. Ob die grundlegenden Probleme bezüglich KI gelöst sind, lasse ich einmal dahingestellt. Aber für begrenzte scharf umrissene Aufgabenstellungen sind sie heute auf jeden Fall schon geeignet. Interessanter ist, wie weit sich damit unser Umgang mit den Elektrogeräten in unserem Haushalt ändern wird. Bekommt der Fernseher einen Namen, wenn er über ein Assistenzsystem verfügt und wie sage ich es meinem Kühlschrank, wenn ein neuer Herd einzieht? Dass der Fachhandel Psychotherapie für beleidigte Smart Homes anbieten wird, schließe ich für die nächsten paar Jahre einmal aus. Dass der Fachhandel sich mit dem Thema KI beschäftigen muss, davon gehe allerdings aus. Das kann durchaus neue Chancen eröffnen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

 

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