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Donnerstag, 28. März 2024
REY von Clara Fessler gewinnt

James Dyson Award: Nationaler Sieger steht fest

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 14.09.2018 | |  Archiv
Clara Fessler gewann mit ihrem Projekt REY den James Dyson Award auf nationaler Ebene. „REY befähigt Menschen mit Seheinschränkung dazu, ihren Alltag selbständiger zu gestalten und erleichtert soziale Integration. Der Sprachassistent REY passt sich an die Bedürfnisse des Nutzers an und unterstützt somit sowohl Menschen mit Seheinschränkung als auch Sehende in ihren individuellen Herausforderungen“, so die Beschreibung. (Bild: Dyson) Clara Fessler gewann mit ihrem Projekt REY den James Dyson Award auf nationaler Ebene. „REY befähigt Menschen mit Seheinschränkung dazu, ihren Alltag selbständiger zu gestalten und erleichtert soziale Integration. Der Sprachassistent REY passt sich an die Bedürfnisse des Nutzers an und unterstützt somit sowohl Menschen mit Seheinschränkung als auch Sehende in ihren individuellen Herausforderungen“, so die Beschreibung. (Bild: Dyson)

Beim nationalen James Dyson Award wurde wieder einmal unter Beweis gestellt, dass es hierzulande hoch innovative Leute gibt. So wie zB Clara Fessler, die mit ihrem Projekt „REY“ den Award auf nationaler Ebene gewann. „Der Sprachassistent REY befähigt Menschen mit Seheinschränkung dazu, ihren Alltag selbständiger zu gestalten und erleichtert soziale Integration", beschreibt Fessler.

Clara Fessler, Absolventin des Masterstudiengangs Industrial Design an der FH Joanneum, University of Applied Sciences, in Graz, hat mit ihrem Projekt REY den James Dyson Award auf nationaler Ebene gewonnen. REY soll Menschen mit Seheinschränkung dazu befähigen, ihren Alltag selbständiger zu gestalten und soziale Integration erleichtern. „Der Sprachassistent REY passt sich an die Bedürfnisse des Nutzers an und unterstützt somit sowohl Menschen mit Seheinschränkung als auch Sehende in ihren individuellen Herausforderungen“, so die Beschreibung.

„REY“ wurde im Rahmen einer Masterarbeit von Clara Fessler mit starkem Fokus auf Nutzerrecherche und Co-Creation entwickelt. Inspiriert wurde sie dabei durch ihren familiären Background: „Durch meinen Vater, der im Odilien-Institut Graz, einer Schule für Menschen mit Sehbehinderung, als Lehrer tätig ist, wusste ich über viele alltägliche Probleme und Vorurteile, mit denen sich Menschen mit Sehbehinderung täglich herumschlagen müssen, Bescheid. Ich war mir daher bald sicher, dass ich diese Zielgruppe besser kennenlernen möchte um gemeinsam eine Design-Lösung zu erarbeiten“, berichtet Clara Fessler.

Wie funktioniert REY?

REY ist ein tragbares, durch Sprache gesteuertes Gerät, das den Nutzer in verschiedensten Aufgaben unterstützt. „Es wird wie ein Headset am Kopf getragen und kann somit freihändig bedient werden, was beim zusätzlichen Benutzen eines Blindenstocks oder Führen Blindenhundes eine wichtige Anforderung darstellt. Personen mit Sehbehinderung ermöglicht REY durch taktile Navigation, Beschreibung und Lokalisierung von Objekten mit 3D Sound ein selbständigeres Leben“, erklärt Fessler.

Das Produkt besteht aus mehreren Komponenten. Herzstück ist ein Tiefensensor und eine Front-Kamera, die visuelle Eindrücke aus Sicht des Benutzers erfasst sodass sie in hörbare Eindrücke übersetzt werden können. Fessler: „Menschen mit visuellen Einschränkungen werden durch REY befähigt Texte zu lesen und Farben, Personen, Gesichtsausdrücke sowie Hindernisse wahrzunehmen. Nutzer können in der Unterhaltung mit REY spezifische Dinge erfragen und bekommen durch die Beschreibungen ein besseres Verständnis ihrer Umgebung. Die zwei integrierten Knochenleitungs- Lautsprecher lassen den Benutzer REYs Stimme hören ohne dass dabei Umgebungsgeräusche, die für Personen mit Sehbehinderung äußerst wichtig sind, überdeckt werden. Die Lautsprecher können zudem 3D-Sound, also räumlich lokalisierbare Töne, ausgeben, die in Verbindung mit zwei Vibrationsmotoren Navigationsanweisungen viel intuitiver und genauer verständlich machen. Objekte die für Menschen mit Seheinschränkungen schwer wahrnehmbar sind, wie beispielsweise Hindernisse über Hüfthöhe, können somit auditiv erfahrbar gemacht werden. Das Lokalisieren verschiedenster Objekte, sei es eine freie Parkbank oder ein Produkt im Supermarktregal, hat das Potential eine Vielzahl von Aufgaben des täglichen Lebens einfacher zu gestalten.“

Auch das freihändige Steuern des Smartphones sei mit REY möglich und zeige, dass sich die Bedürfnisse Sehenden und von Menschen mit Seheinschränkungen in vielen Bereichen überschneiden. „Durch die Interaktion lernt REY den Nutzer besser kennen und passt sich automatisch an individuelle Anforderungen an. Daher spricht REY im Gegensatz zu traditionellen Hilfsmitteln nicht eine spezielle Nutzergruppe an, sondern versucht als universelles Produkt Gemeinsamkeiten anstelle von Unterschieden hervorzuheben“, sagt die Erfinderin. 

Echte Probleme und ausgezeichnete Lösungen

Jurymitglied Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, meint zum Siegerprojekt: „Die Probleme, mit denen Menschen mit Sehbehinderung konfrontiert sind, variieren stark abhängig von Augenerkrankungen, persönlichen Einstellungen und Lebenssituationen. REY ist ein tragbarer Sprachassistent, welcher den Nutzer in verschiedensten Aufgaben unterstützt und somit sehr individuelle Probleme lösen kann. Wir sind überzeugt, mit „REY“ einen würdigen Gewinner des James Dyson Awards 2018 gefunden zu haben und wünschen Clara Fessler für die Zukunft viel Erfolg mit ihrem Projekt.“

Neben „REY“ zeichnete die Experten-Jury noch zwei weitere Einreichungen aus:

Flamingo von Jinny Krohn ist eine neue Art von Gehhilfe für die Genesungszeit nach einer Fuß- oder Knöchelverletzung. Das Innovative ist, dass beide Hände während des frei sind. Im Vergleich zu Krücken erhöht Flamingo die Beweglichkeit und ermöglicht zudem eine ergonomischere Haltung während des Gebrauchs.

Circularis von Jessica Castor ist ein smartes und nachhaltiges Produkt-Service-System, welches das Recycling von Küchenabfällen einerseits für den Nutzer sehr einfach macht, andererseits für die Entsorgungsfirmen sehr wirtschaftlich.

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