Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Freitag, 29. März 2024
Internet Ombudsmann – Jahresbericht 2014

E-Commerce: Bedarf an Internet-Streitschlichtung wächst

Hintergrund | Dominik Schebach | 15.04.2015 | |  Archiv
Die meisten Beschwerdefälle beim Internet Ombudsmann betrafen Vertragsstreitigkeiten bei E-Commerce, Abofallen, Datenschutz sowie Lieferprobleme. Die meisten Beschwerdefälle beim Internet Ombudsmann betrafen Vertragsstreitigkeiten bei E-Commerce, Abofallen, Datenschutz sowie Lieferprobleme.

Im vergangenen Jahr haben bereits 53% der Österreicher und Österreicherinnen Waren aus dem Internet bestellt. Die große Beliebtheit von Online-Shopping brachte allerdings auch ein Mehr an Beschwerden mit sich, wie aus dem Bericht des Projekts Internet Ombudsmann hervorgeht. Insgesamt wurden 2014 6.160 Beschwerdefälle dem Internet Ombudsmann mit Bitte um Unterstützung und außergerichtliche Streitschlichtung gemeldet.

Damit verzeichnete die Online-Anlaufstelle für Konsumentenprobleme 16% mehr Problemfälle als noch im Jahr zuvor. Die häufigsten Beschwerden betrafen Vertragsprobleme, vermeintliche „Gratis“-Angebote sowie das Thema Datenschutz. „Durch die erfolgreiche Bearbeitung dieser Fälle ersparten sich Konsumentinnen und Konsumenten Kosten bzw. Schäden in der Höhe von rund 740.000 Euro. Die durchschnittliche Schadenshöhe pro Fall lag bei 170 Euro“, erklärte Bernhard Jungwirth, Projektleiter Internet Ombudsmann.

Die meisten Probleme (40,6%) betrafen diverse Vertragsstreitigkeiten. Vor allem Beschwerden zu Rücktrittsrecht und Rückabwicklung sowie ungewollte automatische Vertragsverlängerungen wurden vom Team des Internet Ombudsmann bearbeitet. Besonders oft traten z. B. Streitigkeiten rund um das Rücktrittsrecht bei Selbstabholung der online bestellten Waren auf.

Auf Platz zwei der Beschwerdestatistik des Internet Ombudsmann liegen die vermeintlichen „Gratis“-Angebote (Abofallen) mit 23,4%. Dabei handelt es sich um eines der Internet-Konsumentenschutzprobleme mit der höchsten Anzahl an Betroffenen in den vergangenen Jahren. Der Anteil 2014 bewegt sich dabei in der Größenordnung von 2013. Erfreulich ist allerdings, dass im ersten Quartal 2015 ein Rückgang auf rund 8 Prozent zu verzeichnen ist. Auf Rang drei folgen Probleme im Bereich des Datenschutzes. Hauptsächlich ging es dabei um gefälschte Profile in sozialen Netzwerken und unerwünschte bzw. widerrechtliche Veröffentlichungen von Fotos der eigenen Person.

Auf dem vierten Rang folgen die klassischen Lieferprobleme (verspätete Lieferungen oder Lieferverweigerungen), die insgesamt 7,9% aller Beschwerdefälle ausmachten. An fünfter Stelle der Beschwerdestatistik liegen Gewährleistungs- und Garantieverweigerungen bei der Lieferung mangelhafter Waren mit 5,1%.

Watchlist

Als Präventions-Werkzeug hätte sich auch die „Watchlist Internet“ etabliert. Hier informiert der Internet Ombudsmann zu aktuellen Betrugsfällen, unseriösen Online-Shops und Online-Fallen. Seit Beginn der Watchlist Internet im Juli 2013, konnten bereits über eine Million (1.016.939) Besucher verzeichnet werden. Über ein Meldeformular können Betroffene Betrugsfälle oder Online-Fallen selbst melden und so die Aufklärungsarbeit aktiv unterstützen. Insgesamt sind bisher 8.500 Meldungen von Internet-Userinnen und Usern – das entspricht ca. 100 Meldungen pro Woche – eingegangen, die eine wichtige Grundlage für die fast täglich aktualisierten Warnungen auf der Watchlist sind.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden