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Donnerstag, 28. März 2024
WKÖ fordert Aufstockung und dauerhaftes Bestehen

Handwerkerbonus: Erfolgsmodell bereits voll ausgeschöpft

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 21.11.2014 | |  Archiv
WKÖ-Präsident Christoph Leitl fordert eine Vorziehung der Fördermittel 2015, um keine Lücke entstehen zu lassen. (©WKÖ) WKÖ-Präsident Christoph Leitl fordert eine Vorziehung der Fördermittel 2015, um keine Lücke entstehen zu lassen. (©WKÖ)

Basierend auf Informationen der Bausparkassen waren die 10 Mio. Euro Fördermittel für den Handwerkerbonus per 19. November für das Jahr 2014 komplett vergeben. Daher appellierten sowohl WKÖ-Präsident Christoph Leitl als auch Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der WKO Sparte Gewerbe und Handwerk, an die Regierung, durch einen Vorgriff auf die Fördermittel 2015 einen Förderstopp zu verhindern und das erfolgreiche Pilotprojekt in weiterer Folge in den Dauerbetrieb zu überführen.

Mehr als vier Monate lief der Handwerkerbonus, mit dem Arbeitsleistungen rund um Renovierung, Erhaltung und Modernisierung von Wohnraum gefördert werden. Mit 19. November waren die bis Ende 2014 vorgesehenen Fördermittel in der Höhe von 10 Mio. Euro jedoch bereits ausgeschöpft. „Der Handwerkerbonus ist bei den KonsumentInnen ein großer Erfolg und in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein positiver Anreiz, der Arbeitsplätze sichert und Pfusch zurückdrängt“, betonte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.

Vorgriff auf Fördermittel 2015 gefordert
Seit 1. Juli 2014 ist das „Bundesgesetz über die Förderung von Handwerkerleistungen“ anwendbar. Mit dem Handwerkerbonus erhalten Privatpersonen eine Förderung von bis zu 600 Euro (20 Prozent der Arbeitskosten von maximal 3.000 Euro) für Arbeitsleistungen, die von Handwerkern und befugten Gewerbetreibenden erbracht werden. Für heuer stellte die österreichische Bundesregierung 10 Mio. Euro zur Verfügung, 2015 sind weitere 20 Mio. Euro budgetiert. „Um eine Enttäuschung von Kunden zu vermeiden, schlägt die Wirtschaftskammer vor, per Gesetz einen Vorgriff auf die künftigen Fördermittel zu ermöglichen. Damit können wir einen Förderstopp verhindern und belasten das Budget nicht“, forderte Leitl.

Immerhin sei der Handwerkerbonus ein deutliches Signal zur Konjunkturbelebung und ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Schwarzarbeit. Laut Wirtschaftsforschern könne auf diese Weise Pfusch wirksam vermindert werden. Davon profitieren vor allem Klein- und Mittelbetriebe – durch vermehrte Aufträge – sowie auch ihre Kunden durch eine Entlastung bei den Arbeitszeitkosten. Zudem profitiert der Fiskus davon, weil sich die Fördermaßnahme durch ein erhöhtes Steueraufkommen gegenfinanziert. In Zeiten der Stagnation handle es sich also um eine Win-Win-Situation für alle Seiten.

„Dieser Ansturm gibt unseren Prognosen Recht. Damit hat sich der Handwerkerbonus bereits nach dem ersten Testlauf bewährt. Wir sind nun guter Dinge, dass dieses Erfolgsmodell nach der Evaluierung 2015 in einen Dauerbetrieb übergeht. Um eine Enttäuschung von Kunden zu vermeiden, sollte per Gesetz ein Vorgriff auf die Fördermittel 2015 ermöglicht werden, um einen Förderstopp zu verhindern“, appelliert auch Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der WKO Sparte Gewerbe, an die Regierung. Außerdem gelte es, die Mittel für den Handwerkerbonus aufzustocken – schließlich zahle sich das für alle Beteiligten – Wirtschaft, private Haushalte, Staat – letzten Endes aus.

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