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Donnerstag, 28. März 2024
Wettbewerbsverzerrung?

BWB untersucht Preisentwicklung im Mobilfunk

Telekom | Dominik Schebach | 01.09.2014 | |  Archiv

Die jüngste Runde an Preissteigerungen im Mobilfunk hat nun die Regulierungsbehörde auf den Plan gerufen. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat vergangenen Freitag bekannt gegeben, dass eine Untersuchung der gesamten Telekombranche zur Entwicklung der Preise eingeleitet wurde. In einem ersten Schritt wurden von den Betreibern Auskünfte zur Preisgestaltung angefordert.

„Nach der Reduktion des Marktes von vier auf drei Teilnehmern hat es in weiterer Folge einen deutlichen Preisanstieg im österreichischen Mobilfunk gegeben“, heißt es in einer Aussendung der BWB.  Und weiter „Aufgrund dieser negativen Entwicklungen wurde es notwendig, den hoch konzentrierten Markt genauer unter die Lupe zu nehmen und einer umfassenden Kontrolle zu unterziehen.“

Die BWB beruft sich dabei unter anderem  auf EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia, der angesichts der österreichischen Entwicklung Fehler bei der Übernahme von Orange durch Drei eingeräumt hätte, wonach die Europäische Kommission „im Fall Österreichs 2012 keine vorherigen Verpflichtungen vorgesehen hat„. Die Untersuchung der BWB solle sicherstellen, dass Konsumenten nicht durch (kartell-)rechtswidriges Verhalten benachteiligt werden, vermutete oder drohende Wettbewerbsverzerrungen oder –beschränkungen bekämpft werden und ein freier, fairer und transparenter Wettbewerb gewährleistet ist.

T-Mobile hat bereits angekündigt, mit der Behörde voll zu kooperieren. Gleichzeitig verweist der Mobilfunker allerdings auf die veränderte Verdienst- und Kostensituation, der sich die Branche heute gegenübersieht. „Die von T-Mobile angeboten Preise beruhen ausschließlich auf eigenen geschäftlichen Überlegungen und den Kosten, die mit den jeweiligen Angeboten verbunden sind – Netzinvestitionen, Entwicklung von Software und Services, Mietkosten für Mobilfunkstationen, Büros und Shops, Personalkosten und anderes.“ Dazu komme, dass T-Mobile alleine im vergangenen Jahrals Folge der LTE-Auktion  654 Mio Euro für die zukünftige Frequenznutzung zu zahlen hatte, was letztendlich einen Verlust von 300 Mio Euro (EBIT) im vergangenen Geschäftsjahr zur Folge hatte.

Verbunden mit den seit 2006 rücklaufenden Umsätzen – was von T-Mobile als Beleg für den anhaltenden Wettbewerb gewertet werde – sowie die Verschiebung zu Datendiensten, die wiederum kostspielige Investitionen in den Ausbau der Netzinfrastruktur notwendig machen, hätte das auch zu einer Veränderung der Preispunkte geführt. Der Preis werde laut T-Mobile zunehmend von gewählten Datenmengen und Verbindungsgeschwindigkeiten bestimmt, hingegen nur noch teilweise von Gesprächsminuten und SMS. „Eine unmittelbare Vergleichbarkeit mit früheren Angeboten sei daher nicht möglich“, hieß es von T-Mobile. „Bezogen auf die Stückzahl ist der durchschnittliche Preis für die Übertragung eines Gigabytes seit 2009 um 80 Prozent gefallen ist. Der Stückpreis für Daten wird weiterhin tendenziell sinken – jedoch kann individuell höherer Verbrauch zu höheren Gesamtrechnungen führen, so wie dies bei praktisch allen anderen Produkten von Energie bis zu Lebensmittel der Fall ist.“

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