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Telekom Austria Group: Mexikaner schließen Syndikatsvertrag mit ÖIAG

Telekom | Dominik Schebach | 24.04.2014 | |  Archiv
America Movil CFO Carlos Garcia Moreno, ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler, und Telekom Austria Generaldirektor Hannes Ametsreiter nach der Vertragsunterzeichnung.
(Markus Wache/ ÖIAG) America Movil CFO Carlos Garcia Moreno, ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler, und Telekom Austria Generaldirektor Hannes Ametsreiter nach der Vertragsunterzeichnung. (Markus Wache/ ÖIAG)

Mit gestrigen Abend hat die ÖIAG als Vertreter des österreichischen Staates und Carso Telecom sowie der mexikanischen America Movil (AMX) dem Abschluss eines Syndikatsvertrags zugestimmt und auch gleich unterzeichnet. Damit haben sich die beiden Kernaktionäre der Telekom Austria Group darauf geeinigt, bei Unternehmensentscheidungen gemeinsam vorzugehen.

„Wir freuen uns über das klare Bekenntnis unserer beiden Großaktionäre zur Telekom Austria Group, das sie mit ihrer heutigen Einigung besiegelt haben. Für uns bedeutet dieser Schritt zunächst einmal Kontinuität, da beide Aktionäre eine langfristige Zusammenarbeit vereinbart haben. Gleichzeitig ist dies der Aufbruch in ein neues Kapitel unserer Unternehmensgeschichte, welches wir mit Freude gemeinsam mit unseren Aktionären gestalten werden“, erklärte dazu Hannes Ametsreiter, Generaldirektor der Telekom Austria Group.

Gemeinsam verfügen die beiden Aktionäre über 55% der Anteile an der Telekom Austria Group, der internationalen Dachgesellschaft der A1. So der Deal von der Hauptversammlung der Telekom Austria abgesegnet wird, wollen ÖIAG und AMX für eine Kapitalerhöhung von 1 Mrd Euro stimmen. Dieses Kapital soll ua für Investitionen in Infrastruktur und die weitere Expansion in Zentral und Südost-Europa verwendet werden.

In den vergangenen Wochen wurde wegen der Vereinbarung mit den Mexikanern ua von Seite der Personalvertreter immer wieder die Sorge um den heimischen Standort thematisiert. Diese Einwänden soll ein „Österreich Paket“ beruhigen, das den Standort absichern soll. Konkret wurden sieben Punkte vereinbart:

  1. ÖIAG und damit die Republik Österreich bleibt langfristiger Kernaktionär an der Telekom Austria Group mit einem Anteil von zumindest 25% plus einer Aktie
  2. Langfristige Absicherung der Unternehmenszentrale, Forschung & Entwicklung sowie aller wesentlichen Geschäfts- und Business-Funktionen der Telekom Austria in Österreich
  3. Erhalt der erfolgreich eingeführten Marken Telekom Austria und A1 für alle Kunden und Kundinnen der Telekom Austria
  4. Aufrechterhaltung einer state of the art Infrastruktur
  5. Absicherung der Notierung der Telekom Austria Aktie an der Wiener Börse (Prime Market) und damit wichtiger Impulsgeber für den österreichischen Kapitalmarkt
  6. Sicherstellung des Versorgungsauftrages der Telekom Austria für die österreichische Bevölkerung
  7. Berücksichtigung der spezifischen Anliegen und Interessen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Österreich

Dass damit nicht alle Sorgen aus der Welt geschafft wurden, zeigt das Verhalten der Personalvertreter bei der Abstimmung im Vorstand. Diese blieben der Abstimmung fern und verhinderten damit fast den Beschluss des Syndikatsvertrags. Auch so bleiben noch ein paar Fragen offen, zB wie lange die Standortgarantie gilt.

Operative Verantwortung

Mit dem Syndikatsvertrag hat sich die ÖIAG eine Sperrminorität gesichert. Die operative Verantwortung bei der Telekom Austria soll allerdings, sobald der Vertrag genehmigt wurde, an AMX übergehen. America Movil will schon länger in Europa expandieren und dazu die Telekom Austria als Brückenkopf nutzen. Als Folge des Syndikatsvertrags wird AMX, über Carso Telecom, ein öffentliches Übernahmeangebot gemäß dem österreichischen Übernahmegesetz für alle ausstehenden Aktien, welche nicht von AMX, Carso Telecom, der ÖIAG oder Telekom Austria gehalten werden, legen. Der Angebotspreis des öffentlichen Angebots beträgt 7,15 Euro je Telekom Austria Aktie.

 

 

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