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Donnerstag, 28. März 2024
Foto-Leitmesse startet morgen

photokina 2018: Imaging einer neuen Generation

Multimedia | Wolfgang Schalko | 25.09.2018 | Bilder | |  Archiv
Morgen öffnet die 35. photokina in Köln ihre Pforten. Morgen öffnet die 35. photokina in Köln ihre Pforten.

Veränderte Marktumfelder und Kundenbedürfnisse bewegen derzeit die Imagingbranche und damit auch die photokina. Die Weltleitmesse für Imaging öffnet vom 26.-29. September ihre Tore auf dem Kölner Messegelände – wo neben den klassischen Kernbereichen die mobile Bildkommunikation, die digitale Verarbeitung von Bildern und das bewegte Bild immer mehr Raum einnehmen.

Aus den Veränderungen im Markt resultierte 2017 eine umfangreiche Neuausrichtung der photokina. Bereits 2016 hatte die photokina ein „Make-over“ erhalten: Neue Farben, ein neuer Look, ein frischeres Auftreten, um die photokina attraktiver auch für die Kunden der Zukunft zu machen. Tatsächlich konnte der Anteil der jüngeren Besucher damit deutlich gesteigert werden. Mit neuen Themen, neuem Turnus und neuem Termin ab 2019 wird die photokina der in allen Alters- und Zielgruppen weiterhin ungebrochenen Begeisterung an der Foto- und Videografie zukünftig eine noch marktgerechtere Messeheimat bieten (E&W Online berichtete). So bleibt sie relevant als Innovations-, Kommunikations- und Businessplattform für eine Branche, der sich derzeit riesige Potenziale bieten.

Neue und alte Bekannte

812 Aussteller aus 66 Ländern werden auf der photokina 2018 vertreten sein, darunter Branchengrößen wie Canon, Cewe, DJI, Epson, Fujifilm, GoPro, Hasselblad, Hewlett Packard, Kodak, Leica, Nikon, Olympus, Panasonic, Ricoh, Rollei, Sigma, Sony, Tamron und Vitec/Manfrotto. Zusätzlich konnten wichtige Player aus den neuen Ziel-Segmenten gewonnen werden, wie etwa der Smartphone-Konzern Huawei und der Audioequipment-Anbieter Sennheiser. Die Bruttoausstellungsfläche der fünf Hallen beträgt 105.000 Quadratmeter. Aufgeteilt sind sie nach Themenbereichen, um den Besuchern die Orientierung zu erleichtern und den Messebesuch möglichst effizient zu gestalten.

Viele Zukunftsthemen werden gebündelt im Imaging Lab in Halle 5.1 ihren Platz finden. Mit der Sonderfläche wurde ein ideales Umfeld für die Präsentation neuer Konzepte und Geschäftsideen geschaffen. Junge Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Technologieführer stellen hier vor, welche Produkte und Services die Zukunft des Imaging prägen könnten. Rund 50 Unternehmen werden sich als Aussteller, Partner oder Sponsor im Imaging Lab präsentieren. „Wir unterstützen das Imaging Lab als Partner, weil es wichtig ist, jungen Unternehmern den Weg in unsere Branche zu ebnen“, erklärt dazu Rainer Führes, Vorsitzender des deutschen Photoindustrie-Verbandes (PIV), dem ideellen Träger der photokina. „Die photokina ist unsere wichtigste Kommunikations- und Businessplattform und bietet die einzigartige Chance, unsere Innovationsfähigkeit als gesamte Branche unter Beweis zu stellen. So werden wir von anderen Industriezweigen künftig noch stärker als potenzieller und potenter Partner wahrgenommen.“

Bedeutung von Bildern steigt

Derzeit nimmt v.a. die Relevanz des Imaging-Segments Video weiter zu. Generell wachsen Menge und Bedarf an Filminhalten nicht zuletzt dank des Internets rasant – jede Minute werden auf Youtube 400 Minuten an Videoinhalten hochgeladen. Zudem gewinnen neue Geschäftsfelder an Bedeutung und garantieren zusätzliche Wertschöpfung: Sicherheitslösungen, Video-Konferenz-Equipment und VR-Lösungen sind im Aufwind. Auch Video-Dienstleistungen in den Bereichen Gaming und Streaming sorgen für ein Umsatzplus. Content, der live „auf Sendung“ geht, wird ebenfalls immer populärer: Dem Streaming-Markt wird daher in den kommenden Jahren eine rasante Entwicklung prognostiziert. Künstliche Intelligenz (KI) vereinfacht und beschleunigt die Video-Produktion deutlich und treibt damit die Anzahl von Videos in die Höhe.

Welchen enormen wirtschaftlichen Stellenwert die Fotografie (in all ihren Facetten) mittlerweile hat und welches Potenzial noch in der Branche steckt, verdeutlicht ein Blick auf weitere Imaging- und Technologietrends, die der PIV über die Branchengrenzen hinaus ortet. Selbstfahrende Autos, automatisch nachbestellende Kühlschränke, Service-Roboter, die Drinks an den Platz bringen, Türen die sich mit Fingerabdruck öffnen, sich selbst sortierende digitale Bildarchive – für all diese Szenarien ist die Imaging-Industrie mit ihren Technologien zur Bilderfassung und -verarbeitung der Wegbereiter und Treiber. Bisher stand dabei vor allem die automatisierte Bildverarbeitung im Fokus, die es zum Beispiel im Bereich Smart City möglich macht, Parklücken ebenso zu erkennen wie bei Smart Home etwa die fehlende Milch im Kühlschrank und sogar die Oberflächengüte von Werkstücken in der industriellen Fertigung. Bildverarbeitung ist die Schlüsseltechnologie auch für Industrie 4.0. Mit solchen Basis-Technologien werden heute schon wiederkehrende gleichförmige Aufgaben gut bewältigt. Für komplexere Szenarien, wie etwa der Erkennung von gesuchten Personen auf Fotos von Überwachungskameras, bedarf es jedoch intelligenter Systeme – wobei man unter künstlicher Intelligenz v.a. selbstlernende Systeme versteht. Dh die Software ist heute so flexibel, sich selbst zu erarbeiten, was früher erst fest einprogrammiert werden musste – mit sog. „neuronalen Netzen“ und „deep learning“. Ein wesentlicher Bereich von KI-Technologien ist die Gesichts-Wiedererkennung. Bildverwaltungsprogramme können so auf Basis der bereits eingelesenen Fotos automatisch zusammengestellte Sammlungen mit Aufnahmen bestimmter Personen anbieten. Bei Sicherheitskameras wiederum macht KI die automatisierte Videoanalyse – kombiniert mit Bildanalyse in der Cloud – praxistauglich.

Ein anderes Beispiel sind neue Möglichkeiten auf Basis von digitalen Druckverfahren – allen voran der Druck dreidimensionaler Gegenstände. Wandtapeten, Parkettfußböden, Badezimmerfliesen, Möbelfurniere, Textilien bis hin zum Pärchen auf der Hochzeitstorte werden heute durch industrielle Drucker hergestellt, ebenso Zähne, Knochen, Organe und neuerdings sogar ganze Häuser. Die zugrundeliegende Fertigungstechnik („Additive Manufacturing“) lässt in additiven Verfahren Schicht für Schicht Gegenstände entstehen. Die International Data Corporation IDC prognostiziert einen Anstieg der weltweiten Ausgaben für 3D-Druck bis 2021 um etwa 16 Mrd. Euro. 2018 soll das Marktvolumen rund 10 Mrd. Euro betragen.

Durch den rasanten Aufstieg von Smartphones ist auch rund um das Mobile Imaging ein vielfältiges Ökosystem aus Hardware-Komponenten, Spezialzubehör, Foto- und Video-Apps sowie Cloud-Services und Bilddienstleistungen entstanden. Zudem gewinnen Smartphones als Auge und Schaltzentrale des Smart Home an Bedeutung. Imaging-Innovationen schaffen dabei entsprechende starke Kaufanreize: Laut Bitkom ist für jeden vierten Deutschen eine bessere Kamera ein Smartphone-Kaufgrund, für 15 Prozent der Verbraucher ist Fotografieren eine täglich genutzte Smartphone-Funktion.

Bildausarbeitung und -dienstleistung boomen

Der Markt für Fotodienstleistungen hat sich im Zuge der (erfolgreichen) Digitalisierung zum Smart Imaging entwickelt: Das Geschäft mit Fotobüchern wächst kontinuierlich, der Foto-Merchandise legt besonders kräftig zu (v.a. durch Web-Bestellungen und Heimlieferungen – siehe nebenstehende Grafik). Zusätzliche Marktimpulse entstehen durch das explosionsartig gewachsene Fotografieren und Präsentieren von Bildern auf Smartphones. Sie gewinnen als direkte Bildquelle, durch Connectivity und auch als Touch-Point für Bilddienstleistungen weiter an Bedeutung. Weitere Wachstumschancen bietet laut PIV der mobile Sofortbilddruck sowie ein noch größeres Angebot an individualisierten Fotoprodukten im stationären Handel – wobei dem mobilen Zugang zu anspruchsvollen, kreativen Gestaltungslösungen eine höhere Bedeutung zukommt als einer Vereinfachung des Bestellprozesses. Positive Marktimpulse setzt hier insbesondere die jüngere Generation, die verstärkt Gefallen an haptischen Bilderlebnissen findet. Zur positiven Entwicklung trägt auch die wachsende Bedeutung der Bildausgabe von digitalen Daten auf allen nur denkbaren Medien, wie Papier, Glas, Holz, Metall, Folie oder Stoff, in Formaten bis XXL, maßgeblich bei. Mit dem stetig wachsenden Bilderberg eines jeden Fotobegeisterten legt automatisch auch die Bildausgabe weiter zu. Dazu kommen die positiven Effekte durch die immer bessere Smartphone-Fotoqualität – wofür die Foto-Finishing Anbieter nur nur mobile Lösungen in Form von speziellen Apps parat haben, sondern ebenso stationäre benutzerfreundliche Internetportale, die das Gestalten und Bestellen zum Kinderspiel werden lassen.

Eine anhaltende Success-Story liefern die individuell erstellten Fotobücher, deren Absatzkurve seit der Einführung im Jahr 2006 nach oben zeigt. In Deutschland ist die Zahl der 400.000 damals verkauften Exemplare bis heute auf 9,4 Mio. Stück gewachsen (Umsatzvolumen 2017 über 300 Mio. Euro) – Tendenz weiter steigend. Besonders beliebt ist laut PIV das A4 Format mit knapp 50% Anteil. Die meisten Fotobücher entstehen – wenig überraschend – rund um die Weihnachtszeit, sind sie doch beliebte und angesagte Geschenke innerhalb der Familie sowie im engeren Freundeskreis. Absatzfördernd wirkt sich der zunehmende Bekanntheitsgrad selbstgestalteter Fotobücher aus, die sich intuitiv und mit wenigen Klicks erstellen lassen, und ebenso Fotobuch-Apps zur mobilen Gestaltung. Darüber hinaus wird das Verschenken von Fotobüchern zunehmend zur Tradition – wurden in den vergangenen Jahren Fotobücher an Familie verschenkt, ist die Erwartungshaltung groß, auch in diesem Jahr wieder ein persönliches Exemplar zu Weihnachten zu erhalten.

Marktführer auf diesem Sektor ist Fotofinisher CEWE, der in der Kategorie „Best Photo Print Service“ in diesem Jahr auch den TIPA World Award erhielt (Die offizielle Trophäe wird am Eröffnungstag der photokina bei einer feierlichen Preisverleihung übergeben). Während die internationale Jury die Möglichkeit zur Veredelung der Fotobuch-Einbände überzeugte, bei der sich ausgewählte Gestaltungselemente wie Grafiken, Cliparts, Texte oder Rahmen durch erhabenen Effektlack, Gold- oder Silberelementen spür- und sichtbar hervorheben lassen, können die Fotobücher bei den Endkunden mit einer Reihe von Eigenschaften punkten: So steht von CEWE nicht nur die weltweit umfangreichste Vielfalt an Größen, Papierarten, Einbandvarianten und weiteren Individualisierungsmöglichkeiten von Fotobüchern zur Wahl, auch die Gestaltung selbst ist basierend auf einem onlinegeführten Schritt-für-Schritt-Prozess sehr einfach – wobei die mittlerweile sehr ausgereifte Fotobuch-Software eine ganze Reihe von hilfreichen Tools zur Verfügung stellt, die vom automatischen Anordnen der Fotos über anpassbare Beschriftungen bis hin zu unkompliziert durchführbaren Änderungen von Inhalten und Formaten reicht (und dabei auch ev. geänderte Preise transparent abbildet). Zudem läuft die Software sehr stabil, sodass durch ungewollte Systemabstürze nichts verloren geht – im Gegenteil: Praktischerweise lässt sich das Gestalten des Fotobuchs jederzeit unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen, und auch das umfangreichere Befüllen des Warenkorbes mit mehreren Foto-Produkten ist auf diese Weise möglich.

Bilder
Das Geschäft mit Fotobüchern und Fotoprodukten ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte. (©PIV)
Das Geschäft mit Fotobüchern und Fotoprodukten ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte. (©PIV)
Bei Marktführer CEWE sorgt eine intuitiv zu bedienende Software für die einfache Buchauswahl als auch Gestaltung, die Möglichkeit der Hardcover Veredelung darüber hinaus für die persönliche Note. (©CEWE)
Bei Marktführer CEWE sorgt eine intuitiv zu bedienende Software für die einfache Buchauswahl als auch Gestaltung, die Möglichkeit der Hardcover Veredelung darüber hinaus für die persönliche Note. (©CEWE)
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