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Donnerstag, 28. März 2024
gfu Studie: Motive, Einstellungen, Kaufkriterien

Die Konsumtrends in der CE-Branche

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 12.07.2018 | |  Archiv
In Anbetracht der bevorstehenden IFA hat die gfu Consumer & Home Electronics GmbH eine Studie unter 2000 deutschen Haushalten durchgeführt. Erhoben wurden die Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics-Branche. (Bild: gfu) In Anbetracht der bevorstehenden IFA hat die gfu Consumer & Home Electronics GmbH eine Studie unter 2000 deutschen Haushalten durchgeführt. Erhoben wurden die Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics-Branche. (Bild: gfu)

Welche Technik-Begriffe sind den Nutzern bekannt? Wie ist die Akzeptanz von Smart TV und wie sehen die Konsumenten Smart Home-Lösungen? Welche Rolle spielt Ultra-HD beim TV-Kauf? Welche Streaming-Angebote sehen die Zuschauer und auf welchen Geräten? Wie lange und für welche Dienste wird das Smartphone eingesetzt? Welche Rolle spielt die Energie-Effizienz beim Kauf? Kochen die Befragten gern? Wie hoch ist die Konsumbereitschaft? Die gfu Consumer & Home Electronics GmbH ließ im Mai dieses Jahres eine repräsentative Studie unter 2.000 Haushalten in Deutschland durchführen, die interessante Einblicke in die Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics-Branche gewährt.

Die von Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, vorgestellten Ergebnisse der Studie zeigen:

Unterschiedliche Bekanntheit von Technik-Begriffen

Welche technischen Begriffe aus der Welt der Consumer Electronics sind den Kunden bekannt und wo gibt es noch Erklärungsbedarf? Bestens bekannt ist in Deutschland laut Studie Smart TV. 76% der Befragten gaben an, den Begriff zu kennen. Genauso bekannt ist der Sprachassistent. Diese noch recht neue Technologie hat es in kurzer Zeit bereits auf ebenfalls 76% Bekanntheit gebracht. Bei anderen, neueren Technologien zeigt sich ein umgekehrtes Bild: 5G und Internet of Things sind weitaus weniger bekannt. Nur 26% der Befragten in der gfu Studie kennen 5G, den neuen Mobilfunkstandard. Für 84% ist das Internet der Dinge (IoT – Internet of Things) noch rätselhaft, denn nur 16% kennen diesen Begriff.

Viele Geräte schon mit UHD ausgestattet

Die Ausstattung mit UHD-Geräten ist gemäß den Studienergebnissen im Vergleich zum Vorjahr gewachsen: 20% der Haushalte besitzen ein UHD-TV-Gerät (2017: 16%). Zudem gehört UHD zu den wichtigsten Kriterien beim TV-Kauf. Bei 61% hat UHD die Kaufentscheidung stark beeinflusst.

Smart TV hat sich durchgesetzt – Nutzungsgewohnheiten

Smarte TVs sind in den Haushalten angekommen. Fast die Hälfte (46%) der Befragten besitzen ein solches Gerät, 2017 waren es noch 4% . Gestiegen ist auch die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr: 61% in 2018 gegenüber 56% in 2017 und 53% in 2016. In der Altersgruppe 16 bis 39 Jahre liegt dieser Anteil sogar bei 68%, während der Wert für die Altersgruppe 40 bis 59 Jahre bei 63% und bei den über 60-Jährigen nur bei 60% liegt.

Bei der Nutzung der Smart TV-Anwendungen zeigt sich in diesem Jahr laut Studie eine Verschiebung von den Mediatheken hin zu Video on Demand-Diensten. Lagen die Mediatheken 2017 noch auf Platz eins, sind sie 2018 mit 52% Nutzung auf Platz zwei abgerutscht. Spitzenreiter sind die VoD-Angebote mit 63%. Der Grund dafür: In der Altersgruppe der 40 bis 59-Jährigen stieg die Akzeptanz von 48% auf 61% und bei der Gruppe der über 60 Jährigen von 35% auf 42%.

Streaming-Dienste: Anwendungen, Vorlieben und Budget

Die zur Nutzung von Streaming-Diensten verwendeten Geräte unterscheiden sich hinsichtlich der jungen und der älteren Generationen: Bei den älteren Nutzern (60+) liegen das TV-Gerät und der Tablet-PC mit jeweils 46% vorne, während bei den jüngeren (16-39 Jahre) maßgeblich Smartphone (62%) und PC/Laptop (50%) zum Streamen verwendet werden.

Die Rangfolge der Streaming-Angebote in der gfu Studie führt Amazon Prime mit 74% an. Auf Platz zwei folgt mit 58 Prozent Netflix, Platz drei belegt Google Play mit 27% und auf Platz vier findet sich Sky Online mit 23%. Maxdome als einziger deutscher Anbieter liegt auf Rang sechs mit 15%. Im Vergleich zu 2016 konnte Netflix seine Anteile mit einem Plus von 19% am deutlichsten steigern.

Bei den Streaming-Inhalten sind Spielfilme mit einem Zuspruch von 82% am beliebtesten, gefolgt von TV-Serien (68%), Eigenproduktionen der Anbieter (35%), Sportsendungen (21%) sowie Nachrichten & Dokus (20%). TV-Serien sind besonders bei der jüngeren Generation (16-39 Jahre) beliebt (76%).

Die vielfältigen Programmangebote führen auch dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen: Bereits 43% der Befragten bestimmen selbst, wann sie sich eine Sendung ansehen. Seit 2015 steigt dieser Anteil kontinuierlich, ausgehend von 29%. Die Zeitautonomie hat vor allem für jüngere Menschen eine Bedeutung. So stieg der Anteil unter den 16 bis 39-Jährigen von 37% im Jahr 2015 auf 58% in diesem Jahr.

Smartphone-Nutzung

Das Smartphone ist ständiger Begleiter im Alltag. Es wird mehr als vier Stunden täglich genutzt. Dabei führen das Gaming und Musik hören mit jeweils 54 Minuten täglich die Hitliste der Nutzungsmöglichkeiten an, gefolgt von Messaging mit 51 Minuten. Die Nutzung anderer Apps kommt auf 37 Minuten. Weit weniger Zeit wird für E-Mails (20 Min.), Telefonieren (19 Min.), Navigation (13 Min.) und Fotografieren (11 Min.) eingesetzt.

Nach Nutzung einzelner Dienste gefragt, liegen die sozialen Medien mit 68% vorn. Der mobile Preisvergleich rangiert mit 63% auf Platz zwei, gefolgt von Zeitung/Nachrichten (59%), Bestellen oder Bezahlen (58%), ÖPNV (53%), Buchung von Reise/Hotel/Flug (49%), mobilem Flug-Check-In (43%), Taxi bestellen (32%) und Car Sharing (20%). Große Abweichungen in den Altersgruppen gibt es bei der Nutzung sozialer Medien sowie bei Bestellen und Bezahlen. So nutzen 80% der 16 bis 39-Jährigen soziale Medien und nur 58% der über 60-Jährigen. 71% der 16 bis 39 -ährigen bestellen und bezahlen mit dem Smartphone, aber nur 44% der Altersgruppe 60+.

Pro und Kontra Smart Home

Geteilte Meinungen herrschen beim Thema Smart Home und Vernetzung vor. Für 36% der in der gfu Studie Befragten tragen vernetzte Produkte zur Sicherheit in den Haushalten bei, für 27% nicht. Dass vernetzte Produkte beim Energiesparen helfen, finden 36%, während 27% dies verneinen. Die zunehmende Vernetzung bereitet 65% der Studienteilnehmer Sorgen in Bezug auf Datensicherheit und Datenweitergabe. Nur 11% machen sich keine Sorgen in dieser Hinsicht.

Energie-Effizienz ist wichtiger Kaufgrund

Aus welchem Anlass werden neue Geräte gekauft? Bei Elektrogroßgeräten und Fernsehern ist der Hauptgrund einer Neuanschaffung der Ersatz eines defekten Geräts (9% und 88%). Eine bessere Energie-Effizienz als Kaufgrund beeinflusst bei Elektrogroßgeräten mit 74% mehr Befragte als bei den TV-Geräten mit 61%.

Kochen weiterhin sehr beliebt, höhere Ausgaben

Kochen bleibt ein Trendthema. So gaben 54% in der Befragung an, gern für sich und andere zu kochen. Dabei führen Frauen mit 60% vor den Männern mit 47%. Kochshows haben im Vergleich zu 2016 (30%) an Attraktivität verloren: 2018 sehen sich 26% der Befragten gern Kochshows wegen der Rezepte an. Dafür entwickelt sich ein neuer Trend: Insgesamt 23% laden sich Rezepte auf das Smartphone. Mit 33% mehr als doppelt so viel 16 bis 39-Jährige als in der Altersgruppe über 60 Jahre (14%).

Positive Konsumbereitschaft

„Für welche der folgenden Bereiche planen Sie in den nächsten ein bis zwei Jahren mehr Geld auszugeben?“ Knapp 11% der Befragten wollen demnach für ihr TV-Gerät oder Heimkino im gefragten Zeitraum die Ausgaben erhöhen. Für mehr als 11% sind die Küche und Koch-Equipment zukünftig größere Investitionen wert. Spitzenreiter bei den geplanten Mehrausgaben sind das Auto und Reisen: Knapp 13% der Befragten gaben an, für das Auto tiefer in die Tasche greifen zu wollen. Mit großem Abstand kamen die Reiseaktivitäten auf Platz 1. So planen laut der gfu Studie 22% der Teilnehmer, für Reisen zukünftig mehr Geld auszugeben.

 Fazit 

„Neue Technologien brauchen Zeit und Kommunikation, um sich im Markt zu etablieren. Insgesamt ist die Nutzung von Technik und Diensten auf einem hohen Niveau, vielfach gibt es aber unterschiedliche Akzeptanz in den Altersgruppen. Auch die Anschaffungsbereitschaft für Consumer Electronics und Home Appliances ist unter den Befragten hoch“, so Hans-Joachim Kamp abschließend.

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