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Donnerstag, 28. März 2024
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T-Mobile: UPC-Kauf ist vollzogen

Telekom | Dominik Schebach | 02.08.2018 | Bilder | | 1  Archiv
T-Mobile CEO Andreas Bierwirth will mit drei Qualitätsversprechen in Sachen Internet, Entertainment und Service den Merger mit UPC  zur Wachstumsstory machen. T-Mobile CEO Andreas Bierwirth will mit drei Qualitätsversprechen in Sachen Internet, Entertainment und Service den Merger mit UPC zur Wachstumsstory machen.

Mit 1. August 2018 hat T-Mobile den Kauf von UPC vollzogen. Das neue Unternehmen tritt auch mit einigen Versprechen an, die den Wettbewerb auf dem österreichischen Telekom-Markt besonders in Richtung Breitband, Service und TV eine neue Dynamik verleihen sollen. Und CEO Andreas Bierwirth kündigte auch gleich eine neue Marke für das gemeinsame Unternehmen an.

„Wir wollen im Markt nicht einfach mitschwimmen, sondern diesen formen, und schlagen ein neues Kapitel in der Telekom-Geschichte Österreichs auf. Mit dem gemeinsamen neuen Unternehmen von T-Mobile und UPC geben wir das ultimative Versprechen für die digitale Zukunft Österreichs ab: Wir werden bei Internet-Erlebnis, Entertainment und Service die Besten sein. Damit tragen wir dazu bei, dass Österreich bei der Digitalisierung wieder an die Spitze Europas anschließt“, sagte Andreas Bierwirth, nunmehr CEO von T-Mobile Austria sowie UPC Austria bei der heutigen Auftakt-Pressekonferenz.

Vorerst treten T-Mobile und UPC noch getrennt auf, aber Bierwirth will den Merger möglichst schnell vollziehen. Das Geschäftsmodell des neuen Unternehmens beruht damit auf dem Anspruch alle wichtigen Kommunikationsdienstleistungen – von festen und mobilen (Internet)Verbindungen bis TV aus einer Hand bei höchsten Qualitätsansprüchen anzubieten. Dazu will Bierwirth das kombinierte Unternehmen in den kommenden Jahrenzum stärksten Anbieter im Privat wie im Geschäftskundenbereich für Gigabit-Internet machen. Kern dieses Angebots sei die Kombination des Glasfaserkabelnetzes von UPC in urbanen und suburbanen Regionen mit dem flächendeckenden LTE-Netz von T-Mobile Austria. „Bereits heute bietet das Glasfaser­kabelnetz die höchsten Down- und Uploadgeschwindigkeiten in Österreich. Dieses Netz beschleunigen wir durch Upgrades auf Gigabit-Speed“, erklärte Bierwirth.

Renaissance im Festnetz

Der T-Mobile CEO sieht in diesem Zusammenhang gerade im städtischen Bereich eine Renaissance des Festnetzes heraufziehen. Denn nur so könnten die benötigten Datenmengen im dicht verbauten Gebiet bewältigt werden. Gleichzeitig wird für T-Mobile mit dem Kauf von UPC Austria der TV-Markt und digitales Entertainment zum zentralen Bestandteil des Angebots.

„Entertainment und Content aller Art ist eine wesentliche Säule für unsere Entwicklung als integrierter Anbieter“, erklärte Bierwirth. Im Zentrum des umfangreichen Angebots an digitalem Fernsehen, Videoplattform und digitaler Unterhaltung wie eSports steht die weltweit bewährte Horizon-Plattform, die von Liberty Global lizenziert und laufend weiterentwickelt wird. „Wir geben unseren Kunden das beste Einstiegstor zu digitaler Unterhaltung, egal ob am Fernseher, Smartphone oder anderen Endgeräten.“

Das TV-Angebot werde künftig für alle Kunden von T-Mobile und UPC flächendeckend in Österreich verfügbar sein, unabhängig von verwendeter Technologie und über alle Geräteklassen.

Angreifer

Keinen Zweifel hat Bierwirth daran gelassen, dass der Zusammenschluss auch eine Herausforderung an den Marktführer A1 ist – und mit weiteren Investitionen in die Netze soll die Offensive auch entsprechend vorangetrieben werden. Die Aufrüstung des UPC-Netzes auf Gigabit-Geschwindigkeit soll sich 2019 in entsprechenden Festnetz-Produkten niederschlagen. Bis Ende 2021 soll das ultraschnelle Internet-Erlebnis für 2 Millionen Haushalte in Österreich verfügbar sein, derzeit sind es 1,4 Mio. Haushalte. Über die Reichweite des Kabelnetzes hinaus bieten innovative LTE-DSL-Hybridanschlüsse sowie DSL flächendeckende leitungsgebundene Versorgung. 

Im Mobilfunk wird T-Mobile das Upgrade des LTE-Netzes auf den künftigen Gigabit-Kommunikationsstandard 5G beschleunigen. „Wir wollen schon 2019 damit beginnen, das 5G-Netz im Echtbetrieb für unsere Kunden aufzubauen“, erklärte Bierwirth. Damit hält mobile Breitbandversorgung künftig mit der Leistung des Glasfaserkabelnetzes Schritt und wird Regionen versorgen, bei denen das Verlegen von Leitungen langwierig und kostspielig wäre.

Daneben will T-Mobile auch einige Synergien für weiteres Wachstum nutzen. So sollen etwa die UPc-Mobilfunkkunden zügig ins eigene Netz überführt werden. 

Neue Marke

Klar sei, dass die Markennamen T-Mobile und UPC nicht mehr dem Unternehmen entspreche. Deswegen soll die beiden Marken in den kommenden Monaten vom Markt verschwinden. 2019 werden unter einem neu geschaffenen Auftritt unter dem Dach der vertrauten magentafarbenen Marke „T“ attraktive integrierte Angebote auf den Markt kommen. Das entsprechende Konzept liege zwar schon in der Schublade, die Details zum neuen Auftritt wollte Bierwirth allerdings noch nicht nennen.

Telering, die mobile zweite Marke von T-Mobile, wird weiterhin als erste Wahl für „Schlauberger“ auf dem österreichischen Markt präsent bleiben.

Kunden und Produkte

Für bestehende Kunden von T-Mobile Austria und UPC Austria gibt es vorerst keine Änderungen. Alle Verträge bleiben in unveränderter Form aufrecht, Kunden werden weiterhin je nach Zugehörigkeit vom Service von T-Mobile bzw. UPC betreut. Ein außerordentliches Kündigungsrecht aufgrund des Wechsels der Eigentümerschaft von UPC Austria entsteht nicht.

Nichts viel ändern wird sich damit vorerst auch bei den Produkten. Bevor integrierte Produkte auf den Markt kommen, müssten noch im Hintergrund die Unternehmen zusammengeführt werden. Für die Kunden wird der Merger damit voraussichtlich erst 2019 spürbar. Einzelne Pilotprojekt sollen sich allerdings schon in der Pipeline befinden.

Vertrieb

Auch der Vertrieb ist noch nicht zusammengeführt. Die Produkte werden in den nächsten Monaten in den jeweiligen Shops und Online-Kanälen von T-Mobile bzw. UPC verkauft. Aber bei T-Mobile verspricht man sich hier einige Synergien – und das nicht auf Kosten der Mitarbeiter, sondern in der besseren Marktdurchdringung. „Die Vertriebsstrukturen von T-Mobile und UPC Austria ergänzen sich. Das ist ein Best-of-both-Worlds“, erklärte dazu Maria Zesch, CCO von T-Mobile. Derzeit gebe es bereits einige Partner im Handel, die sowohl T-Mobile als auch UPC führen, und diese Gruppe möchte man durchaus ausbauen.

Unternehmen

Gemeinsam hatten T-Mobile Austria und UPC Austria im Jahr 2017 insgesamt 7,2 Millionen Anschlüsse für ihre Services, bestehend aus mobilem sowie fixem Internetzugang, Telefonie, TV, Video- und Unterhaltungsangebote. Der gemeinsame Pro-Forma-Umsatz betrug 2017 rund 1,25 Milliarden Euro. Der Unternehmenswert für UPC Austria betrug im Rahmen der Übernahme  1,9 Milliarden Euro. Mit der Übernahme von UPC wird T-Mobile Austria die drittgrößte Landesgesellschaft der Deutschen Telekom in Europa, womit sich natürlich auch das Gewicht des Unternehmens im Konzern entsprechend verschiebt. Es ist einer der größten Zukäufe der Deutschen Telekom in den vergangenen Jahren in Cash.
 
Rund 1.000 Dienstverhältnisse von UPC Austria werden im Rahmen der Übernahme von T-Mobile Austria vollständig übernommen. Zusammen kommt das neue Unternehmen auf rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bierwirth: „T-Mobile und UPC sind zwei einander perfekt ergänzende Unternehmen, wie rechte und linke Hand. Das gilt nicht nur für Netze und Angebote, sondern auch für die Menschen, die diese Firmen unglaublich stark gemacht haben. Mit dieser Kompetenz und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir unser Ziel verwirklichen, der Motor der digitalen Zukunft Österreichs zu sein.“

Bilder
Ebenfalls bei der Auftakt-PK vor Ort: Gerald Schwanzer, ML UPC Austria und designierter Senior VP Consumer Marketing von T-Mobile, und T-Mobile CCO Maria Zesch. „Die Vertriebsstrukturen von T-Mobile und UPC ergänzen sich. Das ist ein Best-of-both-Worlds
Ebenfalls bei der Auftakt-PK vor Ort: Gerald Schwanzer, ML UPC Austria und designierter Senior VP Consumer Marketing von T-Mobile, und T-Mobile CCO Maria Zesch. „Die Vertriebsstrukturen von T-Mobile und UPC ergänzen sich. Das ist ein Best-of-both-Worlds", so Zesch.
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