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Freitag, 19. April 2024
Umweltmediziner fordern zusätzliche Untersuchungen

Mobilfunk: Strahlenschutzdiskussion zu 5G

Telekom | Dominik Schebach | 14.08.2018 | |  Archiv
Mit der bevorstehenden Einführung von 5G flammt auch die Diskussion um die Strahlenbelastung durch Mobilfunk wieder auf. (Foto: A1) Mit der bevorstehenden Einführung von 5G flammt auch die Diskussion um die Strahlenbelastung durch Mobilfunk wieder auf. (Foto: A1)

Jetzt erreicht die Diskussion um die Strahlungsbelastung durch Mobilfunk auch das Thema 5G. Wie die Regionalmedien Austria berichten fordern Umweltmediziner mehr Studien zur Aufklärung möglicher Gefahren, da mit 5G auch die Anzahl der Antennen deutlich zunehme. Auf Seiten des FMK sieht man dieses Problem nicht und verweist auf die internationalen Grenzwerte.

Die Umweltmediziner berufen sich auf das Vorsorgeprinzip. „Es wird eine Technologie eingesetzt, ohne die gesundheitlichen Auswirkungen zu prüfen“, erklärt dazu der Epidemiologe Dr. Michael Kundi von der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin der Meduni Wien gegenüber den RMA. Kundi sieht das Problem vor allem darin, dass große Bevölkerungsgruppen den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt wären und es bis heute dazu „keine belastbaren Daten für die biologischen Auswirkungen“ gebe. Offensichtlich stößt sich Kundi daran, dass durch den Ausbau der 5G-Infrastruktur auch bedeutend mehr Antennen zum Einsatz kommen.

Beim Forum Mobilkommunikation sieht man keinen Anlass zur Sorge. „Die Felder, die von Mobilfunkstationen und Handys ausgesendet werden, sind völlig unbedenklich“, sagt Gregor Wagner, Sprecher des Forum Mobilkommunikation. Wagner betont, dass die von der internationalen Strahlenschutzkommission ICNIRP vorgegebenen Grenzwerte einen 50-fachen Vorsorgefaktor enthalten würden. „Damit sind auch eventuelle Effekte abgedeckt, die noch nicht bekannt sind“, so Wagner weiter. 

Der FMK-Sprecher verweist in diesem Zusammenhang gegenüber www.elektro.at auf die sehr wohl belastbaren Erhebungen der Statistik Austria, die bis in die 80er zurückreichen. Aus diesen lassen sich seit der Einführung von Mobilfunk in Österreich keine signifikante Erhöhung von Gehirntumoren herauslesen. 2015 hatte das FMK in diesem Zusammenhang auch eine Aufklärungskampagne gestartet und mehrere Factsheets veröffentlicht.

Mehr Untersuchungen gefordert

Dr. Wilhelm Mosgöller, Mediziner und Forschungsmanager von der Meduni Wien, verweist im Zusammenhang mit der Mobilfunkexposition auf die Möglichkeit von DANN-Brüchen. Auf dies deuten zumindest mehrere Laborstudien hin, wenn auch einige davon durchaus umstritten sind. Mösgöller  plädiert deswegen für zusätzlich Untersuchungen: „DNA-Brüche sind entweder völlig harmlos oder eine mögliche Vorstufe zu Krebs. Um sicher zu sein, brauchen wir mehr Forschung.“

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