Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Donnerstag, 28. März 2024
Innovative PV-Kraftwerke in der Gebäudehülle gesucht

Erster InnovationsAWARD für bauwerkintegrierte Photovoltaik

E-Technik | Wolfgang Schalko | 20.11.2017 | |  Archiv
Wien-Gemeinderat Christoph Chorherr, PVA-Präsident Hans Kronberger, TPPV-Obmann Hubert Fechner, Klimafonds-GF Theresia Vogel und crystalsol-Entwickler Dieter Meissner stellten den ersten InnovationsAWARD für bauwerkintegrierte Photovoltaik samt aktueller Daten rund um die PV-Entwicklung im Rahmen eines Pressegespräches vor. (Fo: W.Schalko)
Wien-Gemeinderat Christoph Chorherr, PVA-Präsident Hans Kronberger, TPPV-Obmann Hubert Fechner, Klimafonds-GF Theresia Vogel und crystalsol-Entwickler Dieter Meissner stellten den ersten InnovationsAWARD für bauwerkintegrierte Photovoltaik samt aktueller Daten rund um die PV-Entwicklung im Rahmen eines Pressegespräches vor. (Fo: W.Schalko)

Im Rahmen der vergangene Woche stattgefundenen 15. Österreichischen Photovoltaik-Tagung der Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) wurde erstmalig ein InnovationsAWARD für bauwerkintegrierte Photovoltaik ausgerufen. Alle Architekten, Bauherren, Planer, Eigentümer und Unternehmen – privat, gewerblich, industriell oder öffentlich – können ihre gebäudeintegrierten PV-Projekte bis 10. Februar 2018 einreichen.

„Derzeit gehen internationale Experten-Studien davon aus, dass die Photovoltaik weltweit bis 2050 bis zu 50% inklusive des erwarteten stark steigenden Strombedarfs wird decken können“, erkloärte Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, im Rahmen einer Pressekonferenz. Eine zentrale Eigenschaft der PV-Technik beruhe darauf, dass sie zusätzlich zur Stromgewinnung als Bauprodukt eingesetzt werden kann. Dafür stehen in Österreich bereits heute etwa 230 km² an geeigneten Gebäude-Außenflächen zur Verfügung. Damit kann weit über die Hälfte des aktuellen Strombedarfes gedeckt werden. Fast ungeahnte Möglichkeiten bietet die seit der ElWOG-Novelle vom Juni 2017 mögliche Nutzung von Anlagen durch mehrere Parteien.

Passend zur Schlüsselrolle der Photovoltaik in der Energiewende erfolgte gleichzeitig zur PV-Tagung letzte Woche der Start des „1. Österreichischen Innovationsawards für Bauwerkintegrierte Photovoltaik“. Damit soll auf die historische Chance für Entwicklung und Innovation aus Österreich aufmerksam gemacht werden. Der Award wird von der Technologieplattform Photovoltaik in Kooperation mit dem Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA), dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), dem Klima- und Energiefonds, sowie der Stadt Wien, Magistratsabteilung 20 – Energieplanung, ausgeschrieben. Bauwerkintegrierte PV-Projekte können bis 10. Februar 2018 eingereicht werden. Die Verleihung findet am 20. März 2018 im Rahmen der Frühjahrsauftaktveranstaltung des Bundesverbandes Photovoltaic Austria in der Wirtschaftskammer Österreich statt.

Der Obmann des PVA Hans Kronberger verwies dabei auf die gute Zusammenarbeit der TPPV mit dem Interessensverband der Photovoltaik. Gleichzeitig mit der Neustrukturierung des Bundesverbandes Photovoltaic Austria (PVA) im Jahre 2008 wurde die TPPV gegründet. Dazu Kronberger: „Die Idee zwei Pferde mit verschiedenen Aufgabenstellungen aber einem gemeinsamen Ziel vor die Kutsche der Photovoltaik zu spannen, hat sich glänzend bewährt! Die TPPV ist für die technischen Entwicklung zuständig, der PVA für die Schaffung der Rahmenbedingungen und die Kommunikation“.

Mehr Sonnenstrom für Wien

Christoph Chorherr, Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, plädierte für den verstärkten Einsatz der Photovoltaik in der Bundeshauptstadt: „Das Potenzial für Solarenergie ist in Wien noch lange nicht ausgeschöpft. Vor allem auf den Dachflächen der Stadt machen Solaranlagen Sinn: 55% der Dachfläche Wiens sind für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet. Die Anzahl der Photovoltaikanlagen im Magistrat ist in diesem Jahr stark angestiegen. Heuer konnten vor allem zahlreiche Pacht-Modelle auf Schulen und Amtshäusern errichtet werden.“

Die Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds Theresia Vogel ergänzte: „Unser Ziel ist es, mit innovativen und preisgünstigen Materialien neue Märkte für die Photovoltaik-Branche zu erschließen und die technologische Positionierung österreichischer Anbieter auf dem internationalen Markt nachhaltig zu sichern“. Das Energieforschungsprogramm des Klima- und Energiefonds unterstützt den gesamten Innovationsprozess von der Forschung bis zur Marktüberleitung. Seit 2007 erhielten rund 800 Projekte mehr als 300 Mio. Euro an Fördermitteln für die Entwicklung von innovativen Energietechnologien „Made in Austria“. Knapp 36 Mio. Euro davon sind in insgesamt 63 Photovoltaik-Projekte geflossen. Darüber hinaus beteiligt sich der Klima- und Energiefonds an den multilateralen FTI-Programmen des ERA-NET. Hier wurden bislang 14 Projekte mit 3,9 Mio. Euro gefördert.

Ein klassisches Beispiel für den Weg von der Forschung in den Markt ist das Projekt „print.PV“ der crystalsol GmbH. Die österreichische Firma crystalsol hat eine patentierte Photovoltaik-Folie entwickelt, die signifikante Produktionsvorteile bringt. Ziel ist es, mittelfristig in Österreich Solarmodule auf einem global wettbewerbsfähigen Niveau von 0,3 Euro pro Watt Peak produzieren zu können. Dieter Meissner, Chief Scientist der crystalsol GmbH: „Gebäudeintegration von Photovoltaik bietet die einzigartige Chance, umweltfreundliche und dezentrale Energieversorgung mit architektonisch wertvoller Umsetzung zu verbinden.“

Mehr über die 15. Österreichische Photovoltaik-Tagung lesen Sie in der nächsten E&W-Printausgabe.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden