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Freitag, 19. April 2024
Bonität der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe

KMU Forschung Austria: Rund 25% der KMU sind bonitätsstark

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 10.09.2015 | Bilder | |  Archiv
Anteil der österreichischen KMU an den Bonitätsklassen in Prozent. Anteil der österreichischen KMU an den Bonitätsklassen in Prozent.

Aktuellen Analysen von rund 85.000 Jahresabschlüssen zufolge konnten die österreichischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der marktorientierten Wirtschaft (Gesamtwirtschaft unter anderem ohne Land- und Forstwirtschaft und persönliche Dienstleistungen) ihre Bonität weitgehend stabil halten (Ratingmodell der KMU Forschung Austria und des KSV1870). 26% der Unternehmen liegen zwischen AAA und A, 73% zwischen BBB und B. 1% entfällt auf die Ratingklasse C.

Maßgeblich für das Rating eines Unternehmens verantwortlich sind unter anderem die Rentabilität, die Entwicklung der Verbindlichkeiten, die Geldflüsse und die Kapitalstruktur. Vereinfacht ausgedrückt: Je höher die Innenfinanzierungskraft und je höher die Eigenkapitalquote, desto besser ist die Bonität/das Rating.

Die grafische Darstellung (links unten) zeigt die mittelfristige Entwicklung auf Basis einer Kohortenanalyse von knapp 50.000 Unternehmen zwischen 2010/11 und 2013/14. Die Hälfte der Unternehmen befand sich 2010/11 in derselben Ratingklasse wie 2013/14, deren Bonität hat sich somit nicht verändert. Bei der zweiten Hälfte der Unternehmen kam es zu Verschiebungen, wobei der Anteil mit einer Verbesserung im Rating um 2%-Punkte höher ist, als jener mit einer Verschlechterung. Überwiegend kam es zu einer Verschiebung um eine Ratingklasse. 19% der Unternehmen haben sich um eine Klasse verbessert (z.B. von A auf AA), 18% der Unternehmen haben sich um eine Klasse verschlechtert. 5% haben sich um zwei Klassen verbessert (z.B. von A auf AAA), 4% um zwei Klassen verschlechtert.

„Die Veränderung der Ratingklassen bei der Hälfte der Unternehmen innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren zeigt die Notwendigkeit eines laufenden Monitorings auf“, so Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria. „In vielen Fällen spiegelt sich hierin die Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit und -position mit einem gewissen Timelag wider.“ Bei einer Verbesserung um eine Ratingklasse wechseln Unternehmen überdurchschnittlich häufig von BBB nach A. Bei Verschlechterungen um eine Klasse überdurchschnittlich häufig von BB nach B. Im Falle der Verbesserung um zwei Klassen passiert der Wechseln überdurchschnittlich oft von BBB nach AA. Der Abstieg um zwei Klassen endet meist ganz unten in Klasse C.

Das Ratingmodell der KMU Forschung Austria ist ein leistungsfähiges Modell zur Bonitätsbeurteilung von bilanzierenden Unternehmen. Es basiert auf einer Kooperation zwischen dem KSV1870 und der KMU Forschung Austria. Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten finden sich unter www.branchenrating.at sowie unter www.ksv.at/bilanzbranchenrating.

Bilder
Veränderung der Bonitätsklassen von KMU in den letzten 3 Jahren.
Veränderung der Bonitätsklassen von KMU in den letzten 3 Jahren.
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