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Freitag, 19. April 2024
„Signal für die Zukunft“

KV-Abschluss im Handel: 2,55% Lohnerhöhung und 1800 Euro Einstiegsgehalt

Dominik Schebach | 23.11.2021 | |  
Heute 14 Uhr verkündeten Anita Palkovich, Wirtschaftsbereichssekretärin Handel in der GPA, und Handelsobmann Rainer Trefelik die Einigung in den KV-Verhandlungen in der WKO. Heute 14 Uhr verkündeten Anita Palkovich, Wirtschaftsbereichssekretärin Handel in der GPA, und Handelsobmann Rainer Trefelik die Einigung in den KV-Verhandlungen in der WKO. Heute 14 Uhr sind Handelsobmann Rainer Trefelik und Anita Palkovich, Wirtschaftsbereichssekretärin Handel in der GPA, vor die Presse getreten und haben die Einigung der Sozialpartner verkündigt. Zentrales Element ist die Erhöhung der Einstiegsgehälter auf 1800 Euro. Die Lohnerhöhung für die anderen Beschäftigten beträgt 2,55%.

„Es ist eine Mischung aus Krisen- und Zukunftsdeal“, erklärte Palkovich. „Noch nie bestanden innerhalb der Branche so große Differenzen. Wir waren uns unserer Verantwortung bewusst und Ungerechtigkeiten beseitig. Aber es können auch nicht alle Erwartungen erfüllt werden.“ Neben dem höheren Einstiegsgehalt betonte sie deswegen auch die neue Regelung zum Nachtzuschlag, welche ab 1. Jänner 2022 gilt, sowie die Möglichkeit, bei Teilzeitbeschäftigten zukünftigt auf Betriebsebene wegen der Aufstockung zu verhandeln.

Das Gesamtpaket betonte auch Handelsobmann Rainer Trefelik in seinem Statement: „Es geht darum, ein starkes Signal aus Flexibilisierung und monetären Anreizen zu senden. Diese Erhöhung ist im Sinne einer Zukunftsperspektive ein wichtiges Signal vor allem an Frauen und stärkt außerdem die Attraktivität des Handels als Arbeitgeber. Hier zeigen wir, dass der Handel seinen Mitarbeitern eine Perspektive bietet. Gleichzeitig konnten wir uns auf ein Paket verständigen, dass die schwierigen Rahmenbedingungen der Branche abbildet.“

Die Anhebung des Einstiegsgehalts auf 1.800 Euro brutto betrifft rund ein Drittel der Handelsangestellten. Dies sei auch eine Folge der Umstellung im KV-System. Wie weit sich dies auf die Gehaltstruktur im Handel genau auswirke, müsse man angesichts der jetzigen Situation abwarten. Wichtig sei es, die Mitarbeiter in den Betrieben zu halten, wie beide Sozialpartner feststellten. Derzeit ist der Handel bereits von seinem vierten Lockdown in 20 Monaten betroffen. Während aber einige Segmente des Handels weiter offen halten können, müssen andere Betriebe ihre Verkaufsräume schließen. Diese Situation sei auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handel sehr belastend, weswegen auch der Abschluss als Signal für die Branche wichtig sei.

Mehr Flexibilität

Eine strategisch besonders wichtige Verbesserung für die österreichischen Handelsbetriebe wurde im Bereich des Online- bzw. Multichanneling-Handels erreicht. Mitarbeiter können hier in Zukunft besonders flexibel eingesetzt werden. Auch Samstagskräfte dürfen zusätzliche Arbeitsleistungen an anderen Tagen erbringen. Damit kann auf das geänderte Kundenverhalten und die hohe Kundenfrequenzen an Wochenenden reagiert werden.

Lehrlinge

Die Lehrlinge erhalten eine Lohnerhöhung von 2,8%. Außerdem sollen die Auszubildenden einen Digitalisierungsbonus von 100 Euro für die Anschaffung entsprechendem Equipment bekommen. Der Digitalisierungsbonus steht Lehrlingen für Hard- und Software zu, die bei einem österreichischen Händler 2021 oder 2022 gekauft werden. „Um auch gegenüber unseren derzeitigen und künftigen Lehrlingen ein starkes Zeichen zu setzen, wurde das Lehrlingseinkommen deutlich erhöht. Denn duale Ausbildung zahlt sich aus. Und das sowohl als Vorbereitung für eine Karriere als Fachkraft oder als Sprungbrett in die Selbständigkeit“, so Trefelik.

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