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Dienstag, 19. März 2024
Globaler Musikmarkt

Wendepunkt: Digitale Umsätze holen CD-Verkäufe ein

Multimedia | Wolfgang Schalko | 17.04.2015 | Downloads | | 1  Archiv

Die digitalen Umsätze mit Musik haben im Vorjahr die Verkäufe physischer Tonträger eingeholt. Das geht aus dem kürzlich publizierten „Digital Music Report“ des Branchenverbandes IFPI hervor. Der Online-Musikmarkt (Downloads und Streaming) ist demnach um 6,9% auf 6,85 Mrd. Dollar (rund 6,5 Mrd. Euro) bzw. 46% des Gesamtmarktes gewachsen.

Insgesamt wurden 2014 rund 15 Mrd. Dollar (rund 14,2 Mrd. Euro) erwirtschaftet, was einem Minus von 0,4% entspricht. Das Wachstum von 39% mit Streaming-Umsätzen konnte die Rückgänge bei physischen Tonträgern (minus 8,1%) und bei den Downloads (minus 8%) nicht kompensieren.

Streaming boomt

Das Wachstum am Online-Musikmarkt ist auf den anhaltend positiven Trend bei Streaming-Abos zurückzuführen. Sowohl beim Umsatz als auch bei den Nutzerzahlen konnten deutliche Zuwächse erzielt werden. Die Einnahmen sind 2014 um 39% auf 1,57 Milliarden US$ (basierend auf Premium-Abos ohne Werbeeinnahmen) gestiegen, die Anzahl der Abonnenten von Musikstreaming-Services ist auf 41 Millionen angewachsen, 2013 waren es noch 28 Millionen Nutzer.

Der Löwenanteil von 52% wird am Online-Musikmarkt nach wie vor von Downloads erwirtschaftet. Insgesamt hat der Download-Markt jedoch um rund acht Prozent nachgelassen. Die Gründe liegen einerseits am starken Wachstum von Android Smartphones und Handys, die eher Streaming- und weniger Download-orientiert sind. So ist etwa der größte Downloadstore – iTunes – nicht auf Android Plattformen erhältlich. Andererseits wechseln Musikfans vor allem bei einzelnen Songs verstärkt zu den stark wachsenden Streaming-Angeboten.

Physischer und digitaler Markt gleich groß

Der Verkauf von physischen Produkten wie CDs, Musik-DVDs und Vinyl-Schallplatten bleibt mit 46% Anteil am gesamten Musikmarkt auch global betrachtet ein wesentliches Standbein der Musikwirtschaft. Allerdings ist der Anteil mit physischen Formaten erstmals unter 50% gesunken und digitale Formate erreichen ebenfalls einen Anteil von 46%. Physische und digitale Formate erreichen somit einen gleich hohen Umsatzanteil. Immer wichtiger werden auch die Lizenz-Einnahmen aus der Sendung in Radio und TV sowie der Aufführung von Musik in Discos, Bars, Restaurants etc. 0,95 Milliarden US$ wurden auf diesem Gebiet weltweit erzielt.

Innerhalb des Online-Musikmarktes nimmt der Download von Alben und Songs mit 52% noch eine dominante Stellung ein. Streaming holt auf und kommt auf 31%, davon entfallen 23% auf Premiumabos und neun Prozent auf Werbeeinnahmen.
Der physische Markt bleibt in einigen Ländern aber nach wie vor dominant, so etwa in Frankreich (57% des Gesamtumsatzes), Deutschland (70%) und Japan (78%).

Blick nach Österreich

In Österreich wurden 2014 insgesamt 145,5 Mio Euro umgesetzt, 84,3 Millionen Euro davon entfielen auf physische Tonträger (CD: 73,5 Mio, DVD: 6,8 Mio).Der gesamte digitale Sektor machte in Österreich 30,2 Mio. Euro aus – womit erstmals seit zehn Jahren ein Minus hingenommen werden musste (2013: 31 Mio. Euro).

Dem globalen Trend entsprechend sind Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer, Simfy oder Juke auch hierzulande erneut das Wachstumssegment am Online-Musikmarkt und auf dem Sprung zum Massenmarkt. Die Umsätze mit Streaming-Abos kletterten 2014 um 33% auf 8,9 Millionen Euro.
Bemerkenswerte Details: Auf Handy-Klingeltöne entfallen immer noch rund 700.000 Euro und der Umsatz mit dem Kultprodukt Vinyl ist um beeindruckende 60% auf vier Millionen Euro gestiegen – womit sich die Schallplatten-Umsätze in den letzten drei Jahren verdoppelten.

Den kompletten „IFPI Digital Music Report 2015″ finden Sie beigefügt im PDF-Format zum Download.

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Kommentare (1)

  1. wie verschenken

    So eine CD hat halt eine andere Wirkung wenn man diese verschenken möchte – insbesondere wenn man den eigenen Kinder oder den Verwandten ein Kinderhörspiel schenken will… Einen Download kann man schwer auspacken…

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