EU-Staaten suchen Roaming-Kompromiss
Das Ziel der EU-Kommission, Roaming-Gebühren vollkommen abzuschaffen stößt auf Widerstand der Netzbetreiber. Eine Fair Use-Klausel wird nun als Kompromiss angestrebt.Bei der von EU-Parlament und der Eu-Kommission forcierten Abschaffung der Roaming-Gebühren bis Jahresende spießt es sich. Die Netzbetreiber legen sich quer. Sie befürchten, dass Endkunden mit billigen Tarifen aus anderen EU-Staaten Dauer-Roaming betreiben. Jetzt soll ein Kompromissvorschlag der lettischen Ratspräsidentschaft das Thema retten.
Andere Großhandelspreise sowie unterschiedliche Betriebskosten machen das von der EU-Kommission formulierte Ziel „Roam like Home“ wirtschaftlich nicht tragbar, sind die Netzbetreiber überzeugt. Bei dieser Position erhalte sie Schützenhilfe von den staatlichen Regulierungsbehörden sowie deren europäischer Dachorganisation BEREC. Als Kompromissvorschlag soll eine „Fair Use“-Klausel dienen, die Missbrauch vorbeugt. Damit sollen Kunden ein gewisses Kontingent an Freiminuten und Datendiensten im Ausnland nutzen können. Für alles, was darüber hinaus geht, soll wie bisher ein Gebühr anfallen.
Die Mitgliedsstaaten haben für diesen Vorschlag grundsätzlich Unterstützung signalisiert. In den nächsten Rats-Treffen soll nun die weitere Vorgehensweise ausverhandelt werden.
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