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Donnerstag, 28. März 2024
Der nächste Schritt

Google startet eigenen Mobilfunkservice

Telekom | Dominik Schebach | 23.04.2015 | |  Archiv
Vorerst funktioniert Project Fi nur mit dem Nexus 6, das von Motorola nach Google-Vorgaben gebaut wird. Vorerst funktioniert Project Fi nur mit dem Nexus 6, das von Motorola nach Google-Vorgaben gebaut wird.

Ist das die Zukunft der Mobilkommunikation? Google hat gestern Abend in den USA sein lang erwartetes eigenes Mobilfunkservice vorgestellt: Project Fi. Vorerst wurde der Service nur als technologisches Projekt in Zusammenarbeit mit Hardwareherstellern und Netzbetreibern tituliert. Trotzdem ist Project Fi die Aufmerksamkeit der Branche gewiss – nicht nur wegen dem Engagement Googles, sondern weil der Ansatz mit seiner Verknüpfung von Hardware und Service direkt an den Grundlagen der Branche ansetzt.

Kern von Project Fi ist der nahtlose Wechsel zwischen WiFi und LTE bzw Mobilfunk. Je nach Qualität des vorhandenen Netzwerks wechselt das Smartphone automatisch zwischen Mobilfunk und freien WiFi-Access Points, von denen Google mehrere Millionen zertifiziert hat. (Erinnert sich noch jemand an die Aufregung über die WiFi-Scanner in den Google Cars?). Die Datensicherheit soll durch eine integrierte Verschlüsselung gewährleistet werden. Aber nicht nur der Datentransfer, sondern auch die Sprachtelefonie soll laut Google zwischen Mobilfunk- und WLAN-Netzwerken wechseln können. Zusätzlich soll die Telefonnummer des Nutzers in der Cloud abgelegt werden, sodass dieser auf jedem Smartphone, Tablet oder PC telefonieren kann.

Auf den ersten Blick erscheint der Preis als nicht sehr konkurrenzfähig. Google bietet Project Fi vorerst einmal um 20 Dollar im Monat für den Basisdienst  in den USA an. Dafür erhält der Benutzer die Sprachdienste, WiFi-Access und Roaming. Für Daten gibt es eine Flatrate von jeweils 10 Dollar pro GB – in den USA und im Ausland gleichermaßen. Ungenutzte Datenmengen verfallen nicht, sondern werden gutgeschrieben.

Analyse

Google kommuniziert Project Fi in erster Linie als technisches Projekt. Nutzbar ist der Service derzeit nur mit Nexus 6-Smartphones, die zusammen mit Motorola entwickelt wurden. Nachdem Google mit Android schon eines der beiden großen Betriebssysteme kontrolliert, schnappt der Suchmaschinenkonzern nach der nächsten Stufe in der Nahrungskette. Für die Mobilfunk-Seite kooperiert Google mit dem US Carrier Sprint sowie T-Mobile USA. Mit anderen Worten Google tritt als MVNO mit eigener Hardware auf, der es zusätzlich darauf anlegt, seine Netzwerkpartner aus dem Geschäft zu drängen.

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