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Donnerstag, 28. März 2024
79.000 Tonnen Altgeräte und 2.300 Tonnen Batterieb

Elektroaltgeräte-Sammmlung: Österreich bleibt Spitzenreiter

Hintergrund | Dominik Schebach | 28.09.2016 | |  Archiv
Österreich bleibt Spitzenreiter beim Sammeln von E-Schrott. Pro Kopf sammelten die Österreicherinnen und Österreicher im vergangenen Jahr 9,27 Kilogramm Altgeräte. (Foto: Kal-Heinz Laube/pixelio.de) Österreich bleibt Spitzenreiter beim Sammeln von E-Schrott. Pro Kopf sammelten die Österreicherinnen und Österreicher im vergangenen Jahr 9,27 Kilogramm Altgeräte. (Foto: Kal-Heinz Laube/pixelio.de)

Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 79.000 Tonnen Elektroaltgeräte sowie knapp 2300 Tonnen Altbatterien gesammelt. Das ist eine Steigerung von 3% bzw 10% gegenüber 2014. Das gab heute die Elektroaltgerätekoordinierungsstelle (EAK) bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem Umweltministerium sowie den Abfallwirtschaftsverbänden bekannt.

Umgelegt auf die Bevölkerung bedeutet das, dass jeder Österreicher und jede Österreicherin im Schnitt 9,27 Kilogramm Elektroaltgeräte sowie 0,27 Kilogramm Altbatterien gesammelt hat. „Damit hat Österreich das in der WEEE-Richtlinie der EU vorgegebene Sammelziel von 4 kg EAG pro Jahr und Einwohner – trotz steigender Bevölkerungszahlen – erneut um mehr als das Doppelte übererfüllt“, betonte Reinhard Mang, Generalsekretär im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW). „Das bedeutet jedoch keineswegs, dass wir uns auf unseren Erfolgen ausruhen können“

Denn ab 2016 gelten strengere Sammelquoten. So schreibt die Elektroaltgeräteverordnung (EAG-VO) ab diesem Jahr eine Mindestsammelquote von 45% des durchschnittlichen Marktimputs der vergangenen drei Jahre vor. Ab 2019 sind sogar 65% vorgeschrieben. Mit den gesammelten 9,27 Kilo pro Einwohner liegt Österreich bereits jetzt bei gut 50 Prozent der in Verkehr gebrachten EAG der letzten drei Jahre.  

Steigende Sammelmenge – stabile Kosten
Auch der Aufsichtsratspräsident der EAK und Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandels in der WKO, KR Ing. Wolfgang Krejcik, ist mit den aktuellen Zahlen und Sammelmengen von Elektroaltgeräten und Altbatterien zufrieden. Besonders erfreut zeigte sich Krejcik über den Umstand, dass trotz steigender Sammelmasse die Kosten dafür stabil gehalten werden konnten. „In Korrelation zur EAG-Sammelmenge ist 2015 auch der Umsatz des Elektrohandels um drei Prozent auf 4,75 Mrd. Euro gestiegen“, ergänzte Krejcik.

Österreich weist im internationalen Vergleich eine recht hohe Sammelquote auf. Es gibt allerdings noch viel zu tun, wie auch Elisabeth Giehser, GF EAK, betonte: „Nur 50 Prozent der gesammelten EAG werden auch in das Elektronische Datenmanagement-Register des Umweltbundesamtes (EDM) gemeldet.“ Um die bevorstehenden strengeren Sammel-Vorgaben erfüllen zu können, muss die 2015 erzielte Sammelmenge also um ein Drittel steigen. Das bedeutet konkret, dass pro Kopf mindestens 12 Kilo – also drei Kilo mehr als bisher – gesammelt werden müssen.

Für den EFH sind diese Sammelzahlen durchaus bedeutsam. Denn je höher die allgemeine Sammelquote ist, desto eher kommt der EFH um Rücknahmepflichten wie Deutschland herum. Dort müssen ja Geschäfte ab einer Größe von 400 Quadratmetern Verkaufsfläche seit Oktober 2015 Altgeräte zurücknehmen, auch wenn der Kunde kein Neugerät kauft. Deswegen ist auch die Vermeidung des illegalen Abfallexports ein durchaus kritisches Anliegen für das Bundesgremium. Zur Bewusstseinsbildung bei den Endkonsumenten will das EAK dieses Jahr zusätzliche Aufklärungsarbeit leisten.

Ein weiterer Schwerpunkt des EAK für das kommende Jahr wird die Sammlung und Entsorgung von Lithium-Batterien und Akkus bilden. Zwar werden bereits rund 50% der Altbatterien gesammelt, bei Lithium-Batterien bestehe jedoch Handlungsbedarf bezüglich Sammlung und Lagerung. Denn unter widrigen Lagerbedingungen können diese Batterien und Akkus Brände verursachen (Hitze, Kurzschluss, etc.). „Wir werden daher zukünftig die Sammlung vor allem größerer Lithium-Akkus in speziellen Sammelbehältern per Verordnung vorschreiben“, kündigte Mang deswegen an.

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