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Donnerstag, 28. März 2024
Hot!Nach Auswertung der Mitgliederbefragung

Krejcik: Neuausrichtung der Futura unumgänglich

Hintergrund | Dominik Schebach | 13.10.2014 | | 4  Archiv
"Dass der Handel bisher nicht zur futura befragt wurde, ist eindeutiges Versäumnis", erklärte Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik.

Nach der Auswertung der Futura-Umfrage unter den Mitgliedern, sieht Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik Handlungsbedarf gegeben. Er ist zwar der festen Überzeugung, dass die Branche weiterhin eine Messe benötige, allerdings müssten sich Industrie und Handel über das zukünftige Konzept klar werden. Denn eines stehe fest, so wie bisher weiterzumachen, gehe nicht.

„Dass der Handel bisher nicht zur Futura befragt wurde, ist ein eindeutiges Versäumnis“, erklärte Krejcik gegenüber www.elektro.at. Laut Krejcik sei eine Branchenmesse weiterhin unverzichtbar – für die Präsentation von Neuheiten; Messeangebote für den Handel; aber auch der Zugang von kleineren Lieferanten zum Handel machen ein zentrales Event notwendig. Auch sorge eine Messe für Öffentlichkeit für die Produkte des Fachhandels.

Doch stehe der Aufwand der Aussteller für die Futura 2014 in keinem Verhältnis zu den erreichten Fachhandelsbetrieben. Nach Auswertung aller Daten und der eigenen Befragung wurden nur 25% aller 2.400 aktiven Elektrofachhandelsbetriebe erreicht. Für die fehlende Attraktivität machten die befragten Mitglieder ua fehlende Aussteller, und teilweise geringes Engagement der Lieferanten verantwortlich. Eine Neuausrichtung der Messe erscheine deswegen unumgänglich.

Da sich Forderungen allerdings leicht stellen lassen, wenn man die Kosten nicht selbst tragen müsse, wolle das Bundesgremium nun in einer zweiten Runde die Industrie befragen. Die Zeit drängt jedenfalls. „Wir brauchen noch dieses Jahr ein eindeutiges Ergebnis“, so Krejcik.

 

Lesen Sie hier die gesamte Aussendung des Bundesgremiums:

FUTURA – die Auswertung der Befragung

 Das Bundesgremium des Elektro- und Einrichtungsfachhandels führte über die Branchenmesse FUTURA in Salzburg eine Befragung bei seinen Mitgliedern durch. Grund dafür waren kritische Beurteilungen von Besuchern und Ausstellern.

Bis heute haben mehrere hundert Unternehmen geantwortet und interessante Ergebnisse geliefert:

1.Mehr als 75% der Teilnehmer unserer Befragung haben die FUTURA besucht.
    

2.Die Messe wurde durchschnittlich von 5 Angehörigen eines Unternehmens an 2 Tagen besucht.
    

3.Ein Großteil der Befragten findet, dass Salzburg der richtige Ausstellungsort für eine reine Fachmesse sei. Jedoch fordern viele Mitglieder bei dieser Frage auch eine Publikumsmesse, wobei dann ausnahmslos Wien als Messestandort genannt  wird.
    

4.Über 80% sind mit der Terminwahl Mitte September einverstanden. Einige regen jedoch an, die Futura im April abzuhalten, da zu diesem Zeitpunkt Neuheiten präsentiert werden können und dafür eine Ordermesse im September.
    

5.Die Messedauer sollte auf 3 Tage (Donnerstag-Samstag)  reduziert werden, denn der Sonntag mit seiner „Aufbruchstimmung und Sparbesetzung“ sei höchst demotivierend.        

6.    Bei der Frage, welche Lieferanten auf der FUTURA vermisst wurden, gibt es die meisten Antworten. Wichtige Firmen fehlen bereits jetzt bzw. haben einige Aussteller der FUTURA 2014 ihr Fernbleiben für 2015 angekündigt. 
Folgende Firmen in alphabetischer Reihenfolge wurden hauptsächlich  genannt: 
Beko, Braun, Duracell, Elektra Bregenz, Estro, Gigaset,  Gorenje, Nespresso, Panasonic, Procter & Gamble, SEB (Tefal Krups Rowenta), Sony, Telekom-Netzbetreiber, Tiptel, Triax, Yamaha

7.    Bei der Nachfrage, warum die FUTURA 2014 nicht besucht wurde, haben diese Händler folgende Gründe angegeben:
* zu wenige Aussteller 
* keine Neuigkeiten
* teilweise kein Interesse der Aussteller am Messebesuch
* keine wirklichen Messeangebote, da diese zum Großteil bereits Wochen vorher angeboten wurden
* wirkt wie eine billige Ostblockmesse , hat keinerlei Flair, es herrschte schlechte Stimmung

8.    Auf die Frage, was würde den Händler wieder zum Besuch einer FUTURA veranlassen, gab es hauptsächlich folgende Antworten:
* mehr namhafte Aussteller
* Publikumsmesse in Wien 
* attraktive Angebote 
* wirkliche Neuigkeiten
* am Sonntag Standabbau nicht bereits um 12h
* eine richtige Technik-Messe, keine immer kleiner werdende Haushaltsmesse
* Aussteller auch aus anderen Bereichen der Elektrotechnik (Gebäudeautomation, Licht, E-Installation, 
   MSR, PV usw..)

Das Bundesgremium bekennt sich ausdrücklich zu einem jährlichen Branchenevent aus folgenden Gründen:

·         Präsentation von Neuheiten

·         Messeangebote für den Handel

·         kleinere Lieferanten sollen mehr Händler ansprechen können  

·         Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für unsere attraktiven Produkte steigern

 

Die erheblichen Kosten für die FUTURA 2014, die unsere Lieferanten aufwenden  – dieses Geld ist ja Geld der gesamten Branche für Werbung und Marketing – dürfte jedoch für die Zahl der Besucher nicht angemessen sein. Laut Befragung haben durchschnittlich 5 Personen eines Händlers an 2 Tagen die FUTURA 2014 besucht, also ca. 600 – 700 Handelsunternehmen. Bei ca. 2.400 aktiven Elektrohändlern in Österreich würde dies bedeuten, dass lediglich 25% aller Händler bei der FUTURA waren. 

Eine Neuausrichtung dieser Messe scheint für uns daher unumgänglich zu sein. Die Befragung hat klar ergeben, dass die Attraktivität durch fehlende Aussteller und durch teilweise geringes Engagement unserer Lieferanten, Händler mit interessanten Angeboten anzusprechen, weiter gesunken ist. 

Interessant ist auch die breite Forderung, neben den Fachhandelstagen die Messe einige Tage für das Publikum zu öffnen. Da die FUTURA quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, fehlen dem gesamten Handel große Kaufimpulse.

Fordern lässt sich leicht, wenn man die Aufwendungen und Kosten selbst nicht tragen muss.

Daher wird das Bundesgremium in einer zweiten Runde nun unsere Lieferanten – große und kleine, ob sie bisher ausgestellt haben oder nicht – befragen, um ihre Wünsche und Forderungen kennenzulernen.

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Kommentare (4)

  1. Zuerst aud E&W heißt es zur Futura: „Gute Stimmung, trotz weniger Besucher …

    … und dann ist jetzt trotzdem alles schlecht gewesen???

    Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die wie ich dort waren, waren offensichtlich zufrieden mit der diesjährigen Futura!

    Messe-Aktionen sind bestenfalls „Salz in einer Messe-Suppe!“ – sollten aber nicht ausschließlicher Grund für einen Messebesuch sein!

    Jeder Aussteller hat auch heuer wieder Neuheiten, neue Modelle, Innovationen und wertvolle Informationen für die Messebesucher bereit gestellt!

    Wenn man diese Informationen denn auch wirklich bekommen hat! Die „Bereitwilligkeit (und Gesprächsbereitschaft und Kompetenz) dazu“ war manchmal nicht sehr groß!! Das wäre eigentlich mein Haupt-Kritikpunkt an der Futura: vorhandene Informationen werden oft sehr „elitär“ behandelt und vielfach nur homöopathisch ausgegeben!

    Für mich steht bei einem Messebesuch ganz vorne und weit vor allem Anderem das Thema INFORMATION! Danach, um für mein Geschäft „neue Ideen zu bekommen“ das Thema („finanzierbare“) PRÄSENTATION der neuen Produkte (bei mir im Geschäft)! In der Folge ist mir wichtig, was der jeweilige Aussteller „anstellen will“, um die neuen Produkte in der Öffentlichkeit (= Kunden!) bekannt zu machen usw. usw.!

    In der Realität haben die Lieferanten bisher meist ihr Werbebudget dem Flächen-Diskont (plus Internet!) in den Rachen geworfen und die „tollen neuen Produkte“ dort billig „verramscht“! Dadurch patzierte man dort die Innovationsführerschaft, diese „neuen Dinge“ waren schnell und flächendeckend bekannt, verfügbar und (hoffentlich) genauso schnell „durch verkauft“!

    Und uns Fachhändlern mit Ladengeschäft blieben in diesem Spielchen oft nur mehr „Nischen-Produkte“ und ansonsten die Rolle eines „ohnmächtigen Zuschauers“ aus der 2. Reihe – auch wenn man sich bemüht hat, aktiv im Thema zu sein!

    Ich empfehle der Industrie- bzw. allen Ausstellern, einmal ordentlich und gründlich nachzudenken, für wen, warum und unter welchen Voraussetzungen man eine FACHHANDELS-Messe, wie die Futura eine sein soll, überhaupt macht?

    Natürlich wollen auf so einer Veranstaltung alle („auf Teufel komm‘ raus“) möglichst schnell, möglichst viel mit möglichst wenig Kosten & Aufwand VERKAUFEN, VERKAUFEN, VERKAUFEN!

    Mit den bisherigen „Methoden“ hat man aber nur sehr effizient die Preisspirale aggressiv nach unten „befeuert“ – und NIEMAND hat Spaß daran und wirklich Geld verdient!

    Mir fehlt bei vielen Industrie-Partnern bzw. Lieferanten „gegenüber früher“ eine richtige Fachhandels-Strategie, ein echtes Bekenntnis zum Fachhandel als Partner – die notwendige Unterstützung!

    Real treffen wir auf schlechter gewordene Informationspolitik bzw. Produktsupport (am Kundendienst wird deutlich gespart!), schlechter gewordene Liefer-Logistik (auch das scheinen heute „unnötig hohe Kosten“ zu sein!), deutlich schlechter gewordene Spannen-Situation (=Realität!) und wir haben, aufgrund der andauernden „Werte-Vernichtung“ durch (offensichtlich von der Industrie deutlich bevorzugt!) Internet und Flächendiskont, ein deutlich höheres Kostenrisiko auf Lagerware!

    Warum bleiben nun Aussteller der Futura fern? Sind das die hohen Kosten (Messeauftritt nicht rentabel?)? Mangelndes Interesse der „doofen“ Fachhändler? Braucht man heute für den Vertrieb, zur Zeit des Internets, eigentlich überhaupt noch so etwas „Antikes“ wie Fachhändler???

    Warum bleiben immer mehr Fachhändler der Futura fern? Ich vermute (=persönliche Meinung!), weil viele dort nicht antreffen, was sie von der Futura erwarten! Ich denke auch, dass viele „wichtige Industriepartner bzw. Aussteller vergessen haben“, was wir Fachhändler „brauchen – dass nicht alle Fachhändler „gierige Schnäppchenjäger sind“ und deshalb die bevorzugte Umsatz-/Aktions-Präferenz allein mangels vorhandener Kapazitäten bei sehr vielen gar nicht gut ankommt! Weil „alles schlechter“ geworden ist?

  2. schuld oder nicht schuld,……

    eine umfrage ist schnell gemacht und der schuldige noch schneller gefunden. natürlich sind es die industriepartner die nicht vorort waren. das jedoch 75% des handel erst gar nicht kommen,….na da hat die industrie schuld,….warum!?! na weil es keine neuheiten gibt,….die industrie nicht auf lustig macht und die messeangebote auch ohne futura bzw. schon wochen davor angeboten werden.
    mal ganz ehrlich,….wer hat schon lust wo zu sein,…..wo kein händler nicht sein will,….und das nicht weil msb nicht mehr will.
    und bevor jetzt die händler aufschreien,…ich bin auch einer,….und ich fahr auch nicht zur futura,…genau aus diesen gründen,….doch ich geb nicht den anderen die schuld,….ich alleine habe entschieden das ich nicht zur futura fahren werde,…

  3. Boykottiert ist das richtige Wort…

    allein weil MediaSaturn die Messe boykottiert hat wird jetzt das Konzept, Sandort usw überdacht und sogar die Sinnhaftigkeit der Messe in Fage gestellt ?!
    Warum wird das nicht offen ausgesprochen ??? –
    Liebe Industrie ohne uns „kleine“ Fachhändler würdet Ihr ganz schön Dumm aus der Wäsche schaun… Bin gespannt wann Euch der Knoten aufgeht!!!

  4. Schau, schau,…

    … da braucht es doch wirklich eine Umfrage um zu sehen, dass diese Messe seit Jahren immer mehr „schrumpft“… Man hätte sich das alles nur ansehen müssen, dann hätten wir keine Umfrage gebraucht. Und, Herr Krejcik, wie lange wird es denn noch „kleinere“ Händler geben? Machen wir da doch auch gleich mal ’ne Umfrage…

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