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Freitag, 29. März 2024
Energieagentur setzt auf Vereinfachung der Skala

Neues Energielabel: Kein A zum Start

Hintergrund | Dominik Schebach | 03.08.2017 | | 3  Archiv
Mit dem Start des neuen Energieeffizienzlabels wurde auch ein Wachstumspolster eingeplant: Bei der Umstellung werde es laut ÖEA keine Geräte der Klasse A geben. Mit dem Start des neuen Energieeffizienzlabels wurde auch ein Wachstumspolster eingeplant: Bei der Umstellung werde es laut ÖEA keine Geräte der Klasse A geben.

Jetzt hat sich auch die Österreichische Energieagentur zum neuen Energielabel zu Wort gemeldet. Während der Think Tank in seiner Aussendung Anlässlich des Inkrafttretens der EU Rahmenverordnung die Vereinfachung der Skala begrüßt, lässt ein Passus aufhorchen: Die neue Skala wird so streng ausgelegt, dass zu Einführung des neuen Energieeffizienzlabels kein Gerät in der Klasse A sein werde.

„Das neue System soll es den Kunden ermöglichen, einfacher effiziente Produkte zu erkennen und auszuwählen und so den Energieverbrauch und ihre Stromrechnung zu senken“, erläutert Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, die Ziele der neuen Kennzeichnung. „Gleichzeitig soll die überarbeitete Kennzeichnungsskala für Hersteller ein Anreiz für Innovationen und den Einsatz neuer Technologien in energieeffizienten Produkten sein.“

Die Österreichische Energieagentur beruft sich dabei auf Berechnungen der EU-Kommission. Demnach werde das überarbeitete Energieeffizienzlabel zusammen mit den Mindesteffizienzstandards (nach der Ökodesign-Verordnung) den Haushalten deutliche Einsparungen ermöglichen. Je nachdem welche Geräte ersetzt werden, können diese einen dreistelligen Eurobetrag ausmachen.

Strenge Skala

Das Ziel, eine einfachere Orientierung für den Konsumenten beim Kauf ist löblich. Als das Label 1992 eingeführt wurde, war die Klasse A für die sparsamsten Geräte vorgesehen. Die Einführung immer effizienterer Geräte führte allerdings zur Schaffung von Zusatzkennzeichnungen wie A+++ usw. Diese Einordnung in die Klassen A+ bis A+++ ist jedoch nach Ansicht der ÖEG nicht nur sehr unübersichtlich, da zwischen den Produkten deutliche Unterschiede bei der Energieeffizienz bestehen können, auch wirkt dieser graduelle Unterschied auf Konsumentinnen und Konsumenten weniger motivierend, ein energieeffizienteres Produkt zu kaufen, als ein Unterschied zwischen C und A.

„Damit dieser Effekt über die Jahre nicht wieder eintritt, wird beim neuen Labelkonzept wieder das System der A-G Klassifizierung eingeführt, jedoch auf entsprechend höherem Level. Dies lässt erwarten, dass eine Erweiterung  um neue Effizienzklassen und verwirrende Plus-Zeichen in den nächsten Jahren nicht mehr stattfinden wird“, erläutert Traupmann.

Mit dem neuen Energieeffizienzlabel werden aber nicht nur die Skalen, die in manchen Fällen schon bis A+++ bis G reichen, vereinfacht, sondern es soll auch gleich ein Wachstumspolster eingeplant werden. Das bedeutet, die für die sparsamsten Geräte am Markt vorgesehene Klasse A, wird zum Start des neuen Labels nicht vergeben, wie auch Traupmann betonnte: Was zum Start des neuen Labels besonders auffallen wird: Die neue Skala wird so streng sein, dass es zum Zeitpunkt der Einführung noch keine A-Klasse-Produkte  geben wird.“

Eine weitere Anpassung der Klassengrenzen wird durchgeführt, sobald 30 % der auf dem EU-Markt verkauften Produkte in die oberste Energieeffizienzklasse A fallen, oder wenn 50 % dieser Produkte in die obersten zwei Energieeffizienzklassen A und B fallen. Darüber hinaus werden die untersten Klassen, wenn diese auf Grund der EU-Mindesteffizienzstandards nicht mehr erlaubt sind, grau dargestellt werden.

Aufklärungsarbeit

Bis zur Umstellung auf das neue Energieeffizienzlabel ab 2019 bzw 2020 ist zwar noch etwas Zeit, die neue strenge Skala ohne Geräte in der Klasse A verspricht aber einige Umstellungsschwierigkeiten. Nachdem man die Kunden jahrelang auf Energieeffizienzklasse A getrimmt hat, ein „B-Gerät“ zu verkaufen, verspricht interessant zu werden. Von Seiten der ÖEA will man deswegen wie aus der Agentur zu hören war mit entsprechender Aufklärungsarbeit gegensteuern und setzt ansonsten auf die Motivation der Hersteller, zügige neue Innovationen einzuführen.

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Kommentare (3)

  1. Kauf wird lustig

    Jetzt kann sich dann der KUnde informieren ist das ein A+++ Gerät von 2015 oder schon ein Aktuelles A Gerät von 2017
    Warum ist das Gerät von 2017 schlechter als das von 2015.
    OMG ich sehe schon Energieklassen noch zu bewerben werden wir stark in den Hintergrund rücken, ansonsten dauernd die Verkaufsgespräche noch länger

  2. warum…

    … setzt man nicht einfach auf ein Zahlensystem? 1 entspricht D, 2 entspricht C … so kann man bei jeder neuen „Energieeffizienzklasse“ einfach eine Nummer nach oben gehen… aber dann hätten die Obrigkeiten wohl in einigen Jahren nichts mehr zu tun 😀

  3. Sagenhaft

    Was hier an Energie eingesetzt wird, für nichts.
    Was wird wohl verglichen werden, dieses tolle Energie Pickerl oder der Preis?
    Wie schauts aus mit einem Energie Pickerl für unsere heilige Kuh, das Auto, da sind die KW ganz wurscht.

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