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Donnerstag, 28. März 2024
Das Media-Saturn-Minus und die „Beiträge der Lieferanten“

BWB: „Elektrohandel sehr wohl im Fokus“

Hintergrund | Dominik Schebach | 22.06.2017 | | 1  Archiv

Es war ein kleiner Sturm im E&W-Forum. Der Beitrag über das Ansinnen von Metro-CEO Pieter Haas, dass die Lieferanten mit „zusätzlichen Beiträgen“ das Minus aus der Expansion ausbügeln sollten, löste eine heiße Diskussion auf www.elektro.at aus. Einige Leser fragten auch, wie die Bundeswettbewerbsbehörde diesen Sachverhalt sieht. E&W hat nachgefragt.

Die Vorgeschichte: Die Bilanz Q2 2016/17 wies für Media-Saturn ein EBIT von -19 Mio Euro aus. Investitionen und Marketingaktionen hatten das Ergebnis belastet. Metro-CEO Pieter Haas hielt jedoch bei der Präsentation des Ergebnisses bereits die Lösung parat. „Wir erwarten allerdings zusätzliche Beiträge von Lieferanten in den verbleibenden Quartalen dieses Jahres, um diese Differenz auszugleichen!“, erklärte Haas bei der Präsentation des Ergebnisses.

Aussagen wie diese ließen so manchen unserer Leser an der Wettbewerbsbehörde zweifeln. Dort sieht man die Sache allerdings anders. „Wir haben den Elektrohandel sehr wohl im Fokus“, erklärte BWB-Sprecherin Sarah Fürlinger. „Sollte es wirklich kartellrechtliche Bedenken geben, so prüfen wir diese intensiv. Wir gehen jeder Beschwerde nach.“ Das hätte durchaus Folgen für die betroffenen Unternehmen, wie Fürlinger betonte. Schon in der Vergangenheit hätte man unter anderem auch Media-Saturn in der Elektro-Branche untersucht und damals auch hohe Geldbußen verhängt. 

Alleine der Hinweis auf „Beiträge der Lieferanten“ reiche allerdings nicht aus. Entscheidend bleibt immer, ob ein Konzern seine Marktmacht missbrauche. In Zukunft wolle die BWB deswegen auch bei der Prüfung einen erweiterten Ansatz verfolgen. So wird im Lebensmittelhandel bereits die gesamte Wertschöpfungskette unter die Lupe genommen.

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Kommentare (1)

  1. Und wer wird wieder übrig bleiben?

    Natürlch der kleine Fachhandel – uns überprüfen sie ständig, dauernd werden wir mit unnötigen Zeugs zugepflastert und alles wird noch komplizierter. Warum kann man nicht einen Unterschied zwischen Großfläche und Handel machen? Ich persönlich finde, dass die Großfläche so viele Zuckerl bekommt – und es reicht noch immer nicht… und warum?? Weil sie ausschließlich über Niedrigpreise zu Kunden kommen. Wir können diese Preise nicht bieten, denn unser Personal kosetet ein Vielfaches – unsere kennen sich aber auch aus und bieten den Kunden viel Information. Wenn die Konzerne die Einzelpreise so gering halten, dann müssen sie auch mit diesen geringen Mitteln leben – oder gelten für diese Konzerne die Regeln der Marktwirtschaft nicht?

    Ich bin gespannt, wann der Konsument endlich aufwacht und sieht, dass er sich durch Konsumation von Billig-Ware seinen eigenen Arbeitsplatz wegrationalisiert. Die Konzerne zahlen keine Einkommenssteuern in Österreich – wir, die KMUs schon. Wir zahlen meistens über dem Kollektivlohn – die Konzerne ganz sicher nicht.
    Wann wacht ihr endlich auf? Es liegt in der Hand des Einzelnen – und zwar wenn wir das Motto: „Fahr nicht fort, kauf im Ort“ – leben!

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