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Dienstag, 16. April 2024
Funkstörungen und Stromschläge

Bundesnetzagentur: Rund 1 Mio. Elektrogeräte gesperrt

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 18.01.2017 | |  Archiv
Die deutsche Bundesnetzagentur hat im Jahr 2016 fast eine Million im Internet angebotene Billig-Elektrogeräte aus dem Verkehr gezogen, da diese Funkstörungen oder gar Stromschläge verursachen können. (Bild: Hans-Peter Reichartz/ pixelio.de) Die deutsche Bundesnetzagentur hat im Jahr 2016 fast eine Million im Internet angebotene Billig-Elektrogeräte aus dem Verkehr gezogen, da diese Funkstörungen oder gar Stromschläge verursachen können. (Bild: Hans-Peter Reichartz/ pixelio.de)

Die deutsche Bundesnetzagentur hat im Jahr 2016 im Internet knapp eine Million Produkte „gesperrt“, da diese Funkstörungen verursachen können und von manchen sogar Stromschlaggefahr ausgeht. Viele der Produkte, die den grundlegenden Anforderungen nicht entsprechen, kommen dabei aus China, wie der Präsident der Bundesnetzagentur feststellt.

Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr 986.000 im Internet angebotene Billig-Elektrogeräte aus dem Verkehr gezogen, da sie Funkstörungen oder gar Stromschläge verursachen können. Bei der Zahl der gesperrten Geräte handelt es sich laut der Behörde um einen neuen Höchststand.

Wie Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, erläutert, stammt ein steigender Anteil der Produkte, die aus dem Verkehr gezogen werden mussten, aus China. „Die Produkte können Funkstörungen verursachen und dürfen in der EU nicht vertrieben und betrieben werden. Auffällig oft entsprechen sogenannte FM Transmitter nicht den Anforderungen. Das sind Geräte, die Musik zum Beispiel vom Smartphone per UKW-Funk zu einem Radio in der Nähe übertragen, das die Musik dann wiedergibt. Wir empfehlen, beim Kauf von Geräten darauf zu achten, dass diese CE-gekennzeichnet sind.“

Marktüberwachung

Die Bundesnetzagentur überwacht das Angebot von elektrischen und elektronischen Geräten auf dem deutschen Markt, um Funkstörungen und elektromagnetische Unverträglichkeiten zu minimieren. Sie überprüft die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben stichprobenartig und führt für Funkanlagen Prüfungen der Gerätesicherheit durch. Auffällige Produkte dürfen nicht mehr angeboten werden und erhalten markteinschränkende Maßnahmen.

Angesichts des stark wachsenden Onlinehandels durch Direktimport hat die Bundesnetzagentur ihre Aktivitäten in diesem Bereich durch die Zusammenarbeit mit Internetportalen weiter intensiviert.

Die Statistik der letzten Jahre zeigt, dass die Zahl der unsicheren Angebote im Internethandel stark wächst: So wurden laut Hamburger Abendblatt im Jahr 2014 mit 530.000 nur etwa halb so viele Geräte gesperrt wie 2016. 2013 soll die Zahl noch bei 268.000 gelegen haben.

Aber zurück zu 2016: Unter den 986.000 Produkten, deren Vertrieb über das Internet vergangenes Jahr gesperrt wurde, befanden sich 744.000 FM Transmitter. „Die Geräte nutzen zum Beispiel unzulässig hohe Sendeleistungen oder falsche Frequenzen. Immer wieder kommt es vor, dass von Geräten Stromschlaggefahr ausgeht. Ferner wurde der Vertrieb für 201.000 Funkkopfhörer wegen der Nutzung sicherheitsrelevanter Funkfrequenzen und für 21.000 Drohnen wegen erheblicher administrativer Mängel gesperrt. Mit geringerem Anteil waren zum Beispiel Handfunkgeräte, QI Wireless Ladegeräte, Funksteckdosen und Ultraschallgeräte betroffen“, zählt die Bundesnetzagentur auf.

Zusammenarbeit mit dem Zoll

Die Bundesnetzagentur arbeitet bei der Marktüberwachung intensiv mit dem Zoll zusammen, der bei der Einfuhr auffällige Produkte feststellt. Von den Zollbehörden kamen 2016 über 10.000 Meldungen über verdächtige Warensendungen, die insgesamt rund 270.000 Produkte umfassten. Nach Überprüfungen durch die Bundesnetzagentur konnte in 88% dieser Fälle keine Freigabe für den europäischen Markt erteilt werden, da die Produkte den Anforderungen nicht genügten.

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