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Donnerstag, 28. März 2024
Kaufen oder Börsengang

Media-Saturn: Kellerhals drängt auf die Entscheidung

Hintergrund | Dominik Schebach | 17.07.2014 | |  Archiv
Kauf oder Börsengang: Mehrere Optionen sollen laut Gründer Erich KEllerhals bei Media-Saturn auf dem Tisch liegen. Kauf oder Börsengang: Mehrere Optionen sollen laut Gründer Erich KEllerhals bei Media-Saturn auf dem Tisch liegen.

Das nächste Kapitel im Kampf um die Kontrolle bei Media-Saturn ist eröffnet: Gründer und Minderheitseigentümer Erich Kellerhals will eine Entscheidung. Wie der 74-Jährige gegenüber dem Handelsblatt erklärte, drängt die Zeit.

Seit drei Jahren flammt der Konflikt um MediaSaturn immer wieder auf. Jetzt könnte sich eine Einigung der zerstrittenen Eigentümer anbahnen. Größte Chance hätte dabei eine Ausgliederung der Elektronikkette aus dem Metro-Konzern. Als Optionen stehen ein Börsengang oder ein Rückkauf des Unternehmens durch Kellerhals im Raum. Der Gründer der Media-Saturn-Gruppe lässt sich laut Handelsblatt dazu seit Ende 2013 von der US-Bank Morgan Stanley beraten.

Es drängt die Zeit“, erklärte Kellerhals in Salzburg gegenüber dem deutschen Medium. „Wenn wir keine Lösung finden, dann geht es mit Media-Saturn weiter bergab. (..) Urteile egal welcher Instanz ersetzen keine unternehmerische Führung.“ Er wolle jedenfalls seinen Einfluss auf das Unternehmen behalten. Im Falle eines Börsenganges müsste der 74-Jährige dann wohl Anteile zukaufen. Konkret wollte sich Kellerhals zwar nicht äußern, aber er betonte, dass er bereits der Metro-Führung konkrete Vorschläge unterbreitet hätte. Was allerdings von Metro-Chef Olav Koch bestritten wird.

Metro-Eigentümer

Laut Informationen des Handelsblattes könnte eine Ausgliederung von Media-Saturn beim größten Anteilseigner der Metro-Gruppe, dem Familienunternehmen Haniel, allerdings auf ein positives Echo stoßen. Franz Markus Haniel, Vorsteher des Metro-Aufsichtsrats, wolle jedenfalls schnell einen „konstruktiven Weg nach vorne finden.“

Kellerhals hat wiederholt erklärt, dass er die 78% der Anteile von Metro an Media-Saturn kaufen wolle. Metro will allerdings laut Handelsblatt weiterhin an Media-Saturn festhalten, da derzeit ein Verkauf nur unter Verlust möglich wäre. Auch über einen Börsengang wurde immer wieder spekuliert. Vorbereitungen in der Vergangenheit blieben allerdings ohne Folgen. Schließlich wird auch ein Spin-off als Option ins Spiel gebracht. In diesem Fall würden die Metro-Eigner gemäß ihrer Anteile Aktien für Media-Saturn erhalten und könnten dann selbst entscheiden, ob sie weiterhin ihre Beteiligungen halten wollten.

Eine Einigung der Gesellschafter tut jedenfalls Not. Derzeit wird Media-Saturn nach dem Abgang von Horst Norberg interimistisch von Pieter Haas geführt. Norberg hatte nach Angriffen von Kellerhals das Handtuch geworfen und auch Haas wurde sofort vom streitbaren Gründer von Media-Saturn ins Visier genommen. Ein neuer Geschäftsführer kann allerdings nur einstimmig beschlossen werden. Eine Einigung in dieser Sache ist jedoch nicht in Sicht. Zu groß scheint der Gegensatz zwischen den Positionen, während die Metro-Führung bei Media-Saturn stärker zentralisieren will, beharrt Kellerhals auf einer dezentralen Ausrichtung des Unternehmens, mit einer starken lokalen Verankerung durch die Marktleiter von Media-Saturn. Kellerhals beklagt zudem auf seiner Webseite, dass die Metro-Führung einen PR-Feldzug gegen ihn treibe.

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