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Donnerstag, 28. März 2024
Hot!Abgang nach Gewinnwarnung

Ceconomy CEO Pieter Haas muss gehen

E-Technik | Max Muster | 07.11.2018 | |  Markt
Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy trennt sich vom Vorstandvorsitzenden Pieter Haas (im Bild) und vom Finanzchef Mark Frese. Zuvor hatte das Unternehmen abermals eine Gewinnwarnung herausgegeben. (Bild: Media-Saturn) Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy trennt sich vom Vorstandvorsitzenden Pieter Haas (im Bild) und vom Finanzchef Mark Frese. Zuvor hatte das Unternehmen abermals eine Gewinnwarnung herausgegeben. (Bild: Media-Saturn) Die Meldungen über die schlechte wirtschaftliche Entwicklung (inklusive Gewinnwarnung) bei Media-Saturn haben (auch auf elektro.at) hohe Wellen geschlagen. Nun hat der Aufsichtsrat der Muttergesellschaft Ceconomy in der Nacht von 12. auf 13. Oktober beschlossen, sich vom Vorsitzenden des Vorstandes, Pieter Haas, mit sofortiger Wirkung zu trennen. Angeblich im gegenseitigen Einvernehmen. Auch Finanzchef Mark Frese wird das Unternehmen verlassen.

Unter dem Betreff „Ceconomy stellt sich neu auf“ verschickte die Media-Saturn-Mutter in der Nacht von 12. auf 13. Oktober 2018 eine Aussendung. In einer außerordentlichen Sitzung hätten der Aufsichtsrat und Pieter Haas, Vorsitzender des Vorstandes, „im gegenseitigen Einvernehmen“ beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung zu trennen. Bis ein Nachfolger gefunden ist, werden CFO Mark Frese und Vorstandsmitglied Dr. Dieter Haag Molkenteller interimistisch die Aufgaben von Haas übernehmen. Dann wird auch Mark Frese Ceconomy verlassen. Der CFO habe sich mit dem Aufsichtsrat auf eine einvernehmliche Aufhebung seines Arbeitsvertrages verständigt – das wird schlagend, wenn ein Haas-Nachfolger gefunden ist. „Für die Position des CEO ebenso wie für die Rolle des CFO wird umgehend ein Suchprozess in die Wege geleitet“, so Ceconomy in seiner Aussendung.

Abschließend bedankt sich das Unternehmen natürlich bei Pieter Haas für „sein Engagement im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit“. Die von ihm eingeleitete strategische Neuausrichtung und Digitalisierung sei „ohne Zweifel der richtige Weg“ gewesen. Dennoch: „Angesichts der jüngsten Entwicklungen besteht zwischen allen Beteiligten Einigkeit, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine personelle Neuaufstellung ist. Wir sind fest davon überzeugt, dass es Ceconomy nur so gelingen wird, verlorengegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt wiederherzustellen“, so der Wortlaut.

Der Auslöser

Ende September ließ Media-Saturn-Mutter Ceconomy schon mal aufhorchen, als die Gewinnerwartungen heruntergeschraubt werden mussten (E&W berichtete). Mitte letzter Woche (E&W berichtete) überraschte das Unternehmen mit noch viel schlechteren Zahlen als befürchtet. Eine Gewinnwarnung ging raus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) würde im laufenden Geschäftsjahr 2017/2018 im Vergleich zum Vorjahr auf 400 Millionen Euro sinken. Angekündigt hatte Ceconomy zuletzt knapp 500 Millionen Euro. An der Börse sorgte das für einen Kursrutsch. Die Investoren traf die Warnung vor sinkenden Gewinnen unvorbereitet. Die Aktie brach um mehr als ein Fünftel ein.

Diese zweite Gewinnwarnung bei Ceconomy innerhalb so kurzer Zeit erzürnte Großaktionär Freenet. Die Gewinnwarnung sei peinlich gewesen, äußerte der Chef des Mobilfunkanbieters Christoph Vilanek gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg vor wenigen Tagen. Das verlorengegangene Vertrauen zurückzugewinnen werde für das Ceconomy-Management extrem schwierig. Ohne Veränderung werde es wohl nicht gehen … Diese Veränderung ist ja nun wohl eingetreten.

Pieter Haas

Pieter Haas war seit 2013 Mitglied des Vorstandes der ehemaligen Metro Group. Davor war er in verschiedenen leitenden Funktionen bei der Media-Saturn-Holding tätig. Nach der Spaltung der ehemaligen Metro Group im Juli 2017 wurde er CEO der Ceconomy.

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