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Freitag, 29. März 2024
„Wir wollen wettbewerbsfähig bleiben“

Die Elektro- und Elektronikindustrie als Leitbranche der Digitalisierung

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 22.05.2018 | |  Archiv
„Die angekündigte Investition von Infineon unterstreicht die Bedeutung der Elektro- und Elektronikindustrie für Österreich als Wirtschaftsstandort“, so Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI. (Bild: FEEI) „Die angekündigte Investition von Infineon unterstreicht die Bedeutung der Elektro- und Elektronikindustrie für Österreich als Wirtschaftsstandort“, so Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI. (Bild: FEEI)

Infineon kündigte eine Investition über 1,6 Mrd. Euro in eine neue Chip-Fabrik in Kärnten an. Dies unterstreiche die Bedeutung der Elektro- und Elektronikindustrie für Österreich als Wirtschaftsstandort, wie Lothar Roitner, GF des FEEI, festhält.

Bereits Anfang 2021 will Infineon die Fertigung in der neuen Chip-Fabrik aufnehmen – mit 1,6 Milliarden Euro die größte Einzelinvestition des Technologiekonzerns und das größte Chip-Projekt Europas, wie es heißt. Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI (Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie), dazu: „Mit rund 65.000 Beschäftigten, einem Produktionswert von 17,5 Milliarden Euro und einem Exportanteil von knapp 82% ist die Elektro- und Elektronikindustrie der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber Österreich. Insgesamt wuchs die Branche sowohl bei der abgesetzten Produktion als auch beim Umsatz im abgelaufenen Jahr zweistellig, was nicht nur auf die gute Konjunktur, sondern vor allem auf ihre Enabler-Funktion bei der Digitalisierung zurückzuführen ist. Forschungs- und Entwicklungsausgaben von 20.000 Euro pro Beschäftigtem, die sich auf mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr belaufen, machen sie zum forschungsintensivsten Sektor des Landes und verdeutlichen ihre Bedeutung für Technologie und Innovation.“  

Wettbewerbsfähig bleiben

„Wollen wir also wettbewerbsfähig bleiben und unser starkes industrielles Rückgrat mit seinen Hunderttausenden Arbeitsplätzen erhalten und ausbauen, brauchen wir innovative Produkte und ausgeklügelte technologische Lösungen für möglichst viele digitale Zukunftstechnologien“, so Lothar Roitner weiter. „Und es braucht Rahmenbedingungen, um das ökonomische Potenzial voll ausschöpfen zu können. Mit der österreichischen Präsidentschaft hat die Regierung die Chance sich bei der Diskussion über das 9. Rahmenprogramm der EU dahingehend einbringen, dass die Fördermaßnahmen nach wie vor auch für Großbetriebe (in EU-Definition mehr als 250 Beschäftigte) zur Verfügung stehen.“ 

Als Enabler der Digitalisierung verfüge die Elektro und Elektronikindustrie über zahlreiche Schlüsseltechnologien wie die Mikro- und Nanoelektronik, denen eine eminente volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt. „Wir brauchen eine europäische Industriepolitik, um den Verlust von Schlüsseltechnologien auf europäischer Ebene zu verhindern. Trotzdem sind die einzelnen Nationalstaaten angehalten, Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Die Bundesregierung könnte etwa durch die Verschärfung des österreichischen Außenwirtschaftsgesetzes in Form einer Ausweitung seines Anwendungsbereiches hier einen wichtigen Akzent setzen. Österreich sollte sich jedenfalls für einen gesamteuropäischen Mechanismus zur Investitionskontrolle einsetzen und eine selbstbewusste europäische Industriepolitik forcieren. Nur wenn es uns gelingt, das technologische Know-how der heimischen Industrie nachhaltig zu sichern und auszubauen, kann Österreich von der Digitalisierung angemessen profitieren und weiterhin wettbewerbsfähig bleiben“, so Roitner abschließend.

 

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