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Donnerstag, 28. März 2024
Telekom-Kommentar E&W 11/2018

Weihnachten im Smart Home

Telekom Hintergrund | Dominik Schebach | 11.11.2018 | |  Archiv

Mit dem Auftakt der Weihnachtssaison sollte jeder Zweifel ausgeräumt sein. Die Netzbetreiber sehen das Smart Home als eines der Schlüsselfelder der Zukunft. Nach Sprach- und Datenkommunikation geht es jetzt um den nächsten Schritt in den Kundenhaushalt.

Nachdem A1 bereits sein Smart Home-Angebot ins Weihnachtsangebot aufgenommen hatte,  zog T-Mobile nun nach und launchte Anfang November seinerseits ein umfassendes System samt Starterpaketen in seiner Weihnachtsaktion. Die Überlegung hinter dem Push in Richtung Smart Home ist einfach, wer einmal die ersten Schritte mit einem dieser nachrüstbaren System getan hat, wird kaum mehr wechseln. Wer wird schon freiwillig eine neue Basisstation installieren, mit dem Internet verbinden, die verschiedenen im Haus verteilten Sensoren und Aktuatoren austauschen, die diversen kompatiblen Elektrogeräte erneut mit der Basisstation verbinden und zu guter Letzt auch noch die vielen verschiedenen Anwendungsfälle und Nutzerprofile neu programmieren, die man sich im Laufe der Zeit überlegt hat. Das trifft ganz besonders dann zu, wenn das System über ein paar Jahre gewachsen ist und viele verschiedene persönliche Anwendungsfälle abbildet. Gewechselt wird in so einem Fall wohl nur noch, wenn es einen ganz handfesten Grund gibt. 

Dh aber auch, dass die Netzbetreiber Smart Home eher unter einem strategischen Blickwinkel betrachten, als einen ausschließlich kommerziellen – abzulesen an den diesjährigen Weihnachtsangeboten von T-Mobile und A1. Natürlich gibt es auch dieses Jahr wieder interessante Smartphone-Tarife, 0 Euro-Handys und viele Goodys. Aber für die Netzbetreiber ist das nicht mehr genug, denn bei den Standard-Produkten müssen sie sich gegen die Vorstöße der virtuellen Mobilfunk-Anbieter erwehren. Da macht es Sinn die Kunden auf möglichst viele Arten an sich zu binden, an möglichst vielen Punkten im Haushalt präsent zu sein. Neben dem Entertainment-Angebot für Musik und TV ist das derzeit ua eben Smart Home. Unter dem Slogan „Alles  aus einer Hand“ werden die österreichischen Netzbetreiber damit zu den Providern der Infrastruktur, um die sich unser digitaler Lebensstil organisiert. Die Netzbetreiber kommen hier eher von der Hardwareseite, allerdings befinden sie sich hier im Wettbewerb mit Internetgiganten wie Amazon und Google. Auch diese wollen den Haushalt der Endkunden so weit wie möglich durchdringen – nicht aus irgendwelchen altruistischen Motiven, sondern um uns jeden Wunsch von den virtuellen Augenliedern abzulesen, bevor wir ihn überhaupt geäußert haben und uns dazu passend sofort ein Werbeangebot zusammenzustellen. 

Für den Telekom-Fachhandel stellt Smart Home eine Möglichkeit dar, dem Kunden neue Produkte und Services anzubieten. Gleichzeitig geht es aber auch um die Positionierung des Handels und auch der Branche für die Zukunft. Wird der Telekom-Handel der Ansprechpartner des Kunden  für alle Fragen rund um die Vernetzung und Digitalisierung des Haushalts, oder überlässt er das Feld anderen Playern? 

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