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Donnerstag, 28. März 2024
Auftakt: Das sagt der Markt, das sagen die Menschen

E&W Audioschwerpunkt – schon gehört?

Multimedia | Wolfgang Schalko | 14.04.2015 | DownloadsBilder | | 5  Archiv

Die Sparte Audio hat sich vom einstigen Lieb- zum wenig beachteten Stiefkind vieler Elektrofachhändler gewandelt. Eine angesichts des anfänglich sehr lukrativen Flat-TV Geschäfts nachvollziehbare Entwicklung, die es mittlerweile aber zu hinterfragen gilt. E&W hat die Koop-Chefs um ihre Einschätzung gebeten und einen Blick auf die Marktzahlen geworfen.

Verglichen mit dem Fernseher-Markt beläuft sich der Audio-Markt in Österreich (Static + Portable Audio) mit rund 114 Mio Euro auf nicht einmal ein Viertel, allerdings sind die TV-Durchschnittspreise weiter im Sinken begriffen. 2014 machte Bereich Static Audio (Audio-Systeme und Receiver) ca. 51,4 Mio Euro und damit praktisch gleich viel wie im Jahr davor aus, stückmäßig war jeweils ein leichtes Plus zu verzeichnen – bei Audio-Systemen auf knapp 192.000 und bei Receivern auf gut 25.000. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre – ein relativ stabiler Markt auf mäßigem Niveau – fort. Wesentlich heterogener gestaltet sich der Markt im Bereich Portable Audio/Audio Access, der insgesamt bei Stück und Wert (knapp 63 Mio Euro) zwar nur geringe Einbußen gegenüber 2013 ausweist, jedoch mit stark differenzierenden Entwicklungen in den einzelnen Produktgattungen: Portable Media Player lieferten hier mit -28% bei Stück (ca. 114.000) und -34% beim Umsatz (ca. 9 Mio Euro) die schlechteste Performance. Ebefalls deutlich im Minus befanden sich Kopfhörer mit jeweils -13% bei Stück und Wert (745.000 bzw. 18,6 Mio Euro). Ein klares Plus verzeichneten indes Radio Devices (Table Top) mit +10% bei Stück (knapp 344.000) und +12% beim Wert (ca. 15 Mio Euro). Am kräftigsten konnte der Bereich Docking/Mini Speaker zulegen: +10% bei Stück (ca. 338.000) und +22% im Wert (20,2 Mio Euro). Interessante Aspekte fördern auch die entsprechenden Durchschnittspreise und deren Veränderung im Jahresvergleich zu Tage: Audio-Systeme 204 Euro (-2%), Receiver 485 Euro (+1%), Portable Media Player 79 Euro (-8%), Kopfhörer 25 Euro (-1%), Radio Devices 44 Euro (+2%) und Docking/Mini Speaker 60 Euro (+11%).

In vielerlei Hinsicht besitzt der deutsche Markt große Aussagekraft für den hiesigen – beigefügt finden Sie als PDF-Dateien die genauen Audio-Marktzahlen der letzten drei Jahre sowie detaillierte Marktanalysen für Deutschland. Weitere Unterlagen können auf der Webseite der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) unter www.gfu.de abgerufen werden.

Nachfolgend ein Stimmungsbild der drei Kooperationsschefs:

Red Zac-Vorstand Peter Osel: „Tun, tun, tun …“

„Jeder weiß, dass man mit dem Thema Audio gut verdienen kann, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass man es gut macht“, so Red Zac Vorstand Peter Osel angesprochen auf das Thema Audio. Leider würden die wenigsten Händler aktiv an das Thema herangehen. „Das Problem ist, dass die Menschen heute – wie soll ich sagen – Schweinsohren haben. Das heißt: Durch das viele und weit verbreitete Musikhören mittels Smartphone, iPod und Co. wissen die Leute gar nicht mehr wie toll es ist, Musik über eine gute Anlage zu hören. Demnach haben sie auch kein Interesse daran bzw. Verlangen danach. Dadurch ist die Umsatzbedeutung von Audio im letzten Jahrzehnt stark gesunken. Früher leistete man sich ein gutes Gerät. Mit einer guten Musikanlage konnte man vor seinen Freunden angeben. Früher hörten die Kinder Schallplatten, Kassetten oder CDs auf den Anlagen ihrer Eltern. Heute tut das keiner mehr. Die Nachfrage ist verschwunden.“

Natürlich könnte man auch heutzutage noch gute Umsätze mit dem Thema machen. „Es gibt ein paar (wenn auch wenige) Beispiele von Händlern, die Audio richtig ‚leben‘ und damit erfolgreich sind. Aber dafür müsste man tun, tun, tun“, sagt Osel. Auf die Frage nach dem Wie, meint der Vorstand: „Im vorigen Jahrtausend war unsere Kooperation, damals noch die Funkberater, berühmt-bekannt für ihre Audiokompetenz. Seit 2006 hängen wir wieder verstärkt an diesem Thema. Wie im Bereich Smart Home, ist auch das Thema Audio immer ein Schwerpunkt bei unseren Messeauftritten. Wir machten Vorführungen, Seminare, Workshops, es gab eine Kooperation mit Sempre-Audio, und und. Aber die wenigsten Händler sind auf diesen Zug aufgesprungen.“

Man müsste den Konsumenten heutzutage wieder an das Thema heranführen. „Audio ist ja ein weitreichendes Thema. Aber am Beispiel Fernseher, die ja heutzutage gar keinen Platz mehr für guten Sound bieten, machten wir etwa den Vorschlag, gute Soundsysteme gleich in die TV-Wand am POS zu integrieren. So könnte man seinem Kunden, der an einem Fernseher interessiert ist, diesen gleich in Kombination mit einer guten Soundanlage vorführen. Wenn man dann die zugeschaltete Soundanlage plötzlich abschaltet, merkt der Kunde sofort den Unterschied und da könnte man dann einhaken und zum Fernseher gleich ein Audiosystem dazu verkaufen. Es geht darum, den Kunden den Unterschied hören und fühlen zu lassen“, empfiehlt Osel und ergänzt abschließend: „Aber um damit erfolgreich zu sein, müsste man als Händler selbst auch die Liebe zum Sound haben – leider ist das heutzutage auch nicht mehr so verbreitet.“

Expert-Geschäftsführer Alfred Kapfer: „Schritt für Schritt aufbauen“

„Wir sehen eine erfreuliche Entwicklung, dass sich immer mehr Mitglieder mit dem Thema Audio beschäftigten. Das ist ein Fachhandelsthema und die Händler müssen auch die Chance ergreifen, die sich bei Audio bietet. Aber dass die Kunden dem Händler die Hütte voll rennen, nur weil er Audio anbietet, sehe ich nicht. Es geht ums Gesamtpaket.

Meiner Ansicht nach mangelt es nicht am technischen Verständnis zu Audio im Handel, sondern viele Händler glauben noch nicht an das Thema. Man muss aber jemand sein, der sich mit Audio identifiziert und laufend damit beschäftigt, um erfolgreich zu sein. Dann wächst man auch mit der Zeit. Entscheidend ist, dass man überhaupt in dem Segment verkauft und keine Scheu hat, auch gehobene Produkte anzubieten.

Wer Audio alleine anbietet, der muss wirklich Kompetenz aufbauen. Ich glaube, ein guter Weg ist es, zum Flat-TV auch Audio dazu anzubieten, weil es werden noch immer viele TVs verkauft. Da sehe ich Potenzial, denn viele Flat-TV haben keinen guten Sound. Das muss man sich auch trauen. Darüber hinaus, glaube ich, sollte man das Thema Audio Schritt für Schritt aufbauen. Außerdem kann man damit auch andere Themen wie Heimvernetzung und Multiroom-Lösungen kombinieren.

Ein Grundsortiment oder Marken haben wir nicht. Viele TV-Hersteller haben Audio-Lösungen, aber darüber gibt es natürlich eine breite Palette an Möglichkeiten für den Handel. Viele arbeiten da mit Sonos zusammen, viele unserer Mitglieder setzen auch auf Bose.“

EP:Geschäftsleiter Michael Hofer: „Jeder kann erfolgreich sein

„Eines vorweg: Es ist richtig gut, dass dieses Thema aufgegriffen wird, denn darin steckt riesiges Potenzial. Über 80% der TV-Geräte werden heute ohne ergänzende Produkte verkauft. Dabei sollte jeder einsehen, dass in Anbetracht der flachen Geräte zusätzlicher Sound notwendig ist, und der Verkauf von Audiokomponenten sollte daher heute einfacher sein als früher. Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre entsteht jedoch der Eindruck, dass der Kunde offenbar das Gefühl hat, er würde auch mit sehr günstigem Equipment „davonkommen“ – allerdings müsste das Gegenteil der Fall sein, denn wer bereit ist zB für Kopfhörer etwas tiefer in die Tasche zu greifen, müsste es ja auch bei klassischen Audio-Produkten sein. Da sind wir alle gemeinsam gefordert, den Handel aufzuwecken, denn hier liegt enormes Potenzial, v.a. in der breiten Mitte. Da ist richtig was zu holen.

Der wichtigste Aspekt aus Sicht des Händlers lautet, die Ware vorführbereit zu haben – begleitet von der richtigen Art der Vermarktung, dh der Händler ist gefordert, diese auch aktiv vorzuführen. Eine Möglichkeit wäre zB, eine Soundbar oder Soundplate während des TV-Verkaufsgesprächs abrupt auszuschalten – dann hört der Kunde, wie blechern der Flat-TV alleine klingt. Eine andere – praxiserprobte – besteht darin, einen Bluetooth-Speaker im Kassenbereich zu platzieren, sodass jeder Kunde beim Warten oder Bezahlen „seine“ Musik hören kann. Portable Audio ist ohnehin ein Riesenmarkt, und so werden zusätzlich Spontankäufe angeregt.

Entscheidend ist, dem Kunden den Nutzen näher zu bringen. Beim Thema Musik via Handy immer und überall genauso wie beim Trend-Thema Multiroom: Da würden nicht alle großen Hersteller Produkte bringen, wenn es keinen Markt gäbe. Mitunter entsteht jedoch der Eindruck, viele Händler hätten Angst, das Thema Audio könnte zu schwierig sein – aber genau das ist eben nicht der Fall. Man braucht dafür heute sicher keinen speziell ausgebildeten Mitarbeiter, denn Audio ist keine ‚Raketenwisschenschaft‘ mehr wie anno dazumals, sondern mittlerweile sehr einfach – jeder, der Eigeninitiative und Eigeninteresse mitbringt, kann damit erfolgreich sein.

Bilder
Red Zac-Vorstand Peter Osel…
Red Zac-Vorstand Peter Osel…
…Expert-Geschäftsführer Alfred Kapfer…
…Expert-Geschäftsführer Alfred Kapfer…
…und EP:Geschäftsleiter Michael Hofer sind sich einig: Der Bereich Audio bietet Potenzial, von alleine kommt dem EFH aber nichts zugeflogen.
…und EP:Geschäftsleiter Michael Hofer sind sich einig: Der Bereich Audio bietet Potenzial, von alleine kommt dem EFH aber nichts zugeflogen.
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Kommentare (5)

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  2. Es kommt auf die Ansprüche an!

    Bei uns laufen Audio-Produkte grundsätzlich nicht schlecht – wenn man damit kleine Stereo-Anlagen, Portable-Audio oder Komponenten mit Bluetooth- und WLAN-Anbindung meint. Auch die Kopfhörer laufen immer noch super.

    Anders sieht es jedoch mit den klanglich und preislich hochwertigen Produkten aus, denen ich in der Bezeichnung lieber ein „HIFI“ voranstellen möchte!

    Hier werden, wenn überhaupt, Produkte in der Einstiegs-Kategorie verkauft und von vielen Kunden selbst als „High-End“ schön geredet!

    MP3 & Co. haben aus unserem Österreich offensichtlich ein Land von Bürgern mit „Schweinsohren“ gemacht, bei denen der Genuss von audiophilen Musikaufnahmen keine Rolle mehr zu spielen scheint. Aufgrund der jahrelang eingekauften, mangelnden Qualität des jeweiligen Audio-Equipements in den Haushalten verkommt der Musikgenuss dort mehr und mehr zur „Hintergrundberieselung“ – und damit (schließt sich der Kreis) verkümmert im selben Maß der Qualitätsanspruch noch weiter!

    Das „Geile Marketing“ und die Geschäftspolitik der letzten Jahre hat aus unserer Gesellschaft lauter „geizige Blödmänner/Innen“ gegendert!

    Wir führen TROTZDEM weiterhin und immer noch Produkte für einen audiophilen Musikgenuss, wenn auch die Kundenschar für diese Produkte mehr und mehr zu schwinden scheint!

  3. Das kann so nicht stehen bleiben …

    … wir haben seit vielen Jahren preiswerte und preisstabile Audio Produkte im Vertriebsprogramm.
    Einzelkomponenten von Advance Acoustic.
    Tischgeräte und Radiowecker von sonoro.
    Multiroom und Bluetooth Lautsprecher von Geneva.
    Der EFH muss sich nur darauf einlassen und ein minimales Engagement für diese Produkte zeigen. Wir sind bereit!

  4. Internet…

    Ist ja alles ganz schön…. !
    Was sollen wir denn verkaufen? Wird doch alles im Internet zum EK verrissen..
    Und das Zeugs dass halbwegs den Preis hält, ist für den „Normalsterblichen“ unerschwinglich.

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