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Freitag, 26. April 2024
Leichtes Abflauen der Konjunktur für 2019 erwartet

WKÖ: Handwerk und Gewerbe wächst weiter solide

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 17.01.2019 | |  Archiv

„Die Konjunktur in Handwerk und Gewerbe läuft auch in den bisher vorliegenden Quartalen aus 2018 solide, für das 4. Quartal und 2019 erwarten wir keine deutliche Abschwächung aber ein leichtes Abflachen des Wachstums“, betonte Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ, bei der Präsentation der aktuellen Branchenzahlen. Demnach steht in den ersten drei Quartalen 2018 ein Umsatzplus von 1 Mrd. Euro zu Buche, nominell liegt der Zuwachs bei 1,1 Prozent.

„In absoluten Zahlen konnten unsere Betriebe bisher ein Umsatzplus von 1 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr erzielen. In knapp 230.000 Unternehmen beschäftigen wir rund 760.000 Fachkräfte und rund 45.800 Lehrlinge. Das sind um 2,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr konnten wir die Anzahl der Lehrlinge um 5,8 Prozent auf 14.000 angehende Fachkräfte steigern“, zeigte sich die Obfrau erfreut.

Christina Enichlmair, die für die KMU Forschung die Konjunktur von Handwerk und Gewerbe analysiert, skizzierte im Rahmen der Pressekonferenz, dass auch im vierten Quartal 2018 die Betriebe die Geschäftslage positiv beurteilen: 27 Prozent der Betriebe bewerten die Geschäftslage mit „gut“, 61 Prozent mit „saisonüblich“ und 12 Prozent der Betriebe mit „schlecht“. Das Stimmungsbarometer ist somit auf dem gleichen hohen Niveau wie im Vorjahr (4. Quartal 2017). Gegenüber dem 4. Quartal 2016 ist die Geschäftslage nach wie vor als sehr gut einzustufen.

In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum 4. Quartal des Vorjahres um 7,4 Prozent gestiegen. „Der Vorlauf, den die Betriebe in den Auftragsbeständen haben, ist derzeit sehr gut. Die Mehrzahl der Betriebe, nämlich 34 Prozent, verfügen über einen Auftragsbestand von fünf bis neun Wochen, 31 Prozent können eine bis vier Wochen im Voraus planen und 26 Prozent für 10-19 Wochen. Das sind solide Auslastungszahlen in den Betrieben“, so Enichlmair. Im konsumnahen Bereich verzeichneten 72 Prozent der Betriebe keine Veränderung (Vorjahr: 65 Prozent) und 15 Prozent Umsatzrückgänge (Vorjahr: 14 Prozent). „Ausgehend von einem sehr hohen Vorjahresniveau flachen sich die Umsatzsteigerungen etwas ab: Das Vorjahresquartal war durch einen hohen Anteil an Betrieben mit Umsatzsteigerungen (21 Prozent) gekennzeichnet, während wir im 4.Quartal 2018 lediglich 13 Prozent Umsatzzuwächse verzeichneten“, so Enichlmair.

Für das 1. Quartal 2019 erwarten 74 Prozent der befragten Betriebe keine Veränderung (Vorjahr: 70 Prozent) und 11 Prozent Rückgänge (Vorjahr: 12 Prozent). Im Vergleich zum Vorquartal hat der Optimismus leicht abgenommen. „Die Erwartungen für das 1. Quartal 2019 erreichen aufgrund der typischen saisonalen Schwankungen von Gewerbe und Handwerk nicht die Werte der drei vorangegangenen Quartale. Der positive Saldo (4 Prozentpunkte) liegt geringfügig unter dem des Vorjahres (6 Prozentpunkte). Der Anteil der Betriebe, die mit steigenden Auftragseingängen bzw. Umsätzen rechnen, ist gegenüber dem Vorjahr geringfügig von 18 Prozent auf 15 Prozent zurückgegangen, während der Anteil der Betriebe, die keine Veränderungen erwarten, von 70 Prozent auf 74 Prozent gestiegen ist“, so Enichlmair.

Was den Personalstand betrifft, beabsichtigen für den Zeitraum Jänner bis März 2019 79 Prozent der Betriebe, den Personalstand konstant zu halten und 12 Prozent der Betriebe, den Beschäftigtenstand um durchschnittlich 15,2 Prozent zu erhöhen. Neun Prozent der Betriebe planen, die Zahl der Mitarbeiter um durchschnittlich 25,4 Prozent zu verringern. Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine geplante Verringerung des Beschäftigtenstandes um ein Prozent. Der Personalbedarf liegt damit aber über dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres.

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