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Donnerstag, 28. März 2024
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T-Mobile kauft UPC für 2 Mrd Euro

Telekom | Dominik Schebach | 22.12.2017 | |  Archiv

Der Trend zum integrierten Telekom-Provider für Mobilfunk, Festnetztelefonie, Breitband und TV ist nun auch bei T-Mobile angekommen. Der Betreiber kündigte heute die Übernahme von UPC für 2 Mrd an. Zusammen bringen es beide Unternehmen auf 6,7 Millionen Teilnehmer sowie 1,2 Mrd Euro Jahresumsatz im Geschäfts- und Privatkundenmarkt. Der Zusammenschluss muss noch von der Wettbewerbsbehörde sowie der TKK genehmigt werden.

Hinter den Kulissen wurde schon länger darüber spekuliert. Nun hat T-Mobile zugeschlagen. Die geplante Übernahme der Tochter von Liberty Global stellt für T-Mobile einen Meilenstein in der Strategie dar, Österreichs führender Breitband-Anbieter zu werden. Als starker konvergenter Anbieter  soll das integrierte neue Unternehmen eine starke Konkurrenz zum derzeitigen Marktführer A1 bilden, und den Kunden mehr Wahlmöglichkeiten bei digitalen Diensten bieten. Den Kunden will T-Mobile in Zukunft alle Dienste des digitalen Alltags aus einer Hand bieten. Das soll nicht nur die Nutzung digitaler Angebote vereinfachen, sondern auch helfen, Kosten zu sparen. Laut T-Mobile können Kunden aus Bündelangeboten durch die Integration von Mobil- und Leitungsnetz Preisvorteile erwarten, wie sie die Deutsche Telekom in einer Reihe von europäischen Märkten bereits anbietet. Auf dem Geschäftskundenmarkt entsteht durch den Zugang zum leistungsstarken Kabel- und Festnetz eine starke neue Konkurrenz zum Marktführer.
 
Gemeinsam haben T-Mobile Austria und UPC Austria auf Pro-Forma-Basis im Jahr 2017 6,7 Millionen Teilnehmer bei mobilem und fixem Internetzugang, Telefonie, TV-, Video- und Unterhaltungsangeboten. Der gemeinsame Pro-Forma-Umsatz der beiden Unternehmen wird 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2017 erreichen. Der Unternehmenswert für UPC Austria beträgt 1,9 Milliarden Euro. Die Übernahme bedarf der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörde sowie durch den Telekom-Regulator. Der Abschluss (Closing) der Übernahme wird im 2. Halbjahr 2018 erwartet. Die erforderlichen Einreichungen bei den Wettbewerbsbehörden sowie dem Telekom-Regulator erfolgen in den nächsten Wochen.
 
Transformation von T-Mobile in integrierten Quad-Player

Mit dem Erwerb des ausgedehnten digitalen Leitungsnetzes von UPC Austria wandelt sich T-Mobile Austria vom Mobilfunker zum integrierten Anbieter mit starkem Mobil- und Leitungsnetz, um der exponentiell wachsenden Nachfrage nach Breitband-Internet entsprechen zu können. Vor allem in städtischen Räumen strebt T-Mobile Austria durch die Kombination von digitalem Koaxialkabel und Glasfaseranbindungen für Haushalte und Betriebe eine führende Rolle als leistungsstarker Breitbandanbieter an. Um die Versorgung weniger dicht besiedelter Regionen sicherzustellen will T-Mobile allerdings weiterhin massiv in den Ausbau von LTE sowie in die nächste Mobilfunkgeneration 5G investieren. Die bereits vorhandene T-Mobile-eigene Glasfaserinfrastruktur liefert zusammen mit der Glasfaserinfrastruktur von UPC Austria die nötige Voraussetzung für eine Beschleunigung des mobilen Breitband-Angebots. Diese starke geeinte Glasfaser-Infrastruktur bildet auch die Basis für den Aufbau des künftigen 5G-Netzes.
 
Breitband ist das unverzichtbare Fundament des digitalen Österreichs. Unsere Ambition ist es, unseren Kunden – wo immer und wer immer sie sind – für jede Anwendung, die bestmögliche Anbindung zur Verfügung zu stellen, gleich ob über LTE, Glasfaser oder digitales Kabel oder künftig 5G“, sagte Andreas Bierwirth, CEO von T-Mobile Austria, zur beabsichtigten Übernahme. T-Mobile Austria bietet ab Jänner 2018 hybrides Breitband-Internet durch die Kombination von Mobilfunk und Festnetz in einem Anschluss (Router) an. Dazu wird derzeit ein Wholesale-Vertrag mit A1 Telekom Austria genutzt. „Die Integration von UPC Austria mit einem eigenen Leitungsnetz als auch die TV- und Entertainment-Angebote werden uns zu einem starken Konkurrenten für den derzeitigen Marktführer A1 machen und T-Mobile Austria in ein völlig neues Unternehmen verwandeln. Zusammen mit unserer Schwester T-Systems Austria können wir sowohl für Privatkunden ebenso wie für kleine und große Unternehmen alle Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpfen“, erklärte Bierwirth.
 
Herausforderer

„Der Zusammenschluss von UPC Austria und T-Mobile Austria ist einer der größten Deals der vergangenen zehn Jahre in Österreich. Der von T-Mobile Austria gebotene Kaufpreis unterstreicht die hohe Kompetenz der UPC Austria am österreichischen Markt deutlich. T-Mobile Austria kann durch die Vereinbarung künftig auf die leistungsfähigste Daten-Infrastruktur im Land von UPC Austria zählen. Es entsteht ein neuer Mega-Player für Festnetz und Mobilfunk und dies ermöglicht eine neue Dynamik im Markt“, so Eric Tveter, CEO Central Europe bei Liberty Global.

Die Nachfrage nach Breitband und das damit verbundene Datenvolumen wachsen in Österreich rasant. Das zeigt sowohl das Wachstum der Anschlüsse als auch die jährliche Verdoppelung des Datenvolumens im Netz von T-Mobile Austria. Dennoch zeigt der OECD-Vergleich für Österreich weiterhin großen Aufholbedarf und somit Wachstumspotenzial: Während in Österreich auf 100 Personen rund 115 Breitband-Anschlüsse kommen (Dezember 2016), sind es beim europäischen Spitzenreiter Finnland bereits rund 178 Anschlüsse auf 100 Personen.

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