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Freitag, 26. April 2024
„Solider Start trotz herausforderndem Umfeld“

Ceconomy-Bilanz Q1 21/22: Umsatz ging zurück

Die Branche | Stefanie Bruckbauer | 07.02.2022 | |  Unternehmen
Die Rahmenbedingungen waren herausfordernd. Die Nachfragedynamik ließ nach. Die Corona-bedingten 2G-Regelungen in Ländern wie Österreich und Deutschland haben die Kundenfrequenz im stationären Geschäft deutlich gesenkt. Auf Grund der Engpässe bei den Lieferketten konnte die Nachfrage in einigen Kategorien nicht abgedeckt werden. Und nicht zu vergessen der Hackerangriff im November, der die Geschäftsentwicklung temporär beeinflusst habe ... All das hat zu einem Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr geführt. Ceconomy sagt dennoch, dass der Start ins neue Geschäftsjahr solide verlaufen sei.

Ceconomy habe im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres in einem herausfordernden Umfeld ihre robuste Geschäftsentwicklung fortgesetzt, wenngleich die Rekordwerte aus dem Vorjahr aufgrund deutlich schwierigerer Marktbedingungen erwartungsgemäß nicht erreicht werden konnten. Das Unternehmen hat im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von rund 6,9 Mrd. Euro erzielt (Q1 2020/21: 7,5 Mrd. €). Das bereinigte operative Ergebnis lag per Ende Dezember 2021 bei 274 Mio. Euro (Q1 2020/21: 346 Mio. €).

Beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal seien unterschiedliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Das erste Quartal 2020/21 war von überproportional hohen Ausgaben im privaten Konsum nach der Beendigung der pandemiebedingten Restriktionen geprägt. Eine ähnliche Sonderkonjunktur war in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres nicht zu verzeichnen. Im Gegenteil sah sich Ceconomy im Berichtszeitraum erneut mit COVID-19-Restriktionen in einzelnen Ländern und mit Engpässen bei den internationalen Lieferketten konfrontiert. Zudem habe die hohe Inflationsrate die Konsumneigung beeinträchtigt. 

Eine bessere Einordnung der jüngsten Ergebnisse biete der Vergleich mit den Kennzahlen des ersten Quartals 2019/20, wie Ceconomy sagt. Gegenüber diesem Zeitraum, der von einem stabilen konjunkturellen Umfeld vor Beginn der Pandemie gekennzeichnet war, sei der aktuelle Quartalsumsatz währungs- und portfoliobereinigt um 2,9% höher ausgefallen (Q1 2019/20: 6,8 Mrd. €). Beim operativen Ergebnis hatte Ceconomy damals 289 Mio. Euro erreicht. „Wir haben erneut gezeigt, dass wir mit Herausforderungen umgehen können. Gemessen an den Umständen sind wir solide in das neue Geschäftsjahr gestartet“, sagte Dr. Karsten Wildberger, CEO von CECONOMY und MediaMarktSaturn. „Wir haben unsere europaweit gesteuerten Kampagnen in der Black-Friday- und Weihnachtszeit erfolgreich umgesetzt, und seit Mitte Dezember geht der Trend nach oben.“ Mit Blick auf die externen Einflüsse ergänzt Wildberger: „Wir können uns die Rahmenbedingungen nicht aussuchen und müssen das Beste daraus machen. Und genau das tun wir. Wir setzen unseren Weg zu einem durchgängig kundenorientierten Unternehmen unbeirrt fort und werden gestärkt aus den derzeitigen Turbulenzen herauskommen.“

Herausfordernde Rahmenbedingungen

Insgesamt erreichte die Nachfragedynamik im ersten Quartal nicht das außergewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres. Die Corona-bedingten 2G-Regelungen in Ländern wie Österreich und Deutschland haben die Kundenfrequenz im stationären Geschäft deutlich gedrückt, in den Niederlanden und in Österreich musste Ceconomy zudem abermals mit temporären Marktschließungen umgehen. Die Media-Saturn-Mutter ergänzt: „In den Ländern, die nicht von COVID-19-Restriktionen betroffen waren, verzeichneten wir einen durchweg stabilen Geschäftsverlauf. Besonders gut war die Entwicklung in Italien.“

In Erwartung möglicher Engpässe bei den Lieferketten hatte Ceconomy seine Bestände laut eigenen Angaben „frühzeitig erhöht“ und konnte eine „vergleichsweise hohe Produktverfügbarkeit sicherstellen“. Dennoch konnten die Lieferungen die Nachfrage in einigen Kategorien – wie bei Smartphones und Tablets – nicht decken.

Darüber hinaus habe der Angriff auf die IT-Systeme von MediaMarktSaturn im November die Geschäftsentwicklung temporär beeinflusst. Die Systeme konnten zwar recht bald wiederhergestellt werden, allerdings waren bestimmte Service-Leistungen zeitweise eingeschränkt. So war etwa der Pick-up-Service für einige Tage nicht verfügbar.

Gute bzw stabile Entwicklung im Online-Geschäft und bei Services & Solutions

Ceconomy berichtet von einer guten Entwicklung des Onlinegeschäftes im ersten Quartal. Im Berichtszeitraum erwirtschaftete man einen Online-Umsatz von knapp 1,9 Mrd. Euro (Q1 2020/21: 2,3 Mrd. €). Der Anteil am Gesamtumsatz lag bei 27,5% und damit höher als noch im vierten Quartal des Vorjahres (20,5%). Im Vergleich zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 ist der Online-Umsatz sogar um gut 80% gewachsen.

Im Geschäft mit Services & Solutions hat Ceconomy im ersten Quartal einen Umsatz in Höhe von 344 Mio. Euro erreicht (Vorjahr 343 Mio. €), und das obwohl der Gesamtumsatz des Unternehmens im Quartalsvergleich vor dem Hintergrund der beschriebenen Rahmenbedingungen niedriger ausgefallen ist. Der Anteil von Services & Solutions am Gesamtumsatz ist damit von 4,6% auf 5,0% gestiegen. „Dazu haben vor allem die gute Nachfrage nach Smartbar-Dienstleistungen und ein wachsendes Geschäft bei Online-
Services beigetragen“, erklärt Ceconomy.

Ausblick

Was den erwarteten weiteren Verlauf des Geschäftsjahres angeht, sagt Florian Wieser, CFO von CECONOMY und MediaMarktSaturn: „Wir alle sollten uns auf eine gewisse Volatilität einstellen, das ist einfach Teil der neuen Normalität. Trotz der nach wie vor widrigen Gemengelage rechnen wir aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr 2021/22 weiterhin mit einem leichten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes und einer sehr deutlichen Verbesserung des bereinigten operativen Ergebnisses.“

Sobald die Rahmenbedingungen mehr Klarheit ermöglichen, werde das Unternehmen seinen Ausblick präzisieren, heißt es.

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