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Bis Mitte 2017

AKG schließt Standort Wien

Multimedia | Wolfgang Schalko | 28.09.2016 | | 1  Archiv
AKG hatte seit der Gründung traditionell in Österreich gefertigt. 2017 soll Schluss sein. AKG hatte seit der Gründung traditionell in Österreich gefertigt. 2017 soll Schluss sein.

Das Traditionsunternehmen AKG, weltweit bekannt für seine Mikrofone und Kopfhörer, wird sein Werk in Liesing schließen und sämtliche in Wien angesiedelten Bereiche an Kompetenzzentren im Ausland überführen. Von der Schließung des Werks sind rund 130 Mitarbeiter betroffen.

Die Ankündigung, das Werk zu schließen, kam für die AKG-Mitarbeiter Medienberichten zufolge aus heiterem Himmel. Dieser Schritt sei das Ergebnis eines langen Prozesses gewesen, in dem man überlegt habe, wie man mit dem Wettbewerb und den veränderten Kundenbedürfnissen umgehen solle, hatte dazu ein Sprecher des Mutterkonzerns Harman erklärt. Demzufolge soll der Standort Österreich mit allen seinen Bereichen geschlossen und das AKG-Werk auf der Laxenburger Straße voraussichtlich nur noch bis Juni 2017 weitergeführt werden.

Einigen Mitarbeitern wurde angeboten in Werke in andere Länder, etwa nach Deutschland oder Ungarn zu gehen. Die dortigen Kompetenzzentren sollen in Zukunft auch derzeit in Wien angesiedelte Bereiche übernehmen. Das 8.600 m2 große Werk in der Laxenburgerstraße 254 (gegenüber des Großgrünmarktes) war 2013 von Büro, Entwicklung, Produktion und Lager bezogen worden, zuvor war AKG 20 Jahre in der nahe gelegenen Lemböckgasse angesiedelt.

Die AKG-Historie
AKG wurde 1947 als Akustische und Kino-Geräte Gesellschaft m.b.H. von Ernst Pless und Rudolf Görike in der Nobilegasse in Wien gegründet. Zunächst bestand das Kerngeschäft aus 16-mm-Filmprojektoren, Lautsprechern, Verzögerungsgeräten und Mikrofonen. 1949 brachte die Firma dann ihre ersten Kopfhörer auf den Markt. In den 1950er Jahren expandierte AKG nach Deutschland, zudem gab es zahlreiche Vertriebspartner in Europa und den USA, in den 1960ern kamen auch Südamerika und der damalige Ostblock als Märkte dazu.

In den 1970er Jahren verkaufte Pless seinen Anteil an den niederländischen Philips-Konzern, der ihn in den 1980er Jahren an die Holdinggesellschaft des Industriellen Josef Taus weiterverkaufte. Während dieser Zeit war AKG der österreichische Distributor für viele namhafte Hifi-Marken wie etwa Marantz oder Revox.
1984 ging AKG an die Börse und expandierte weiter stark, unter anderem in die USA. Mit der aggressiven Expansionspolitik und dem Neubau der Konzernzentrale in Wien kam die Firma in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Insolvenz konnte im letzten Moment durch das Interesse von Sidney Harman, dem Gründer der Harman-Gruppe, abgewendet werden. 1993 wurde AKG Acoustics als Teilunternehmen von der Harman-International-Gruppe zum symbolischen Wert von einem Schilling übernommen.

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Kommentare (1)

  1. so schade

    Die haben ja eines der besten Mikrofone – mittlerweile ein gern verwendeter Klassiker, das C414. Dieses wird in der Tontechnik nach wie vor gerne genützt. Ewig schade drum 🙁

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