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Freitag, 19. April 2024
2014: Stromausfälle von rund 33 Minuten

E-Control: Weiter hohe Versorgungszuverlässigkeit in Ö

E-Technik | Wolfgang Schalko | 25.08.2015 | |  Archiv
Durchschnittliche Dauer ungeplanter Stromausfälle in Österreich von 2005 bis 2014 in Minuten (SAIDI). Quelle: E-Control Durchschnittliche Dauer ungeplanter Stromausfälle in Österreich von 2005 bis 2014 in Minuten (SAIDI). Quelle: E-Control

Die Verfügbarkeit der heimischen Stromversorgung lag 2014 bei 99,99 Prozent. „Während des gesamten vergangenen Jahres betrug die durchschnittliche Dauer ungeplanter Stromausfälle mit einer Dauer ab 3 Minuten nur 33,26 Minuten. Diese ungeplanten Stromausfälle wurden etwa von Anlagenausfällen, atmosphärischen Einwirkungen wie Gewitter oder Stürme sowie Fremdeinwirkungen verursacht“, erläutert Walter Boltz, Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control die Ergebnisse der aktuell veröffentlichten Ausfall- und Störungsstatistik. Im Vergleich zu 2013 ist die Dauer der kundengewichteten Stromausfälle (Kennzahl SAIDI) nahezu gleich geblieben.

„Im langjährigen Durchschnitt zeigen sich somit weiterhin sehr gute Werte. Es ist erfreulich und beruhigend, dass Österreich nach wie vor über eine hohe Versorgungszuverlässigkeit mit Strom verfügt“, betont Boltz. „Im europäischen Vergleich liegen wir – wie bereits in den Jahren zuvor – im Spitzenbereich. Alle Kunden können sich darauf verlassen, dass sie zuverlässig und in hoher Qualität mit Strom versorgt werden. So hatte im Jahr 2013 beispielsweise Frankreich eine Ausfallsdauer von 68,1 min/Jahr, Italien 42,27 min/Jahr, Schweden 70,77 min/Jahr, Tschechien 98,01 min/Jahr und Polen sogar 254,9 min/Jahr“, erläutert Boltz und ergänzt: „Fairerweise muss man dazu aber sagen, dass es nicht immer vollständig aussagekräftig ist, die Zahlen alleine zu vergleichen. Vielmehr muss auch die Topographie der einzelnen Länder sowie die Erhebungsart einbezogen werden. In Österreich beispielsweise melden die Netzbetreiber Stromausfälle seit dem vergangenen Jahr bereits ab der ersten Sekunde – statt wie bisher ab einer Dauer von drei Minuten. Eine derart genaue Datenerhebung ist nicht in allen europäischen Landern üblich.“

Sehr gute Versorgungszuverlässigkeit

Die durchschnittliche Dauer geplanter Stromversorgungsunterbrechungen etwa aufgrund von Wartungsarbeiten, die den Kunden vorher angekündigt wurden, betrug 2014 16,36 Minuten. Die gesamte Nicht-Verfügbarkeit durch Stromausfälle (also geplante und ungeplante Unterbrechungen zusammen) lag im vergangenen Jahr bei 49,62 Minuten. „Die Versorgungszuverlässigkeit in Österreich kann damit wie in den vergangenen Jahren als sehr gut bewertet werden“, betont Boltz..
Für das Jahr 2014 wurden insgesamt 18.248 Versorgungsunterbrechungen an den Regulator gemeldet, darunter 7.568 geplante Unterbrechungen. Der Anteil geplanter Unterbrechungen (bei denen Kunden im Voraus über eine Abschaltung informiert werden) betrug rund 41,47 Prozent. Ungeplante Versorgungsunterbrechungen etwa aufgrund von Gewitter oder regional außergewöhnlicher Ereignisse machten 2014 rund 58,53 Prozent aller Stromausfälle aus.

2014 – ein außergewöhnliches Jahr

Das Jahr 2014 war ein sehr außergewöhnliches Jahr. Selten zuvor hat es derart viele regionale außergewöhnliche Ereignisse gegeben. „Rechnet man diese Ereignisse zu allen anderen geplanten und ungeplanten Ereignissen hinzu, müsste man von einer kundengewichteten Nichtverfügbarkeit bei Strom von 67,74 Minuten pro Jahr ausgehen, was einen für Österreich ungewöhnlich hohen Wert darstellt. „Die Zahl ist aber durchaus erklärbar. Die Ursache für die regionalen außergewöhnlichen Ereignisse, die zu Stromunterbrechungen geführt haben, liegt einerseits an den Schneestürmen in Teilen Kärntens zu Beginn des Jahres 2014. Diese richteten an Stromleitungen große Schäden an und konnten aufgrund der Schneemengen tagelang nicht beseitigt werden. Zudem hat es regional in der Steiermark und Kärnten massive Vereisungen und schließlich im Laufe des Jahres noch zwei heftige Stürme gegeben, die uns als regional außergewöhnliche Ereignisse seitens der Netzbetreiber gemeldet wurden.“, erläutert Walter Boltz.

Die E-Control erhebt seit 2002 sowohl den in Europa üblichen Indikator SAIDI als auch den nur in Österreich verwendeten Indikator ASIDI. Seit dem Berichtsjahr 2012 verwendet die E-Control den international anerkannten kundengewichteten Indikator SAIDI als maßgeblichen Wert. „Dieser Wert stellt den Kunden in den Mittelpunkt. Die Ausfallsdauer bezieht sich darauf, wie lange ein Kunde im Durchschnitt keinen Strom hatte“, erklärt Boltz. Der in Österreich zusätzlich verwendete leistungsgewichtete Indikator ASIDI (mit der Leistung als zentraler Bezugsgröße) wird aber – zusammen mit einigen weiteren Indikatoren – weiter erhoben und veröffentlicht.

Der Bericht zur Ausfall- und Störungsstatistik 2014 kann auf der Homepage der E-Control unter https://www.e-control.at/statistik/strom/statistik-fuer-versorgungsqualitaet/stoerungsstatistik abgerufen werden.

 

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