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Donnerstag, 28. März 2024
Vorstoß bei TV-Finanzierung & Vorgeschmack auf ATVsmart

ATV-GF Gastinger für ORF-Werbeverbot nach 20 Uhr

Multimedia | Wolfgang Schalko | 18.10.2016 | Bilder | | 1  Archiv
ATV-GF Martin Gastinger fordert eine Werbelimitierung für den ORF sowie eine Abgabe für „österreichische” Werbefenster-Betreiber – deren Plattform VÖP sei eine „Witzveranstaltung deutscher Sender”.  ATV-GF Martin Gastinger fordert eine Werbelimitierung für den ORF sowie eine Abgabe für „österreichische” Werbefenster-Betreiber – deren Plattform VÖP sei eine „Witzveranstaltung deutscher Sender”.

ATV-Geschäftsführer Martin Gastinger hat rund um die heftig diskutierte Erhöhung der ORF-Programmentgelte und Rundfunkgebühren ein Werbeverbot für den ORF nach 20 Uhr vorgeschlagen. „Wir von ATV haben im Gegensatz zum VÖP nichts dagegen, dass der ORF ausreichend Gebühren bekommt”, erklärte Gastinger gegenüber der APA.

Der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP), dem ATV seit 2014 nicht mehr angehört, hatte zuvor eine Reduktion der ORF-Gebühren gefordert. Damit kann sich ATV-GF Martin Gastinger gar nicht anfreunden. Vielmehr sollte die Politik darauf achten, „dass der ORF den Privatsendern bei deren Haupteinnahmequelle, also dem Werbegeschäft, künftig nicht noch größere Konkurrenz macht.” Gastinger schlägt deshalb nach deutschem Vorbild ein Werbeverbot nach 20 Uhr für den öffentlich-rechtlichen ORF vor. Das würde den ORF auch „in Sachen Quotendruck zur Primetime entlasten“, meinte der ATV-Chef. „Mittelfristig muss eine Werbelimitierung kommen, denn der ORF kann nicht sowohl gebührenfinanziert sein, als auch jeden privatwirtschaftlichen Vorteil für sich in Anspruch nehmen.“

Zugleich machte Gastinger gegen private Werbefenster mobil. Der ATV-Chef fordert eine Abgabe für deutsche Sender: „Eine Abgabe auf die Werbegelder von Fenstersendern ohne Wertschöpfung soll eingehoben und umgehend auf all jene Medien verteilt werden, die Wertschöpfung in Österreich generieren, Sendungen produzieren und Journalisten beschäftigen.“ In einem Interview mit der Branchenzeitschrift „medianet“ übte Gastinger heftige Kritik an den Werbefenster-Betreibern. Insgesamt gingen 60 Prozent der österreichischen Werbespendings nach Deutschland. Hauptnutznießer seien der RTL-Werbezeitenvermarkter IP sowie der ProSiebenSat.1 Puls 4-Vermarkter SevenOne. Mit Sendern wie Kabel Eins Austria oder Sixx Austria würde „Etikettenschwindel“ betrieben. „Ich darf auch nicht auf ungarisches Fleisch einfach österreichisches Fleisch draufschreiben. Das Ganze ist aus meiner Sicht ein Thema für die Bundeswettbewerbsbehörde„, kritisierte Gastinger.

„Geht man davon aus, dass es um ca. eine Milliarde Euro geht600 Millionen Werbung bei Privatsendern plus je etwa 150 Millionen bei Google und Facebook –, wären 5 Prozent Abgabe kein schlechter Anfang. Die Politik muss dringend etwas unternehmen, das duale System ist in wirklicher Gefahr„, betonte Gastinger. Im VÖP sieht Gastinger dahingehend keinen Partner:„Der VÖP ist eine Witzveranstaltung deutscher Sender, die sich österreichisch nennen. Das einzig österreichische am VÖP sind die Radiosender.“

ATVsmart – so geht’s zum Programm

Indes wird eifrig am Ausbau der ATV-Gruppe gearbeitet: In gut einer Woche, am 27. Oktober, startet ATVsmart – via Antenne, Kabel, SAT und Online. Wie man den neuen Sender empfängt, welche (mobilen) Möglichkeiten sich bieten und was es zu sehen gibt, zeigt das folgende Intro-Video.

 

 

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Ab kommenden Donnerstag ist die ATV-Gruppe um einen Sender reicher.
Ab kommenden Donnerstag ist die ATV-Gruppe um einen Sender reicher.
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Kommentare (1)

  1. ORF verzerrt Medienmarkt

    Der ORF verzerrt vor allem mit ORFeins den freien Fernsehmarkt. Öffentlich-rechtliches Fernsehen sollte vor allem dazu da sein, dass man inhalte sendet die man ohne Förderung, in dem Fall GIS genannt gar nicht bringen könnte. Der ORF hat auch die Aufgabe die Bewohner des hintersten Bergtales terrestrisch zu erreichen. Dies sind die Dinge die in der freien Marktwirtschaft nicht gingen, da sie verlustbringend sind. Was macht der ORF hingegen? – kassiert viele Gebühren und verbraucht das Budget für teure Übertragungsrechte und diversen Sitcoms. Nicht umsonst wird deshalb ORFeins als öffentlich-rechtliches Privat-TV bezeichnet. Um bisschen öffentlich-rechtlich zu sein gibt es halt das viel zu niedrig budgetierte Programm ORF III während das meiste Geld mit Sicherheit ORFeins braucht.

    Das was ORFeins zu 90 % sendet ist nicht öffentlich-rechtlicher Auftrag, sondern die Aufgabe von ATV, Puls4, und Co.

    Es ist bereits ServusTV oft weniger kommerziell als ORFeins… nur leider bekommen Privatsender keine öffentliche Förderung bei gesellschaftlich relevanten Ausstrahlungen.

    Nachdem das mit dem ORF so ein Disaster ist, gehört meiner Meinung nach der ORF privatisiert und alle Sender können GIS-finanzierte Sendungen senden die auch im Cornerlogo kennzeichungspflichtig sind. Während solcher Sendungen müsste auch ein Werbeverbot her. Außerdem sollten solche öffentlich-rechtliche Ausstrahlungen auch über Satellit unverschlüsselt empfangbar sein. Sonst wäre es mit der gesellschaftlichen Relevanz schon wieder vorbei.

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