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Donnerstag, 28. März 2024
„Das Match wird im stationären EH entschieden“

Weihnachtsgeschäft 2014 – Zwischenbilanz

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 17.12.2014 | |  Archiv

„Die entscheidende Phase steht noch bevor“, so die stellvertretende Obfrau der Bundessparte Handel der WKÖ Jutta Pemsel bei der heutigen Präsentation der weihnachtlichen Zwischenbilanz. Die Zahlen bisher zeigen: Die Umsätze bis inklusive dritten Adventsamstag liegen (noch) 1,5% unter dem Vorjahresniveau. Die Bundessparte Handel erwartet jedoch „ein starkes Finale“, wobei „das Match um das Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel entschieden wird!“

Jutta Pemsel, René Tritscher (Sparten-GF Handel) und Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria) präsentierten heute eine Zwischenbilanz zum bisherigen Weihnachtsgeschäft und die drei sind sich einig: „Eine ganz entscheidende Phase im Weihnachtsgeschäft 2014 steht noch bevor“ und „Das Match um ein gelungenes Weihnachtsgeschäft wird letztendlich von der Entwicklung im stationären Einzelhandel entschieden.“

Das diesjährige Weihnachtsgeschäft hat gleich viele Einkaufstage wie im Vorjahr – nämlich zwölf. Die Einzelhandelsumsätze im stationären Handel und im Internet-Einzelhandel von 1. Dezember bis inkl. 3. Adventeinkaufssamstag (also 13. Dezember) 2014 liegen nominell allerdings um 1,5% unter dem Vorjahr. 2013 wurden im Weihnachtsgeschäft Umsätze in der Höhe von insgesamt 1,61 Milliarden Euro erzielt.

Zuversicht

Die Bundessparte Handel und ihre Mitglieder setzen aber auf ein starkes Finale: „Dabei kommt dem stationären Einzelhandel eine nicht unwesentliche Rolle zu“, betont Pemsel. „Denn im stationären Handel entfallen auf die Zeit nach dem dritten Einkaufssamstag bis zum Heiligen Abend noch ganze 40% der Umsätze, auf die Zeit zwischen Stephanitag und Silvester weitere 15%“, ergänzt Handelsforscher Gittenberger.

Ausgangssituation

Die Ausgangssituation für das heurige Weihnachtsgeschäft zeigt sich wie folgt: Der stationäre Einzelhandel hat 2013 Brutto-Weihnachtsumsätze in Höhe von rund 1,53 Mrd. Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem nominellen Plus von 1%. Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts hat laut WKÖ für den stationären Einzelhandel in den letzten Jahren jedoch abgenommen: „2013 erzielten die heimischen Einzelhändler 2,4% des Jahresumsatzes im Weihnachtsgeschäft. Im Jahr 2006 waren es noch 2,6%.“

Deutlich dynamischer habe sich das Weihnachtsgeschäft im Internet-Einzelhandel entwickelt: „2013 hat der österreichische Internet-Einzelhandel Brutto-Weihnachtsumsätze von rund 80 Mio. Euro erwirtschaftet (nominell +14% gegenüber dem Vorjahr). Der Internet-Einzelhandel in Österreich 2013 macht 5,0% des gesamten Weihnachtsgeschäfts im heimischen Einzelhandel (rund 1,61 Mrd. Euro) aus.“

„Verhaltene Konjunkturentwicklung“

Auswirkungen auf das diesjährige X-Mas-Geschäft hat auch die österreichische Wirtschaft,  „die im Jahr 2014 von einer verhaltenen Konjunkturentwicklung gekennzeichnet ist“, so Tritscher. „Die Konsumausgaben der privaten Haushalte werden laut der September-Prognose des WIFO im Gesamtjahr 2014 zwar real leicht steigen, das Wachstum fällt jedoch auf Grund der vergleichsweise hohen Inflation und der starken Abgabenbelastung nur gering aus. Die Nachfrage nach dauerhaften Konsumgütern, die auch gerne als Weihnachtsgeschenk gekauft werden (zB. Elektroartikel), geht hingegen real weiter zurück.“

Der bisherige Jahresverlauf im stationären Einzelhandel zeigt: Im I. bis III. Quartal 2014 sind die Umsätze um +0,7% gestiegen. Real, also unter Berücksichtigung der Preiseffekte, ist es zu einem Rückgang von 0,3% gekommen. „Auf Basis der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturprognosen für das Gesamtjahr 2014 ist auch für den Einzelhandel nicht mit einer Konjunkturverbesserung für das IV. Quartal 2014 zu rechnen, was sich wiederum auf das heurige Weihnachtsgeschäft dämpfend auswirkt“, so die Bundesparte Handel.

Wie ist das Weihnachtsgeschäft bisher gelaufen?

Das Weihnachtsgeschäft ist heuer wie Tritscher und Pemsel sagen, „verhalten gestartet“: „Umsatzzuwächse gab es bis dato einzig am zweiten Einkaufssamstag (+2% nominell) zu verzeichnen.“ Übrigens: Der Marienfeiertag am 8. Dezember 2014 habe sich zwar als Einkaufstag bei den Konsumenten etabliert, das Umsatzniveau eines Einkaufssamstages erreiche er jedoch nicht – „so wie in den Vorjahren“, sagt die Bundessparte Handel. Der dritte Einkaufssamstag 2014 konnte die Erwartungen ebenfalls nicht erfüllen: „Die Umsätze liegen im stationären Einzelhandel nominell um -2% unter dem hohen Vorjahresniveau.“

Die Branchen-Sieger

Der Einzelhandel mit Kosmetikartikeln ist mit einem nominellen Umsatzwachstum von +1% Branchensieger im bisherigen Weihnachtsgeschäft. Auf Platz zwei liegen der Elektroeinzelhandel sowie der Spielwareneinzelhandel – „sie konnten das hohe Vorjahresniveau erreichen, liegen also bei +/- Null“. Umsatzrückgänge im bisherigen Weihnachtsgeschäft verzeichneten – nicht zuletzt in Folge des fehlenden Schnees – vor allem der Einzelhandel mit Sportartikeln (-9%). Aber auch viele andere Branchen erreichen im Durchschnitt das Vorjahresniveau noch nicht.

Dynamik im Internet-Weihnachtsgeschäft lässt nach

Das Weihnachtsgeschäft im österreichischen Internet-Einzelhandel entwickelt sich laut WKÖ auch 2014 „deutlich dynamischer“ als im stationären Einzelhandel. „Da das Niveau im Internet-Einzelhandel aber von Jahr zu Jahr höher wird, fallen die prozentuellen Steigerungsraten geringer aus“, erklärt Tritscher. So wachsen die Weihnachtsumsätze 2014 erstmals nicht mehr im zweistelligen Prozentbereich. „Mit einem nominellen Plus von 9% erreicht das Weihnachtsgeschäft im heimischen Internet-Einzelhandel 2014 rund 87 Millionen Euro. Der Internet-Anteil an den gesamten Weihnachtsumsätzen könnte heuer rund 5,4% erreichen“, sagt Gittenberger.

Ausblick

Das Weihnachtsgeschäft betreffend zeigen sich die stationären Einzelhändler eher zurückhaltend: Nur rund ein Viertel (24%) der befragten Einzelhändler rechnet laut Trendumfrage der KMU Forschung Austria im Weihnachtsgeschäft 2014 mit höheren Umsätzen als 2013. Weitere 40% gehen davon aus, das Vorjahresniveau auch heuer wieder erreichen zu können. 36% sprechen von geringeren Umsätzen im heurigen Weihnachtsgeschäft. „Entwickelt sich das Weihnachtsgeschäft wie bis zum dritten Einkaufssamstag, ist 2014 mit Weihnachtsumsätzen (stationär und Online) in Höhe von rund 1,59 Milliarden Euro zu rechnen. Aber auch heuer könnten – wie im Vorjahr – Umsatzzuwächse in der Woche vor bzw. nach dem Heiligen Abend das Ergebnis noch verbessern“, so Tritscher und Pemsel.

 

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