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Donnerstag, 28. März 2024
E-Mobilität „klemmt” in Ostösterreich noch

Hundertmal Highspeed: ABB mit Jubiläums-Ladestation

E-Technik | Karl Pichler | 19.11.2015 | Bilder | |  Archiv
Verfechter der E-Mobilität in partnerschaftlichem Vorgehen: ABB-Chef Franz Chalupecky „betankt” neben SMATRICS-GF Michael-Viktor Fischer und VERBUND-Chef Wolfgang Anzengruber ein E-Auto.
Verfechter der E-Mobilität in partnerschaftlichem Vorgehen: ABB-Chef Franz Chalupecky „betankt” neben SMATRICS-GF Michael-Viktor Fischer und VERBUND-Chef Wolfgang Anzengruber ein E-Auto.

Dass Wien „anders ist”, kann jeder Gast, der mit seinem PKW anreist, an unübersehbaren Tafeln bei den Autobahn-Stadteinfahrten entnehmen und dann – wie und wo auch immer – live erleben. Dass die aber ach so moderne Bundeshauptstadt mit ihrer alten, nun erneuerten – aber nicht anders agierenden – Stadtregierung technische Fortschritte wieder nicht forciert, mag jedoch erstaunen.

Anlässlich eines kleinen Jubiläums mit großer Vorbildwirkung zeigte ABB in Wien eine seiner globalen Visionen auf. Vorstandsvorsitzender Franz Chalupecky befand bei der Präsentation der hundertsten Highspeed-Ladestation für Elektroautos die nachhaltige Technologie, mit „Naturstrom“ Autos zu betanken und zu betreiben, für eigentlich sehr gut. Notwendig dazu seien eben offene und investitionsfreudige Partner mit breiten Infrastrukturmöglichkeiten und ein gewisser politischer Willen. Hierzulande ist dessen Gefälle von West nach Ost noch immer verbesserungswürdig. Zu wenig Wiener Ladestationen stehen für die technologieoffene Autofahrergesellschaft parat: Ziehen wenigstens einige Konzerne wie OMV, Enit, REWE Int., ASFINAG oder McDonalds an den ökologischen Bevölkerungsanforderungen mit (laut VERBUND-Chef Wolfgang Anzengruber sind 70% der Bürger positiv eingestellt), ist´s im öffentlichen Bereich längst nicht so offen.

Auf Wiener öffentlichem Grund dürfen keine Ladestationen aufgestellt werden – Punkt. Trotzdem sind für private Autobesitzer in der Bundeshauptstadt und rund um das Wiener Umland bereits elf High-Speed Ladestationen „auffindbar“ – aber eben zu wenig. Ein anstehendes Taxiprojekt würde allein bereits mindestens zehn Stationen auf öffentlichem Grund in den Bezirken benötigen. Stellt sich die Frage, wie da jemals ein elektrisches Bussystem in der Hauptstadt realisiert werden soll…

E-Auto während der Kaffeepause aufladen

Wie auch immer, die österreichweit hundertste von ABB verkaufte Highspeed-Ladestation, die von SMATRICS (einem Joint Venture von VERBUND und Siemens Österreich) errichtet wurde, markiert einen kleinen Meilenstein in der Entwicklung der Ladeinfrastruktur für E-Autos in Österreich. Beginnend mit dem ersten Highspeed-Ladenetz Österreichs im Jahr 2011 hat sich die Zahl der von ABB verkauften und in Betrieb genommenen Highspeed-Ladestationen innerhalb der letzten zwei Jahre verfünffacht. Als erster Anbieter von netzwerkfähigen und intelligenten Multistandard-Highspeed-Ladestationen, die alle in Europa gängigen Ladestandards in einem Gerät vereinen und die zudem mit einfachen und benutzerfreundlichen Bezahlmöglichkeiten ausgestattet sind, trägt ABB durchaus maßgeblich zur Entwicklung neuer und attraktiver Geschäftsmodelle für Ladeinfrastrukturbetreiber bei. SMATRICS setzt hier als größter landesweiter Ladeinfrastrukturbetreiber auf Highspeed-Ladestationen von ABB. Darüber hinaus arbeitet man eng mit Partnern zB. aus der IT und Automobilindustrie zusammen, um auch bei Zukunftsthemen wie der Schnellladung von Autobussen eine Vorreiterrolle einzunehmen.

SMATRICS ist Österreichs erster und einziger Anbieter einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur, und der Ausbau schreitet rasch voran. Aktuell sind bereits über 280 Ladepunkte aktiviert und beim weiteren Aufbau seines Netzwerkes setzt SMATRICS auf neueste und schnellste Technologien. 140 Ladepunkte mit 22 kW sind bereits verfügbar. Zusätzlich entstehen bis Ende des Jahres 60 Multistandard Hochleistungs-Ladestationen mit 180 Ladepunkten, die jeweils eine Leistung von 50 bzw. 43 kW bereitstellen und mit allen am Markt befindlichen E-Auto-Modellen kompatibel sind. Ladezeiten von 20 Minuten, also während einer Kaffeepause oder eines Einkaufs, könnten damit Realität werden.

Um Schnellladetechnologien auch auf andere Bereiche des urbanen Personenverkehrs auszuweiten, hat ABB vor kurzem die Einführung eines neuen automatisierten Schnellladesystems für Hybridbusse bekanntgegeben, mit dem gegenüber herkömmlichen Dieselbussen der Kraftstoffverbrauch um bis zu 75% reduziert werden kann. Mit einer Ladezeit von 4-6 Minuten kann das System einfach in bestehende Buslinien integriert werden und ist eine sichere, auf internationalen Standards basierende und von einem Großteil der Automobilindustrie unterstützte Lösung für den öffentlichen Personennahverkehr.

Bilder
Wien ist anders: bis technologische Fortschritte im Rathaus einsickern, dauert´s eben.
Wien ist anders: bis technologische Fortschritte im Rathaus einsickern, dauert´s eben.
Karl-Heinz Rauhs, ABB-Vertriebsleiter u.a. für Power Conversion & PLC vor „seinem” Produkt: per Ladekarte an der Highspeed-Station Strom beziehen und Aufladen als komfortable Lösung im privaten Bereich. (Fotos: K. Pichler)
Karl-Heinz Rauhs, ABB-Vertriebsleiter u.a. für Power Conversion & PLC vor „seinem” Produkt: per Ladekarte an der Highspeed-Station Strom beziehen und Aufladen als komfortable Lösung im privaten Bereich. (Fotos: K. Pichler)
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