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Donnerstag, 28. März 2024
Kampf um Führung von Media-Saturn

Nächste Runde bei Kellerhals vs. Metro

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 10.02.2015 | Bilder | |  Archiv
Der Führungsstreit bei Media-Saturn bereitet der Chefetage wieder einmal Kopfzerbrechen… (©Martin Hangen)  Der Führungsstreit bei Media-Saturn bereitet der Chefetage wieder einmal Kopfzerbrechen… (©Martin Hangen)

Der streitbare Minderheitseigentümer Erich Kellerhals steckt bei seinen Bemühungen, die Kontrolle bei der Media-Saturn-Gruppe zu erlangen, nicht zurück. In seinem jüngsten Anlauf will er über das Landgericht Ingolstadt erneut die Absetzung von Geschäftsführer Pieter Haas erzwingen.

Zur Erinnerung: Im letzten Jahr reihte sich jenes Kapitel in den jahrelangen Rechtsstreit zwischen Erich Kellerhals und der Metro AG, das mit dem überraschenden Abgang von Horst Norberg eingeleitet wurde (E&W Online berichtete). Als neuen Chef von Media-Saturn entsandte Metro daraufhin Pieter Haas (aus den eigenen Top Management-Reihen). Da dieser auch eine Vorstandsfunktion bei der Metro ausübt, ortete Kellerhals in der Doppelfunktion einen Interessenkonflikt und zog vor Gericht.
Allerdings ging der Plan von Kellerhals nicht auf: Im vorigen August lehnte das Landgericht Ingolstadt den Antrag auf Ablösung von Haas ab. Aus Sicht der Handelskammer des Landgerichts war seine Bestellung zum Geschäftsführer weder „treuwidrig noch unzumutbar“ und blieb somit wirksam.

Zähes Ringen
Da es sich bei der Entscheidung des Landgericht Ingolstadt aber nur um eine Einstweilige Verfügung handelte, werden von Kellerhals nun erneut die Rechtssprecher bemüht. Berichten deutscher Medien zufolge ist im Zuge dieses Verfahrens auch eine Beweisaufnahme nicht auszuschließen, weshalb es wohl keine schnelle Entscheidung geben werde.

Indes macht Kellerhals seinem Ärger auf seiner Webseite ungebrochen Luft, wo in den jüngsten Einträgen u.a. zu lesen ist: „Entsendet die Metro AG Herrn Pieter Haas – gegen den Willen seines Mitgesellschafters Convergenta Invest GmbH (Anm.: das Unternehmen, über das Kellerhals an Media-Saturn beteiligt ist), um einseitige finanzielle Vorteile für Metro AG zu erlangen-ohne Rücksicht auf die entstehenden Nachteile für Media Markt und Saturn? Diese Annahme bestätigt sich.
(…) Eine Führungskompetenz muss man Herrn Pieter Haas absprechen. (…) In der Presse verkauft sich Pieter Haas als großer Manager für MSH. Als Gesellschafter kennt Convergenta alle Zahlen die Herr Haas verantwortete, hier sind wir weit weg von der Wirklichkeit, welche hier der Presse verkündet wird. (…)
Kein Risikomanager könnte es verantworten, einen Manager wie Herrn Pieter Haas zu entsenden, der in der Vergangenheit schon mehrere hundert Millionen Euro Verlust für die Media Saturn Gruppe verursacht hat. Olaf Koch als Vorstandsvorsitzender der Metro stört eine solche Tatsache nicht. Herr Koch hat andere Ziele als das Wohl des Unternehmens Media Saturn im Blickfeld (…)“

Verkauf als Lösung?
Im Bemühen um eine Lösung hatte sich Kellerhals unter anderem für eine Herauslösung von Media-Saturn aus dem Metro-Konzern ausgesprochen und selbst Interesse an einer Steigerung seiner Anteile (Anm.: dzt. ca. 22%) bekundet.

Indes ließ Stephan Gemkow, CEO von Metro-Großaktionär Haniel (Anm.: hält ca. 30% an dem Handelskonzern), in einem Interview mit der deutschen Zeitung „Die Welt“ aufhorchen. „Die Wertentwicklung bei Metro ist seit Jahren nicht so, wie wir sie gerne hätten. (Anm.: Der Wert der Aktien des Unternehmens hat sich in den letzten fünf Jahren halbiert). Mit dieser Feststellung will ich nicht die Leistung des Managements bewerten. (…) Ich kann nicht sagen, dass wir zufrieden sind„, erklärte Gemkow. Auf die Frage, warum man die Metro-Anteile nicht einfach zum Verkauf stelle, meinte der CEO: „Der heutige Kurs der Metro-Aktie spiegelt unserer Meinung nach den Wert, die Geschäftsbedeutung und die Marktmacht von Metro nicht angemessen wider.“
Bezüglich eines Verkaufs von Media-Saturn erläuterte Gemkow schließlich: „Wenn der Metro-Vorstand zu dem Schluss kommt, dass dies eine sinnvolle Lösung ist, werden wir uns sicher nicht sperren.“ In Verkaufsgespräche mit Dritten sein Haniel allerdings nicht eingebunden – „Dies wäre auch die Aufgabe des Metro-Vorstands. Ich wüsste auch nicht, dass derzeit solche Gespräche geführt werden oder ob es Interessenten für Media-Saturn in der heutigen Aufstellung gibt.“

Bilder
Geht es nach Minderheitseigentümer Kellerhals soll Media-Saturn-Chef Pieter Haas seinen Sessel ehebaldigst räumen.
Geht es nach Minderheitseigentümer Kellerhals soll Media-Saturn-Chef Pieter Haas seinen Sessel ehebaldigst räumen.
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