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Freitag, 19. April 2024
Digitale Neulinge überwiegen noch immer

Digitalisierung-Studie: KMU tun sich schwer

Hintergrund | Dominik Schebach | 04.09.2017 | |  Archiv
Wissenschaftlicher Berater Alexander Keßler, WU Wien, Sophie Pipke, Arthur D. Little, Sonja Zwazl, Präsidentin WKNÖ, Walter Ruck, Präsident WKW, Alfred Harl, Obmann Fachverband UBIT und 3CEO Jan Trionow präsentierten heute die Studie zur Digitalisierung der österreichischen Unternehmen. Wissenschaftlicher Berater Alexander Keßler, WU Wien, Sophie Pipke, Arthur D. Little, Sonja Zwazl, Präsidentin WKNÖ, Walter Ruck, Präsident WKW, Alfred Harl, Obmann Fachverband UBIT und 3CEO Jan Trionow präsentierten heute die Studie zur Digitalisierung der österreichischen Unternehmen.

Die Digitalisierung kommt. Daran besteht kein Zweifel. Aber vor allem viele KMU stehen der Entwicklung skeptisch gegenüber. Vor allem im Bereich Handwerk und Gewerbe nutzen viele Unternehmen noch nicht die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben. Das ist das Ergebnis einer heute vorgestellten Studie von Unternehmensberater Arthur D. Little und WU Wien mit Unterstützung der WKW und WKNÖ sowie Drei Business durchgeführt wurde.

Insgesamt wurden 1700 Unternehmen in allen Bundesländern befragt. Dabei wurden vor allem fünf Themenfelder abgefragt: Treiber und Herausforderungen der Digitalisierung, Rolle der digitalen Transformation bei Produkten und Services, Umfang der Digitalisierung im Betrieb, Nutzung digitaler Kanäle zur Kundengewinnung und Kundenmanagement sowie  der Stellenwert der digitalen Transformation in Kultur und am Arbeitsplatz. Anhand dieser Parameter wurde ein „Digitalisierungsindex“ erarbeitet, der die Unternehmen den Bereichen „Digitaler Neuling“, „Digitale bewusst“, „Digital orientiert“ bzw „Digitaler Champion“ zuordnet.

Der Großteil der befragten KMU über alle Branchen und Bundesländer befindet sich im Bereich „Digitaler Neuling“ oder „Digital bewusst“. Für den nachhaltigen Erfolg ist es essenziell, dass sich die KMU weiter digital transformieren, um von der Digitalisierung profitieren zu können“, so Sophia Pipke, von Arthur D. Little.

„Wir fühlen uns bestätigt, wenn wir die Zahlen der Studie sehen: Die Branche ,Information und Consulting’ ist im Index am weitesten fortgeschritten. Vor allem in der Sparte ‚Gewerbe und Handwerk’ gibt es Aufholbedarf“, ergänzte Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes UBIT. Aber auch der Handel weist einen hohen Indexwert bei der Digitalisierung auf. Diesen führen die Studienautoren vor allem auf eine hohe Digitalisierung der Kundenbeziehung zurück.

Chance und Risiken

Allgemein sehen zwei Drittel der befragten KMU in der digitalen Transformation eine Chance, zusätzliche Kunden zu gewinnen (66%). Mehr als die Hälfte verspricht sich eine Kostenersparnis durch die weitere Digitalisierung (52%), eine Erhöhung der Flexibilität (46%) sowie eine stärkere Kundenbindung (43%) und neue Einnahmequellen (41%).  

Andererseits sind befragten Unternehmen besorgt über fehlendes Know-how (36%). Weitere Hürden bei der Digitalisierung sehen sie in den fehlenden Zielen (32%), zu wenig Information (31%), fehlende finanzielle Ressourcen (27%) sowie die gesetzlichen Vorgaben (24%).

Viele der Unternehmen befürchten zudem einen Rückgang der Beschäftigung. Auffallend ist, dass diejenigen Branchen, die weitesten in der Digitalisierung vorangeschritten sind, im Gegenteil sogar einen Anstieg der Beschäftigung erwarten. Generell sind KMU in den Bereichen Kundenbeziehung sowie eigener Betrieb/Tätigkeit schon am weitesten fortgeschritten – wobei auch hier noch Luft nach oben sei. Zusätzlich haben die KMU noch Aufholbedarf bei der digitalen Darstellung der eigenen Produkte, der Digitalisierung am Arbeitsplatz und der Unternehmenskultur sowie bei dem Umgang mit den digitalen Herausforderungen und Treibern.

Mehr Ausbildung

Hier wollen Walter Ruck, Präsident der WKW, sowie Sonja Zwazl, Präsidentin WKNÖ einhaken. Sie fordern eine weitere „Digitalisierung“ in der Ausbildung, klare politische Rahmenbedingungen, eine stärkere Beratung und Begleitung von KMU bei der Digitalisierung, sowie einen weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur. Klare politische Rahmenbedingungen forderte auch 3CEO Jan Trionow – vor allem, wenn es um die Vorbereitungen zur nächsten Mobilfunkgeneration 5G geht – denn schließlich stellen leistungsfähige Netze die entscheidende Voraussetzung für die weitere Digitalisierung der österreichischen Wirtschaft dar.

Die Studienergebnisse sind unter http://www.ubit.at/kmu-studie im Netz verfügbar.

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