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Freitag, 29. März 2024
Teil I: Messedebatte

Rückblick: Die Highlights auf elektro.at

Hintergrund | | 20.09.2018 | | 1  Archiv
Die Verlegung der Elektrofachhandelstage nach Linz waren der jüngste Coup und zugleich die Weihnachtsüberraschung 2017 in der seit Jahren geführten Messedebatte.     Die Verlegung der Elektrofachhandelstage nach Linz waren der jüngste Coup und zugleich die Weihnachtsüberraschung 2017 in der seit Jahren geführten Messedebatte.

In der 20-jährigen Geschichte von elektro.at hat es etliche Themen und Anlässe gegeben, die die Branche besonders bewegten – wobei unter den Kommentaren euphorische Ausbrüche eher selten vorkamen und es zumeist sehr emotional, mitunter auch recht (teilweise zu) deftig herging. Im ersten Teil der Rückblenden widmen wir uns einem Bereich, der sich nicht nur wegen seiner Relevanz für die Branche anbietet, sondern auch durch die Aufreger und Diskussionen, für die er sorgte (und wohl weiterhin sorgen wird).
 

Herbstzeit ist Messezeit – so auch heuer mit den morgen beginnenden Elektrofachhandelstagen. Dass dem nicht immer so war, zeigt ein Blick in die gar nicht allzu ferne Vergangenheit (2017). Dieser verdeutlicht zugleich den – unternehmerischen wie emotionalen – Stellenwert eines regelmäig stattfindenden Branchen-Events, denn kaum ein anderes Thema wurde auf elektro.at mit einer solchen Intensität debattiert und kommentiert wie dieses. Im Wesentlichen drehten sich sämtliche Diskussionen stets um die Fragen: Frühjahr und/oder Herbst? Salzburg ja/nein? Sind Weißware und Unterhaltungselektronik mit an Bord?

Ordertage-Historie und das Ende der Futura

Hatte man im September 2011 noch das „Luxusproblem“, dass die Frühjahrsordertage aus allen Nähten platzten und daher im nächsten Jahr ins Salzburger Messegelände übersiedeln sollten, geschah in Sachen Herbstmesse zu dieser Zeit einer der ersten Aufreger: Die Futura wurde beschnitten – um den Sonntag. Nach einen vorangegangenen Verkürzung von ursprünglich 17 auf 15 Uhr wurde im Herbst 2011 schließlich gänzlich auf den Messesonntag verzichtet. Aufgrund des starken Gegenwindes wurde nach der dreitägigen Futura 2011 beschlossen, die Messe im Folgejahr wieder vier Tage dauern zu lassen – das Ergebnis: ein Plus bei Ausstellern, Fläche und Besuchern. Die Zahl der Besucher belief sich damals übrigens auf rund 10.000 (!!) – zum Vergleich: Bei der letzten stattfindenden Futura im Jahr 2015 wurden sogar 4.512 Besucher als Erfolg gefeiert. Den Titel der dazugehörigen Online-Meldung „Futura: Besser als erwartet“ kommentierte User „Futurabwesender“ mit: Was hat man sich erwartet, wenn man ein Minus von 35% gegenüber dem Vorjahr als „besser als erwartet“ einstuft??? Ex-BSH-Chef Franz Schlechta brachte den Messe-Hickhack in einem vorangegangenen Interview mit E&W-Herausgeber Andreas Rockenbauer vortrefflich auf den Punkt: „Das ist kindisch und blöd!“ – was im Frühjahr 2014 auch zum erneuten Schlachtruf der damaligen „Pro-Futura-Bewegung“ wurde.

Die allseits geforderte Neuausrichtung der Futura, allen voran von BGO Wolfgang Krejcik im Oktober 2014, galt somit als gescheitert, weshalb im Herbst 2016 die AELVIS an den Start ging. Wie sich zeigen sollte, war es aber an anderer Stelle mit dem – ebenfalls noch im Oktober 2014 gefällten – Grundsatzbeschluss des FEEI nicht weit her: Darin bekannten sich die Foren sowohl zur Futura als auch zu den Frühjahrsordertagen. Diesen ging es Anfang 2015 an den Kragen, da sich UE und WW nicht auf eine gemeinsame Linie einigen konnten (und einige Hersteller zuvor schon die Sinnhaftigkeit einer Messeteilnahme infrage gestellt hatten). User „HMH.“ kommentierte dazu im Jänner 2015: Branchenevent 1 (Frühjahr) erfolgreich „erledigt“! Die große Weiße Ware hat die Frühjahrsordertage torpediert – und wie man sieht, erfolgreich versenkt! Bin gespannt, ob nun die Braune Ware ebenfalls ein U-Boot erfolgreich Richtung Futura startet! Dann gibt es nämlich in Österreich gar nix mehr! Wie sich zeigte, sollte er damit ja – zumindest zwischenzeitlich – Recht behalten…

Aelvis lebt(e) und Startschuss für die elektrofachhandelstage

Die Meldung „EFH-Messe: Kompletter Neustart mit AELVIS 2016″ verhieß Anfang 2016 noch jede Menge Optimismus, allerdings sollte jäh die Ernüchterung folgen: Trotz Erlebniswelten, Vortragsbühne, Farbleitsystem etc konnte die Premiere der AELVIS gerade einmal 3.812 Besucher mobilisieren – weshalb auch zarte Versuche, eine Fortsetzung nach entsprechender „Nachjustierung“ in die Wege zu leiten, nur von kurzer Dauer bleiben. Die darauffolgenden Überlegungen in Richtung einer neuerlichen Branchenmesse im Frühjahr bedeuteten somit die Geburtsstunde der Elektrofachhandelstage – wieder in Salzburg, jedoch zeitlich getrennt zu den Power-Days. Darauf einigten sich Forenvertreter und Kooperationen, wobei die Vertreter der WW aber nicht geschlossen dahinter standen. Knapp 2.000 Besucher bei der Premiere 2017 bedeudeten in etwa ein Niveau wie bei den vormaligen Ordertagen. Die Messe wurde daher nicht sofort wieder eingestampft, sondern man feilte einmal mehr am Konzept der Branchenmesse – um diese dann unter gleichem Namen in den Herbst und nach Linz zu verlegen. Was soll jetzt anders werden – statt Salzburg –> Linz! unkte User „Fachhändler“ auf elektro.at. Nun ja – wir werden sehen…

Denn Stand heute bilden die seit Frühjahr ausgebuchten und morgen startenden Elektrofachhandelstage im Design Center den kleinsten gemeinsamen Nenner in punkto Herbstmesse. Und mit der gemeinsamen Veranstaltung von Elektroinstallation und -handel im Rahmen der Power-Days 2019, auf die man sich Mitte 2017 verständigen konnte, hat eine Branchenmesse zunindest (noch) eine weitere Perspektive.

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Kommentare (1)

  1. Nett …

    Nett zusammengefasst, die Chronik eines einst erfolgreichen Formats, das zum Rohkrepierer diskutiert und „neuorientiert“ wurde 🙂

    Wobei: jetzt nach Linz kann man ja wieder hoffen …

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