Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Freitag, 29. März 2024
Hot!„Noch zukunftsfähig?“

Gewinneinbruch bei Media-Saturn

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 10.10.2018 | | 8  Archiv
„Gewinneinbruch bei Media Markt und Saturn schockiert die Börse“, titeln deutsche Nachrichten. Der Elektronikhändler hätte mit noch viel schlechteren Zahlen überrascht, als ohnehin schon befürchtet. Der Kurs bricht um ein Fünftel ein. 
(Bild: Angela Parszyk/ pixelio.de) „Gewinneinbruch bei Media Markt und Saturn schockiert die Börse“, titeln deutsche Nachrichten. Der Elektronikhändler hätte mit noch viel schlechteren Zahlen überrascht, als ohnehin schon befürchtet. Der Kurs bricht um ein Fünftel ein. (Bild: Angela Parszyk/ pixelio.de)

Ende September ließ Media-Saturn-Mutter Ceconomy schon mal aufhorchen, als die Gewinnerwartungen heruntergeschraubt werden mussten (E&W berichtete). Nun überraschte das Unternehmen mit noch viel schlechteren Zahlen als befürchtet. Wie deutsche Medien berichten brach der Kurs um ein Fünftel ein.

(Bild: Angela Parszyk/ pixelio.de)

Die vorläufigen Quartalsergebnisse von Ceconomy wurden eigentlich erst Ende Oktober erwartet. Die konzerneigenen Juristen dürften aber dazu geraten haben, mit den Zahlen jetzt schon an die Öffentlichkeit zu gehen – zu drastisch ist die Abweichung von den Erwartungen

Wie das Handelsblatt schreibt, ging Montagnacht, kurz vor Mitternacht, die Adhoc-Mitteilung raus. Kurz und knapp hätte Sebastian Kauffmann, Leiter der Investor Relations beim Elektronikhändler Ceconomy, mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht in der Lage sei, selbst die schon zwei Mal revidierte Ergebnisprognose einzuhalten. So werde das Vorsteuerergebnis (Ebit) nur noch bei 400 Mio. Euro liegen. Gerechnet wurde zuvor noch mit knapp 500 Mio. Euro. „Damit dürfte das Unternehmen unter dem Strich im laufenden Geschäftsjahr deutlich in die Verlustzone geraten. Detaillierte Zahlen für das Gesamtjahr will Ceconomy am 19. Dezember veröffentlichen“, so das Handelsblatt.

In Anbetracht dieser Hiobsbotschaft reagierten die Anleger sofort und verkauften ihre Aktien. Der Kurs soll nach Börsenstart am Dienstag um mehr als 20% eingestürzt sein. Zeitweise sei der Wert unter die Marke von 4,50 Euro gefallen. Wie deutsche Medien schreiben, habe das Unternehmen damit seit Jahresbeginn Zwei Drittel seiner Marktkapitalisierung verloren.

Börsenteilnehmer werden zitiert: Von einem „Desaster“ ist die Rede, von der „beschädigten Glaubwürdigkeit des Unternehmens“. An anderer Stelle beschreibt man das „Vertrauen“ als „schwer angeschlagen“. Denn Ceconomy leide nicht unter einer vorübergehenden Schwäche, wie das Handelblatt kommentiert: „Für Konzern-Chef Haas geht es mittlerweile um alles oder nichts. Er hat zwar mit den Ketten Saturn und Media Markt die Marktführer im Geschäft mit Konsumelektronik im Portfolio. Doch angesichts des rapide wegbrechenden Umsatzes in den Filialen stellt sich die Frage, ob das Geschäftsmodell überhaupt noch zukunftsfähig ist.“

Diesen Beitrag teilen

Kommentare (8)

  1. betrachtet

    Also für den stationären Handel sieht es in allen Branchen schlecht aus. Nach fast 20 Jahren lässt man verlautbaren, dass sich der Onlinehandwl gegen Missbrauch stark macht und die Rückgaberegeln ändern wll. Na das nenne ich rasche Evaluierung ;(rnAber dennich wird der Versandhandel mit geringeren Kosten und Schlupflöchern bevorzugt behandelt. Die Kosten/Nutzenrechnung ist eine völlig andere. Hier versagt die Politik vollständig. Kennt jemand einen Kunden, der sein Altgerät, seine Glühlampen, Altbatterien zu Amazon (kostenlos) zur Entsorgung schickt? Das ist nur ein kleinrs Beispiel von vielen. Miete, Betriebskosten, Verkaufspersonal uvm. Da haben auch die Hersteller, ob des raschen Umsatzes Ihre Hausaufgaben erst sehr spät oder noch gar nicht gemacht. Bereits in den Anfängen hätte man Leistung in der Kondition verankern müssen. Das hätte einigen Fachhändlern und Familienunternehmen das Leben gerettet. Die Gerechtigkeit siegt immer. Deshalb werden die Jäger zu Gejagten. Und am Ende wird auch den Herstellern die Rechnung präsentiert. Wo waren Grundig, Philips und Co noch als der Onlinehandel startete? Schlussendlich wird auch Media-Saturn scheitern. Je nach Maßnahmen früher oder später. Und das wird einigen Lieferanten Kopfzerbrechen machen. Vor allem jenen, die NICHT Fachhandelorientiert waren/sind. Ich als Kunde stelle mir immer EINE Frage: „warum soll ich da/ dort einkaufen?“ Und wenn es dafür keine klare Antwort gibt dann gute Nacht!

  2. Keine Inovationen

    Viele können sich die Schiene Media Markt und Saturn nicht mehr leisten. Besonders StartUp’s die Innovationen haben und für frischen Wind sorgen könnten, ist die Türe verschlossen. Nicht aufgrund der Produkte, sondern aufgrund der hohen Kosten, die sich StartUp’s nicht leisten können. Die Zeiten wo wirklich Menge bewegt werden konnte sind leider auch vorbei. Somit bleibt nur mehr der Weg bergab… Schade, denn so wandert noch mehr zum Onlinehandel, wo die Wertschöpfung dann zu 95% leider nicht mehr im eigenen Land statt findet.

  3. MS

    Also ich denke dass die am Österreichischen Markt ansässigen\\\\r\\\\nMedia Saturn Märkte nach wie vor tolle Gewinne einfahren.\\\\r\\\\nEs gibt ja leider keine Konkurrenz mehr.\\\\r\\\\n\\\\r\\\\n

  4. System am Ende

    das System Media/Saturn hat den Zenit überschritten und ist nicht mehr zeitgemäss, meine hier WKZ, Puffer und halt das ganze System die Industrie auszusaugen. Es gibt schon genug Marken die gar kein Interesse mehr haben in den Märkten präsent zu sein.Wenn solche Marken nicht mehr in den Läden zu finden ist dann werden die Märkte immer uninteressant für den Endkunden und die spirale dreht sich und dreht sich immer schneller. ich vermute die bekommen heuer im Weihnachtsgeschäft so richtig eins aufs Dach.

  5. Was soll man da noch sagen

    In puncto Arroganz konnte keiner den Einkäufern von Media/Saturn etwas vormachen. Da sind sie die Weltmeister!! Nur fordern und die Hand aufhalten!!! Ich brauche WKZ hier und Geld für diese Platzierung usw usw. Ein Freund von mir war im Außendienst tätig und erzählte mir wie er Media Fernseher verkaufte. Als er nach 3 Wochen wieder beim Termin war, sah er die Fernseher nicht die er dort verkauft hat. Der Einkäufer sagte ihm er bräuchte WKZ weil sich da nix bewegt. Mein Freund fragte wo die Fernseher seien, er sieht sie nicht in der Ausstellung. Der Einkäufer sagte: Im Lager, ich habe keinen Platz diese auszustellen, weil die anderen Hersteller für die Platzierung bezahlen. Er forderte also Geld für Ware die er im Lager hatte, nicht ausgestellt!! Alleine dafür gehört denen eine Lektion erteilt wenn die Industrie da nicht immer mitspielen würde aus Angst. Ich denke da gibt es noch haarsträubendere Geschichten. Möchte nicht wissen wie viele Unternehmen Media/Saturn in den Ruin getrieben haben.

  6. Kein Wunder

    Sollten sich wieder um Ware und Sortiment kümmern dann würden die auch wieder Umsatz und Gewinn machen, bei der Sortimentsstrafung die da teilweise (vorallem in Deutschland) gefahren wurde kein Wunder. Der grösste Mitbewerber das Internet hat nun mal das grösste Sortiment und Rot/Blau meint für den Endku den selektieren zu müssen vom welchem Lieferant der Kunde welches Produkt kaufen „darf“

  7. Irgendwann triift es jeden

    „Ob das Geschäftsmodell überhaupt noch Zukunft hat“ Tja! Diese Frage stellt man sich doch schon seit Jahren. Ignoranz, Arroganz ( intern wie extern) und eine gelungene Überheblichkeit allen Marktmechanismen und Partnern gegenüber, haben wohl nun zu diesem Ergebins geführt. Da werden nun die – auch in der Verganenheit nie gerechtfertigten – WKZ Forderungen bei der Industrie einschlagen und für reichlich Wirbel und Verbalraketen sorgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden