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Freitag, 26. April 2024
Bitkom: „Jeder Vierte ist auf dem Weg zum intelligenten Zuhause“

Durchbruch des Smart Home

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 07.08.2018 | |  Archiv
Wie Bitkom erhoben hat, holen sich viele Smart-Home-Besitzer bei der Installation ihrer Haustechnik professionelle Hilfe vom Techniker, Handwerker oder Installateur. Knapp jeder Vierte hat auf die Hilfe von Freunden, Bekannten und Kollegen gesetzt. Ein Drittel der Befragten würde sich übrigens gerne Rat vom Experten in Sachen Smart Home holen und hätte Interesse an einer Beratung zum smarten Zuhause. Davon wäre mehr als die Hälfte bereit, für eine solche Beratung zu bezahlen. (Grafik: Bitkom) Wie Bitkom erhoben hat, holen sich viele Smart-Home-Besitzer bei der Installation ihrer Haustechnik professionelle Hilfe vom Techniker, Handwerker oder Installateur. Knapp jeder Vierte hat auf die Hilfe von Freunden, Bekannten und Kollegen gesetzt. Ein Drittel der Befragten würde sich übrigens gerne Rat vom Experten in Sachen Smart Home holen und hätte Interesse an einer Beratung zum smarten Zuhause. Davon wäre mehr als die Hälfte bereit, für eine solche Beratung zu bezahlen. (Grafik: Bitkom)

Wie Bitkom in einer aktuellen Untersuchung erhoben hat, ist bereits jeder vierte Deutsche auf dem Weg zum intelligenten Zuhause. „Wir erleben gerade den Durchbruch des Smart Home und den Siegeszug der Sprachassistenten“, so der Digitalverband

Jeder vierte Deutsche besitzt mindestens eine Smart-Home-Anwendung – ob Licht und Heizung via Smartphone gesteuert, Haushaltsgeräte per Stimme bedient oder die eigenen vier Wände mit intelligenten Überwachungssensoren sicherer gemacht werden. So die Ergebnisse einer aktuellen Bitkom-Untersuchung, laut der vor allem intelligente Beleuchtung (17%), Video-Überwachung (14%) und Sprachassistenten (13%) verbreitet sind. Parallel nimmt die Bekanntheit von vernetzter Haustechnik in der Breite der Bevölkerung zu: 7 von 10 Bundesbürgern (70%) haben bereits vom Begriff Smart Home gehört (2016 waren es 61%). Davon können 7 von 10 (71%) beschreiben, was gemeint ist, 2016 waren es erst 53%. „Wir erleben gerade den Durchbruch des Smart Home und den Siegeszug der Sprachassistenten“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg zur Vorstellung der Studienergebnisse im Vorfeld der IFA in Berlin. „Beim Smart Home geht es nicht um Technikspielereien, es geht um gesellschaftliche Veränderungen, die z.B. ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu Hause ebenso ermöglichen wie eine dezentrale, ressourcenschonende Energieversorgung. Aus wirtschafts- und standortpolitischer Perspektive wird es in den kommenden Jahren vor allem um die Frage gehen, wer die Smart-Home-Plattformen betreibt.“

Großes Potenzial 

Mehr als ein Drittel der Bundesbürger (37%) plant, sich in den nächsten zwölf Monaten eine smarte Anwendung für das Zuhause anzuschaffen. Besonders hoch im Kurs stehen Heizungsthermostate (29%) und intelligente Beleuchtung (27%). Smarte Staubsauger (15%) und Gartengeräte (12%) sind ebenfalls gefragt. Beliebt sind auch Produkte, die das Wohnen sicherer machen, wie Video-Überwachung (18%), Alarmanlagen (11%) und Schließanlagen (7%). Jeder zehnte Bundesbürger will sich laut Untersuchung außerdem einen Sprachassistenten zulegen. „Das Smart Home verbreitet sich nach dem Schneeballeffekt: Was bei dem einen gut funktioniert, hält wenig später Einzug bei Freunden und Bekannten“, sagt Berg.

Technische Bedenken 

Befragte, die noch keine Smart-Home-Anwendung gekauft haben, äußern häufig technische Bedenken: 37% empfinden die Installation der Technik als zu aufwendig, ein Drittel hält die Bedienung für zu kompliziert (33%). 36% geben an, dass die Geräte zu teuer seien, 27% halten ihren Nutzen für zu gering. 26% fürchten Hacker-Angriffe und 24% haben Angst um ihre Privatsphäre.

Viele Smart-Home-Besitzer haben sich bei der Installation ihrer Haustechnik professionelle Hilfe vom Techniker, Handwerker oder Installateur geholt (48%). Knapp jeder Vierte (23%) hat bei der Inbetriebnahme auf die Hilfe von Freunden, Bekannten und Kollegen gesetzt. 16% haben Unterstützung bei einem Familienangehörigen gesucht, der nicht im selben Haushalt lebt. Bei 14% hat jemand aus dem eigenen Haushalt die Smart-Home-Anwendung installiert. Nur 9% geben an, die Lösungen selbst installiert zu haben. Ein Drittel der Bundesbürger (34%) würde sich gerne Rat vom Experten holen und hätte Interesse an einer Beratung zum smarten Zuhause. Davon wären 59% bereit, für eine solche Beratung zu bezahlen. „Die Angst vor technologischen Hürden sollte niemanden abhalten, sich eine Smart-Home-Anwendung zuzulegen“, sagt Berg. „Nur wenige Verbraucher installieren alles selbst, es ist vollkommen normal, sich Hilfe zu holen. Fünf Minuten Unwissenheit tauscht man hier gegen mehr Komfort, höhere Sicherheit oder ein längeres, selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden.“

Männer vs. Frauen

Ausschlaggebend für den Kauf von Smart-Home-Produkten waren für Besitzer ganz unterschiedliche Gründe. Jeder Zweite wollte die Sicherheit im eigenen Heim erhöhen (56%) oder zusätzlichen Komfort und Lebensqualität (54%). Mehr als ein Drittel wollte Geld sparen (38%) oder energieeffizienter leben (36%). Bei den Kaufgründen zeigen sich auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während Männer vor allem Sicherheit (63%), Sparen (41%) und Spaß an der Technik (12%) angaben, führten bei Frauen eher die Gründe Komfort und Lebensqualität (59%) und Energieeffizienz (42%) zum Kauf.

Smartphone als Steuerungszentrale bekommt Konkurrenz

Die meisten Smart-Home-Besitzer steuern ihre Anwendung über das Smartphone (76%), das damit die Steuerungszentrale Nummer Eins im Smart Home ist. 44% greifen auf ihr Tablet zurück und 38% auf eine Fernbedienung. Deutlich aufgeholt hat in den letzten beiden Jahren der Sprachassistent, über den mittlerweile 37% ihre Geräte steuern. 2016 waren es erst 2%. „Sprachassistenten verbreiten sich rasant – und sie werden in immer mehr Geräte integriert“, sagt Berg. „In den nächsten Jahren werden wir Geräte zuhause wie selbstverständlich mit unserer Stimme steuern.“

Die gespeicherten Daten der Geräte wandern in den meisten Fällen in die Cloud. So geben zwei Drittel (65%) an, dass die Daten außerhalb des Hauses in einer Cloud-Anwendung des Anbieters gesichert werden. Bei 26% werden diese innerhalb des Hauses, lokal auf den Geräten oder im Heimnetzwerk gespeichert. 7% geben an, nicht zu wissen, wo die Daten gespeichert werden. „Die Sicherheit der Geräte und der Schutz der erhobenen Daten sind zentrale Voraussetzungen für den Erfolg des Smart Home. Verbraucher sind gut beraten, bereits bei der Anschaffung der Geräte bewusst auf Sicherheits-Features zu achten“, so Berg.

Jeder zweite Bundesbürger (57%) geht davon aus, dass Smart-Home-Anwendungen in wenigen Jahren in jedem Haushalt zu finden sein werden. 39% sagen, dass sie am liebsten alle technischen Geräte in ihren eigenen vier Wänden miteinander vernetzen und zentral steuern würden. Für fast jeden Dritten (31%) werden bei der Entscheidung für die nächste Wohnung oder das nächste Eigenheim Smart-Home-Anwendungen eine Rolle spielen. Fast jeder Fünfte (19%) wäre bereit, für Wohnungen mit Smart-Home-Ausstattung mehr Miete zu bezahlen. „Smart-Home-Lösungen werden in deutschen Haushalten künftig so selbstverständlich sein wie Strom, Licht und fließendes Wasser“, sagt Berg. „Die Neugier und Offenheit für Smart Home Anwendungen in der Bevölkerung ist da. Wichtig ist, dass wir über die Potenziale informieren, ein Maximum an Sicherheit schaffen und den Verbrauchern bei einem selbstbestimmten Umgang mit den neuen Technologien helfen.“

 

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