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Donnerstag, 28. März 2024
Bundessparte Handel antwortet ÖZIV

Konflikt um barrierefreien Zugang

Hintergrund | Dominik Schebach | 18.02.2019 | |  Archiv

Vergangene Woche hat der ÖZIV Bundesverband für Menschen mit Behinderung beklagt, dass noch immer viele Handelsgeschäfte nicht barrierefrei zugänglich seien. Nun hat die Bundessparte Handel in einer Aussendung reagiert.

Seit 2016 müssen alle öffentlich zugänglichen Geschäftslokale barrierefrei zugänglich sein. Das bedeute nach Ansicht des ÖZIV unter anderem ein stufenloser Zugang. Das dafür ausschlaggebende BGStG (Behindertengleichstellungs-Gesetz) ist 2016 nach einer 10jährigen Übergangsfrist in Kraft getreten. Wie der ÖZIV nun anhand einer in Wien durchgeführten Studie festgestellt hat, hätte sich die Situation seit 2016 kaum verbessert. Weniger als die Hälfte der untersuchten Geschäften (44,6%) waren stufenlos zugänglich. Weswegen der ÖZIV das Bewusstsein um die vorgeschriebene Barrierefreiheit „drastisch“ erhöhen wollen.

Auf Seiten der Bundessparte Handel lässt man das aber nicht ganz so auf sich sitzen. „Der Handel in Österreich steht dafür, dass Menschen mit Behinderung, ältere gebrechliche Menschen und auch Mütter mit Kindern bestmöglichen Zugang zu Ladengeschäften haben“, hält Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest. „Fakt ist: Dem Handel ist es ein Anliegen, allen Kundinnen und Kunden auch in diesem Zusammenhang bestmögliches Service zu bieten. Wenn jemand Hilfe braucht, stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit, sowohl beim Betreten als auch bei der Fortbewegung innerhalb des Geschäfts.“ 

Thalbauer verweist deswegen auch auf die gesetzlichen Vorschriften. Denn dort, wo ein stufenloser Zugang baulich nicht möglich ist, seien auch weiterhin andere Mittel zulässig. Dazu gehört auch der Einsatz von mobilen Rampen, genauso wie mobile Signalgeber – wie Klingeln – mit denen sich Hilfe beim Betreten des Geschäfts herbeirufen lasse.  „Maßnahmen zur Barrierefreiheit werden seitens des Handels bei Geschäftsum- und -neubauten berücksichtigt, bei bestehenden Läden gibt es laufend Adaptierungen und Verbesserungen. Es gibt aber nicht das eine Patentrezept – egal, ob 100% stufenlos oder etwas anderes“, sagt Iris Thalbauer. „Die Bundessparte Handel ist dazu auch weiterhin gesprächsbereit. Zudem nehmen wir uns um konkrete Fälle an.“

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