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Samstag, 20. April 2024
„Fair Play für den österreichischen Handel“

WKÖ-Thalbauer: „Amazon als Chance – aber zu fairen Bedingungen“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 15.02.2019 | |  Archiv

Amazon als Plattform biete als Marktplatz durchaus eine Chance für kleine Unternehmen.  „Allerdings nur wenn faire Bedingungen herrschen“, so die WKÖ bundessparte Handel, die das Vorhaben der Bundeswettbewerbsbehörde, unfaire Handelspraktiken zu identifizieren und abzustellen, begrüßt.

Viele kleine Unternehmen nutzen die Plattform Amazon, um ihre Produkte einem großen Publikum anzubieten. Das Onlineportal bietet als Marktplatz also durchaus eine Chance für Unternehmen. „Im Falle von unfairen Handelspraktiken des Großkonzerns Amazon stehen wir als Mediator zur Verfügung. Speziell kleine Unternehmen trauen sich oft nicht gegenüber dem übermächtigen Händler aufzutreten, da sie sich in ihrer Existenz gefährdet sehen.  Hier sind wir als Interessensvertretung gefordert und fordern Lösungen im Sinne unserer Händler ein“, so Iris Thalbauer, GF der Bundessparte Handel in der WKÖ. „Das Vorhaben der Bundeswettbewerbsbehörde, unfaire Handelspraktiken zu identifizieren und abzustellen, ist aus der Sicht der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich aber jedenfalls zu begrüßen.“

Massive Benachteiligungen

Und einmal mehr weist der österreichische Handel auf massive Benachteiligungen österreichischer Händler im internationalen Wettbewerb hin: „Nach wie vor bestehen in den einzelnen Staaten massive Unterschiede bei den Rahmenbedingungen. Das betrifft insbesondere Abgaben und Steuern, aber auch soziale und rechtliche Standards“, weiß Thalbauer.

Forderungen

Österreichische Händler dürfen, wie Thalbauer sagt, gegenüber ausländischen Online-Konzernen insbesondere bei Steuern und Abgaben nicht benachteiligt werden. Um gesetzliche Lücken zu schließen und Wettbewerbsgleichheit für rund 77.000 Handelsunternehmen in Österreich zu schaffen, fordert die Bundessparte Handel:

  • Die Einführung der so genannten „Plattformhaftung“, und zwar schon früher als ab dem Jahr 2021 wie von der EU vorgesehen: „Demnach sollen Online-Plattformen nicht nur die Mehrwertsteuer erheben, sondern auch Schuldner für die Mehrwertsteuer auf Einfuhren sein.“
  • Die Erhöhung der Kontrolldichte in der Zollprüfung: „Um das Problem der Unterdeklarierung der Warenwerte beim Direktversand aus Drittländern zu lösen, fordern wir stärkere Zollkontrollen“, so Thalbauer.
  • Postpaketpreise: Durch eine Konzession (aus dem Jahr 1874!) wird der Preis für Paketpost aus China künstlich niedrig gehalten. „Dieses System muss überdacht und ehestmöglich geändert werden“, sagt die GF.
  • Ertragssteuern dort, wo der Gewinn erwirtschaftet wird: „Hier geht es um eine gerechtere Besteuerung des ausländischen Online-Handels“, hält Thalbauer fest.

„Die Umsetzung dieser Punkte kann dazu beitragen, Fair Play für den österreichischen Handel zu erreichen. Denn Tatsache ist: Österreichs Händler stehen im Wettbewerb mit ausländischen Online-Konzernen. Was für österreichische Händler gilt, muss selbstverständlich auch für die großen internationalen Player im Online-Handel gelten“, so Thalbauer abschließend.

 

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