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Mittwoch, 24. April 2024
„Paukenschlag im heimischen eCommerce“

BWB leitet Ermittlungsverfahren gegen Amazon ein

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 14.02.2019 | |  Archiv

Die BWB leitete nun auf Grund einer Handelsverband-Beschwerde ein Ermittlungsverfahren gegen Amazon ein. Als Grund werden mutmaßlich missbräuchliche Geschäftsbedingungen auf Amazons Marktplatz angegeben.

Die Bundeswettbewerbsbehörde hat entschieden, ein offizielles Missbrauchsverfahren gegen Amazon einzuleiten, um die Geschäftsbedingungen und Verhaltensweisen von Amazon gegenüber Händlern auf dem Online-Marktplatz amazon.de zu überprüfen.

Im Fokus der formellen Ermittlungen stehen fünf Geschäftsbedingungen und Verhaltensweisen von Amazon. 

„Amazon ist in Österreich der mit Abstand größte Online-Händler und betreibt zudem den größten Online-Marktplatz. Viele Händler sind beim Online-Vertrieb auf die Reichweite des Amazon Marktplatzes angewiesen. Amazon fungiert damit als Gatekeeper gegenüber den heimischen Konsumenten. Diese Doppelrolle als größter Händler und größter Markplatz birgt das Potential für Behinderungen anderer Händler auf der Plattform“, erklärt der Handelsverband.

Die mutmaßlich missbräuchlichen Geschäftsbedingungen und Verhaltensweisen betreffen unter anderem:

  • Unbegründete und plötzliche Sperren von Händlerkonten;
  • Verpflichtung, die Einkaufspreise offen zu legen;
  • Hinzufügen von unrichtigen Lieferangaben durch Amazon bei den Händlern;
  • Unbegründeter Verlust von Produktrankings der Händler; und
  • Gerichtstandsklauseln, die eine Klage erschweren. 

„Bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung durch das Kartellgericht gilt die Unschuldsvermutung“, wie betont wird.

Handelsverband als Beschwerdeführer

Auslöser für das Verfahren der BWB waren zahlreiche Beschwerden von Händlern über die Geschäftspraxis von Amazon, die der Handelsverband als Interessenvertretung des gesamten österreichischen Handels über mehrere Jahre hinweg gesammelt hat. „Seit mittlerweile drei Jahren zeigen wir auf, wo hier die Probleme liegen. Die Politik hat den Markt seither trotz aller Bemühungen nicht sinnvoll regulieren können. Dies führte uns Ende 2018 zum Entschluss, als erste Organisation in Österreich selbst eine Beschwerde bei der Bundeswettbewerbsbehörde einzulegen und damit den Stein ins Rollen zu bringen“, erklärt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. „Nun ist es endlich soweit, die BWB leitet offiziell Ermittlungen ein. Wir freuen uns als Beschwerdeführer sehr über diese grundsätzliche und richtungsweisende Entscheidung und werden uns weiterhin mit aller Kraft für FairCommerce im Online-Handel einsetzen.“

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