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Freitag, 19. April 2024
Plus von 1,4%

Kaufkraft der Österreicher gestiegen

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 23.08.2016 | |  Archiv
Im Europavergleich ist Österreich von Platz 6 auf Platz 8 zurückgefallen. Dänemark und Island konnten höhere Kaufkraftzuwächse erzielen und haben Österreich überholt. (Grafik: RegioData) Im Europavergleich ist Österreich von Platz 6 auf Platz 8 zurückgefallen. Dänemark und Island konnten höhere Kaufkraftzuwächse erzielen und haben Österreich überholt. (Grafik: RegioData)

Wie RegioData erhoben hat, verfügten die Österreicher 2015 über eine durchschnittliche Kaufkraft von 20.646 Euro pro Kopf im Jahr und damit um nominell 277 Euro mehr als im Jahr zuvor. „Unter Berücksichtigung der Inflation bleiben jedoch nur mehr etwa 9 Euro pro Monat mehr als im Vorjahr übrig“, sagt die RegioData GmbH, laut der sich auch für 2016 nur ein sehr kleines Plus abzeichnet ...

Im Europavergleich ist Österreich von Platz 6 auf Platz 8 zurückgefallen. Dänemark und Island konnten höhere Kaufkraftzuwächse erzielen und haben Österreich überholt.

Auch an der Spitze des Europarankings hat es eine Veränderung gegeben: Auf Grund des geänderten Wechselkurses (der Schweizer Franken wurde im Jänner 2015 dramatisch aufgewertet) sind nun die Schweizer mit Abstand die reichsten Europäer. Sie haben mit einem durchschnittlichen jährlichen Einkommen von umgerechnet über 39.000 Euro die Luxemburger mit „nur“ etwa 33.000 Euro klar überholt. „Einem durchschnittlichen Schweizer stehen somit fast doppelt soviel Geldmittel zur Verfügung wie einem Österreicher“, so RegioData. An dritter Stelle befindet sich übrigens unverändert Norwegen, gefolgt von Großbritannien.

Entwicklung innerhalb Österreichs

Die durchschnittliche nominelle Kaufkraft (also alle Einkünfte aus unselbständiger Arbeit, selbständiger Arbeit, Transferzahlungen, Kapitalvermögen, etc.; abzüglich Steuern und Sozialversicherung) in Österreich ist seit dem letzten Jahr um rund 1,4% gestiegen, die Kaufkraft beträgt im Moment 20.646 Euro pro Kopf. Letztes Jahr waren es um 277 Euro weniger.

Betrachtet man die absolute Kaufkraft je Einwohner in Österreichs Bundesländern, so hat sich laut RegioData-Erhebung nicht allzu viel verändert: Salzburg hatte im Jahr 2015 den höchsten Kaufkraftzuwachs und damit Niederösterreich ganz knapp überholt.

Wien allerdings hatte im Vorjahr praktisch überhaupt keinen Kaufkraftzuwachs – „real gesehen sind die Wiener im Durchschnitt erstmals tatsächlich ärmer geworden“, sagt RegioData. In allen anderen Bundesländern lag der Kaufkraftzuwachs klar über der Inflationsrate, die Bewohner dementsprechend wohlhabender. Diese Entwicklung liegt laut RegioData teilweise an der auch durch Zuzug veränderten soziodemografischen Zusammensetzung Wiens – „denn die Bundeshauptstadt zieht auch Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und niedrigeren Einkommensaussichten an.“ Trotzdem haben die Wiener pro Person zurzeit rund 500 Euro mehr Geld zur Verfügung, als der österreichische Durchschnitt.

Das kaufkraftschwächste Bundesland Österreichs bleibt im RegioData-Ranking nach wie vor Kärnten. Dies mit einer absoluten Kaufkraft von 19.302 Euro pro Kopf im Jahr, allerdings mit einer leicht überdurchschnittlichen Performance von +1,5%.

„Größter Zuwachs in Randbezirken“

Die fünf kaufkräftigsten Bezirke Österreichs blieben gleich wie letztes Jahr. Wien I ist zwar auch weiterhin der kaufkräftigste Bezirk, jedoch nur mit einem nominellen Anstieg von +4% im Vergleich zu 2009. „Im Vergleich zum letzten Jahr nahm die Kaufkraft sogar nominell leicht ab!“, so RegioData Insgesamt haben die Randbezirke um die großen Städte und insbesondere Wien-nahe Gemeinden den größten Zuwachs in den letzten fünf Jahren erfahren – im Gegensatz zu den Wiener Bezirken, die teilweise sogar reale Verluste hinnehmen mussten.

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