RTR-Bericht: Content-Dienste sorgen für Probleme
RTR-GF Johannes Gungl kann über Licht und Schatten in der Bilanz der RTR-Streitschlichtnungsstelle berichten.Zwei Jahre lang ging die Anzahl der Streitschlichtungsfälle im Bereich Telekommunikation zurück. Doch 2014 hat den Trend gebrochen. In diesem Jahr stieg die Anzahl der Verfahren von 2.859 (2013) auf 3.879 (2014) wieder deutlich an, wie aus dem Bericht der RTR-Schlichtungsstelle hervorgeht. Allerdings stieg auch die Kulanzbereitschaft der Betreiber.
„Auch wenn dieser Umstand nicht ganz so positiv ist, profitieren letztlich die Kundinnen und Kunden durch unsere Zusammenarbeit mit den Betreibern, die wir letztes Jahr intensiviert haben“, kommentiert Johannes Gungl, RTR-Geschäftsführer für den Bereich Telekommunikation und Post, die Ergebnisse des Tätigkeitsberichts. „Zwei Fakten möchte ich herausstreichen: Der durchschnittliche Streitwert sank von 654 Euro im Jahr 2013 auf 433 Euro im Jahr 2014 und die durchschnittliche Einigungsquote stieg um 15 Prozentpunkte auf 69 %.“ Gungl hob in diesem Zusammenhang besonders die steigende Kulanzbereitschaft der Betreiber hervor.
Content-Dienste
Treiber für die deutliche Zunahme an Schlichtungsverfahren sind diverse Content-Dienste, die direkt über die Telefonrechnung des Betreibers abgerechnet werden – rund 1400 Verfahren beschäftigen sich mit diesem Problem. Gungl bemängelt, dass die Bezahlvorgänge oftmals unbemerkt vom Benutzer durch das einfache Auswählen einer Schaltfläche ausgelöst werden. Gleichzeitig kritisierte er, dass die Netzbetreiber ihre Kunden in dieser Hinsicht nur schlecht bis gar nicht informiert hätten. Andererseits existieren derzeit auch keine gesetzlichen Schutzbestimmungen, die unbeabsichtigten Bestellvorgängen einen Riegel vorschieben könnten. „Wir sehen aber insofern Licht am Ende des Tunnels, als die Betreiber aufgrund unseres Anstoßes teils bereits Schutzvorkehrungen installieren und somit gesetzliche Schutzbestimmungen, für die wir uns stark machen würden, hinfällig wären“, so Gungl abschließend. Für das kommende Jahr erwartet er sich einen deutlichen Rückgang der Streitschlichtungsverfahren auf rund 3.000 Fälle.
Kommentare