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Freitag, 19. April 2024
Elektro-, Alarmanlagentechnik, Kommunikationselektronik

Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk: GJ 2016 und Q1 2017

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 10.04.2017 | |  Archiv
Nominelle Umsatzentwicklung bzw. nominelle Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts 2009 bis 2016, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent. Die Auswertungen basieren auf den Meldungen von 142 Betrieben mit 3.278 Beschäftigten. (Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria) Nominelle Umsatzentwicklung bzw. nominelle Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts 2009 bis 2016, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent. Die Auswertungen basieren auf den Meldungen von 142 Betrieben mit 3.278 Beschäftigten. (Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria)

Die KMU Forschung Austria hat ihre Berichte der Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk für das Gesamtjahr 2016 und für das 1. Quartal 2017 veröffentlicht. Diese geben zwar keinen Anlass für Luftsprünge, aber zeugen immerhin von einem Aufwärtstrend.

Was die Ergebnisse 2016 in der Elektro-, Alarmanlagentechnik, Kommunikationselektronik betrifft, so blieb bei 36% der Betriebe der Umsatz auf Vorjahresniveau, 26% der Betriebe verzeichneten Umsatzrückgänge um durchschnittlich 10,7% und 38% der Betriebe meldeten für 2016 Umsatzsteigerungen gegenüber 2015 um durchschnittlich 11,5%. Insgesamt ergibt sich daraus eine Erhöhung des Branchenumsatzes um 2,3% (Vorjahr: -2,2%). Im Vergleich dazu ist die gesamte Wirtschaftsleistung Österreichs (das Bruttoinlandsprodukt) nominell um 2,8 % gestiegen.

In punkto Preisentwicklung konnten 50% der Betriebe die Verkaufspreise 2016 verglichen mit 2015 erhöhen, bei 48% der Betriebe blieben die Preise konstant und 2% der Betriebe mussten die Verkaufspreise reduzieren. Im Branchendurchschnitt wurden damit die Verkaufspreise 2016 um 1,3% erhöht (Vorjahr: +1%). Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen 2016 um 0,9% (Inflationsrate).

Was die preisbereinigte Umsatzentwicklung betrifft, ist nach Berücksichtigung der Veränderung der Verkaufspreise der Branchenumsatz mengenmäßig um 1,0% gestiegen (Vorjahr: -3,2%). Der gesamtwirtschaftliche Vergleichswert, das reale Bruttoinlandsprodukt, lag um 1,5% über dem Niveau des Vorjahres. Dabei entfielen 3,9% des Gesamtumsatzes 2016 auf Exporte. Im Gewerbe und Handwerk insgesamt lag die Exportquote bei 7,7%. Die Exportleistung ist auf relativ wenige Betriebe zurückzuführen. 10% realisierten Umsätze mit Exporten, 90% hatten 2016 keine Exportumsätze.
Im Branchendurchschnitt wurden im vergangenen Jahr mit rund 2.400 Euro je Beschäftigten um 60% mehr investiert als im Vorjahr (1.500 Euro). Von den Gesamtinvestitionen entfielen 1.100 Euro je Beschäftigten auf bauliche (2015: 400 Euro) sowie 1.300 Euro auf sonstige (Ausrüstungs-)Investitionen (2015: 1.100 Euro). 2016 tätigten 63% der Betriebe Investitionen. Beim Großteil der Investitionen handelte es sich um Ersatzinvestitionen (62%), 25% waren Erweiterungsinvestitionen und 13% Rationalisierungsinvestitionen.

Ausblick 2017

44% der Betriebe planen, im Jahr 2017 Investitionen vorzunehmen – 16% rechnen mit höheren Investitionen als im Jahr 2016, 22% wollen gleich viel investieren wie im Vorjahr und 6% planen Investitionen in geringerem Ausmaß als 2016.
Was Problembereiche betrifft, sehen sich 72% der Betriebe im laufenden Jahr durch die Preiskonkurrenz in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt, 45% durch Fachkräftemangel, 15% durch Lehrlingsmangel, 13% durch fehlendes Risiko- bzw. Eigenkapital und 3% durch Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme.

Situation im 1. Quartal (Jänner bis März) 2017

Bei der Beurteilung der Geschäftslage geben 21% der Betriebe die Geschäftslage mit „gut“, 65% mit „saisonüblich“ und 14% mit „schlecht“ ergibt als Saldo (Anteil der Betriebe mit guten abzüglich schlechten Beurteilungen): 7. Per Saldo hat sich damit das Stimmungsbarometer im Vergleich zum Vorquartal verbessert. Im Branchendurchschnitt sichert der Auftragsbestand eine Vollauslastung für 11,2 Wochen. Im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres ist der durchschnittliche Auftragsbestand um 6,7% gestiegen.

Prognosen für das 2. Quartal (April bis Juni) 2017

In Hinblick auf die Auftragseingänge für das 2. Quartal 2017 prognostizieren 21% der Betriebe, dass die Auftragseingänge gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres steigen werden, 72% erwarten keine Veränderung und 7% rechnen mit Rückgängen. Der daraus resultierende Saldo (Anteil der Betriebe mit positiven abzüglich negativen Erwartungen) von 14 belegt, dass der Optimismus im Vergleich zum Vorquartal insgesamt zugenommen hat.
Das schlägt sich auch in der Personalplanung nieder: 19% der Betriebe planen, den Beschäftigtenstand im Zeitraum April bis Juni 2017 zu erhöhen, 80% der Betriebe rechnen damit, den Personalstand konstant halten zu können, und nur 1% der Betriebe beabsichtigt, die Zahl der Mitarbeiter/innen zu verringern.Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine geplante Erhöhung des Beschäftigtenstandes um 2,4%. Der Personalbedarf liegt damit über dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres.

 

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