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Samstag, 27. April 2024
Stromanbieter-Check 2018

Grünstrom: WWF und Global 2000 sehen Verbesserungsbedarf

Hintergrund E-Technik | Dominik Schebach | 08.11.2018 | |  Archiv
Wie grün ist Grünstrom? In ihrem Stromanbieter-Check 2018 sehen  Global 2000 und WWF noch viel Verbesserungspotenzial bei den Anbietern. Wie grün ist Grünstrom? In ihrem Stromanbieter-Check 2018 sehen Global 2000 und WWF noch viel Verbesserungspotenzial bei den Anbietern.

Bereits zum zweiten Mal haben Global 2000 und WWF einen Stromanbieter-Check durchgeführt. Nach ihrer Einschätzung sind die wenigsten Angebote so sauber, wie gerne behauptet wird. Mit 36% werden mehr als ein Drittel des in Österreich verkauften Stroms „umetikettiert“ und „grün gewaschen“.  Nur zwei der 31 teilnehmenden Stromanbieter erreichen die Top-Bewertung „Treiber der Stromzukunft“.

Zu ihrem Ergebnis kommen die beiden Organisationen indem sie die einzelnen Gesellschaften jeweils in ihrem gesamten Unternehmensverbund bewerten. Insgesamt wurden damit 23 Unternehmensgruppen unter die Lupe genommen. Nur zwei Energieversorger erhielten in dieser Einteilung die Top-Wertung „Treiber der Zukunft“, dicht gefolgt von vier Stromanbietern der Kategorie „Solide Grünstromanbieter“. Die übrigen Unternehmen verteilen sich auf die Kategorien „Stromanbieter im Wandel“ (9), „Stromanbieter mit großen Herausforderungen“ (5) und „Fossile Nachzügler“ (3).

Geht es nach dem Absatz, so stellen die beiden ersten Kategorien gerade 1% des österreichischen Strommarktes , 4% des Strommarktes entfallen Stromanbieter im Wandel. Dafür entfallen 39 Prozent des Gesamtmarktes auf „Stromanbieter mit großen Herausforderungen“ und 28 Prozent auf „Fossile Nachzügler“. Global 2000 und der WWF haben diese Ergebnisse in ihrem Stromanbieter-Check für Endkunden hinterlegt. Gleichzeitig nehmen sie das Ergebnis der Studie zum Anlass, von der Bundesregierung ein effektives Anreizsystem für eine naturverträgliche Energiewende zu schaffen.

Grünstrom

Die Kritik der Umweltschutzorganisationen entzündet sich an den ihrer Ansicht nach unscharfen Abgrenzung bei Grünstrom. Der Begriff „Grünstrom“ stammt aus der gesetzlich geregelten Stromkennzeichnung. Dabei kann es sich tatsächlich um Strom aus erneuerbaren Quellen („Ökostrom“) handeln oder um Strom aus anderen Quellen, für den ein Stromnachweis aus erneuerbaren Energiequellen eingesetzt wird.

„Der Verkauf von Strom aus unbekannter Herkunft ist dank des Einsatzes der Umweltorganisationen seit 2015 verboten. Dennoch können – vollkommen legal – Strom und Nachweise getrennt voneinander gehandelt werden. Diese Art von Umetikettierung macht es etwa möglich, Kohlestrom einzukaufen und diesen beispielsweise mit einem Wasserkraft-Nachweis als Grünstrom zu deklarieren”, erklärt Energieexperte und Studienautor Thomas Steffl. Aus Kundensicht sei eine Rückverfolgung kaum möglich. Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, die Menge an gekoppelt gehandeltem Strom und Nachweisen auszuweisen, weswegen WWF und Global 2000 ihren Stromanbieter-Check Online gestellt haben.

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